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Sehen sich in der Poleposition bei Automatisierungslösungen (v.l.n.r.): Freerk Macor, Rob Vandebergh und Hubert Baren. (Bild: Marisa Robles)

Prototypen, Module und Service auf der einen Seite und kundenspezifische Automatisierungslösungen auf der anderen Seite – das sind die wesentlichen Eckpfeiler, mit denen IPTE Ovar sich nicht nur im globalen IPTE-Netzwerk einfügt, sondern auch kundenspezifische Lösungen für global agierende Unternehmen entwickelt und umsetzt. Freek Macor ist zufrieden: In knapp 20 Jahren hat er einen Standort für Automatisierungslösungen aufgebaut, der eine rasante Entwicklung hingelegt hat.

„Unsere Ingenieure entwerfen und fertigen hier kundenspezifische Maschinen/Projekte und schlüsselfertige Lösungen. Diese Lösungen fließen hauptsächlich in die Automobilindustrie“, erläutert der Director IPTE Iberia sein Erfolgskonzept. „Das Angebot besteht sowohl aus manuellen Montagelinien als auch aus halbautomatischen Anwendungen, vollautomatischen Montagestationen sowie aus verketteten Zellen für schlüsselfertige Produktionslinien.“ Mit der Integration von PMS im Jahr 2015, also der Fertigung von Metallteilen sowie Service-Dienstleistungen, habe man ein weiteres Standbein in Ovar etabliert.

IPTE Ovar

Im portugiesischem Standort Ovar hat IPTE seit 1999 einen Produktionsstandort, der auf die Fertigung von manuellen Montagelinien und halbautomatischen Systemen, vollautomatischen Montagestationen sowie auf verketteten Zellen für schlüsselfertige Produktionslinien spezialisiert ist. Marisa Robles

Der teils aus den Resten von Grundig bestehende IPTE-Geschäftsbereich PMS hat seinen Hauptstandort in Fürth und ist inzwischen an mehreren IPTE Standorten vertreten. Der PMS-Standort im portugiesischen Ovar beschäftigt derzeit 33 Mitarbeiter und korrespondiert mit Fürth. Ganz nebenbei betreut der ehemalige Philips-Mitarbeiter Freek Macor auch den spanischen IPTE-Standort in Reus nahe Barcelona, der auf Test- und Produktionsgeräte spezialisiert ist.

IPTE Ovar

In Automatisierungslösungen Roboter einzufügen, ist keine Seltenheit mehr. Für die zum Kompressorbau bestimmte Produktionslinie für Hanon Systems in Alba werden gleich mehrere davon im Einsatz sein. Marisa Robles

Erfolgreich mit Produktionsautomatisierung

Seit Anbeginn im Jahr 1999 stehen die Zeiger stets auf Wachstum. Bereits 15 Jahre später im Jahr 2014 konnte ITPE Ovar die Umsatzmarke von 10 Mio. Euro knacken. Den nächsten Rekordumsatz von 17,7 Mio. Euro erzielte der portugiesische Standort bereits zwei Jahre später. „Wir konnten 13 Automatisierungslinien nach Mexiko, China und Frankreich ausliefern. Das war eine echte Herausforderung“, erinnert sich Macor. An diesen Erfolg will er noch in diesem Jahr anknüpfen. Denn mit den steigenden kundenspezifischen Aufträgen musste der Standort sukzessive erweitert werden. Ende des Jahres 2018 wurde die dritte Produktionshalle fertiggestellt, wodurch sich die Produktionsfläche auf insgesamt 4500 m² erweitert hat, weitere 1000 m² sind Bürofläche.

IPTE Ovar 05_Neue Produktionshalle

Im Jahr 2018 wurde eine weitere Fertigungshalle am portugiesischem Standort Ovar gebaut, die zum Jahresende bezogen wurde: Die ersten Fräs- und Drehstationen sind bereits installiert, um den Geschäftsbereich PMS besser Platz zu bieten. Marisa Robles

Die zusätzliche Produktionsfläche schafft Raum für die eigene mechanische Produktion (PMS), weshalb in weitere Fräs- und Drehmaschinen investiert wurde. Platz gibt es nun auch um komplette, auf Kundenanforderungen ausgelegte Automatisierungslinien aufzubauen und aufzurüsten. „Erfüllen die produzierenden Linien die jeweiligen Anforderungen, werden sie wieder abgebaut, zum Kunden geliefert, aufgebaut und dort in Betrieb genommen“, erläutert Macor. In Ovar sind derzeit 59 Mitarbeiter beschäftigt.

IPTE Ovar

Zu den Lösungen zur Fabrik- und Produktionsautomatisierung gehören auch individuelle Bestückautomaten für Sonderbauformen. Marisa Robles

Die IPTE-Mutter, die 1992 mit fünf ehemaligen Philips-Ingenieuren im belgischen Genk an den Start ging, kann auf eine veritable Erfolgsgeschichte zurückblicken, hauptsächlich generiert durch Applikationen und Lösungen für den Automobilbereich. Durch eigene Kraft und durch gezielte Akquisitionen gelang es dem Unternehmen, zum globalen Systemlieferanten für individuelle, flexible und hochtechnisierte Automatisierungslösungen aufzusteigen.

IPTE Ovar 06_Bestückzelle

Für den südkoreanischen Automobilzulieferer Hanon Systems hat IPTE Ovar zwei Produktionslinien für den vollautomatisierten Kompressorbau entwickelt. Dazu gehören auch Zellen für die Bestückung wie hier im Bild. IPTE

Heute beschäftigt das Unternehmen mit strategisch positionierten Standorten in Belgien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal, Estland und Rumänien in Europa sowie in China, Singapur, Mexiko und den USA etwa 900 Mitarbeiter, davon sind gut 48 Prozent im Engineering beschäftigt. Der Umsatz kletterte stets nach oben und erreichte im Jahr 2018 einen Umfang von 128 Mio. Euro. Den Löwenanteil des weltweiten Umsatzes bestreitet der Automotivebereich mit 75 Prozent, gefolgt von Industrieelektronik mit 9,1 Prozent und Consumer mit 5 Prozent. Der Rest des Umsatzes wird durch andere Industriezweige und Service-Dienstleistungen abgedeckt. Derzeit betreut IPTE weltweit rund 600 Kunden – viele davon sind Tier1 und OEMs im Automotivebereich.

Automatisierungslinie für Kompressor-Produktion

IPTE Ovar 07_Hanon Produktionlinie

Noch in Portugal, bald in Ungarn: Im ungarischen Werk in Alba hat Hanon Systems eigens eine neue Fertigungshalle aufgebaut, um die umfangreiche Produktionslinie installieren zu können. IPTE

„Unsere Präsenz auf dem Weltmarkt wird von unseren Kunden honoriert und bestätigt unsere Prämisse, gemeinsam mit unseren Kunden überall auf dem Globus mit eigenen Aktivitäten vertreten zu sein“, konstatiert Rob Vandebergh, Marketing Manager von IPTE, auch mit Blick auf den Standort Ovar. Anfang Januar 2019 wurde hier die zweite Automatisierungslinie für Hanon Systems aufgebaut, die in Ovar im engen Schulterschluss mit dem südkoreanischen Automobilzulieferer für die Produktion von Kompressoren entwickelt, konzipiert und schließlich umgesetzt wurde. „Die Automobilbranche ist hart umkämpft – da entscheidet längst nicht mehr nur das Produkt, wer die Nase vorn hat“, berichtet Freek Macor und merkt weiter an: „Wer erfolgreich sein will, muss technisch gut aufgestellt und schnell sein.“

Und dass dem so ist, dafür will Macor mit zwei technisch ausgereiften Produktions- und Montagelinien für Hanon Systems sorgen, die für die Herstellung von Kompressoren ausgelegt sind. Die umfangreichen Produktionslinien mit automatisierten Transportsystemen, Robotern und weiteren Montagetechnologien sowie Testzellen werden ihren Einsatz im neuen Werk von Hanon Systems im ungarischen Alba finden. Mit flexibel kombinierbaren autarken Modulen können automatisierte robuste Anlagen mit kurzen Taktzeiten entstehen, die eine sehr hohe Genauigkeit, hohen Durchsatz und eine problemlose Prozesseinbindung auf ideale Weise vereinen. Binnen sechs Wochen wurde die Fertigungshalle in Alba aufgebaut und die erste Produktionslinie integriert. Die zweite Produktionslinie wird im Frühjahr 2019 installiert werden.

Der Automobilzulieferer bietet eine große Bandbreite von Systemen und Komponenten an. Die Produktpalette beinhaltet Kompressoren, Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen sowie Komponenten und Systeme für Kältemittel- und Kühlmitteltransport. Darüber hinaus entwickelt Hanon Systems Produkte für die Aggregatekühlung und das Thermomanagement von Elektrofahrzeugen und Batterien. Mit 40 Produktionsstandorten in 20 Ländern beschäftigt Hanon Systems etwa 16.500 Mitarbeiter. Im Jahr 2017 verzeichnete der Hersteller nach eigenen Angaben einen Umsatz von knapp 5 Mrd. Dollar.

Seit 2016 besteht die Zusammenarbeit zwischen Hanon Systems und IPTE. Für Hubert Baren, CCO von IPTE, ist das ein guter Türöffner für weitere Aufträge: „Durch gezielte Investitionen in Forschung und Entwicklung konnten wir uns einen festen Platz als bevorzugter Partner erarbeiten“, erläutert er, der durch die eigene strategische internationale Ausrichtung sehr große Entwicklungschancen sieht. „Wir können einerseits bei Lieferengpässen mit unseren anderen Fertigungsstätten weltweit kooperieren. Das ermöglicht es uns, beispielsweise Aufträge in ein so genanntes Produktions-Sharing aufzuteilen. Andererseits profitieren alle Niederlassungen auch vom Know-how untereinander. Das sind wichtige Voraussetzungen, um einen global agierenden Kunden auch international begleiten zu können.“

SMTconnect: Halle 5, Stand 434B

Marisa Robles

Marisa Robles
Chefredakteurin productronic

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Unternehmen

IPTE GmbH

Schleifweg 14
90562 Heroldsberg
Germany