Über 44.000 Fachbesucher aus 96 Ländern besuchten die productronica

(Bild: Messe München)

Gefühlt war es deutlich voller in den Messehallen als noch auf der productronica 2017. Die Aussteller, trotz sich tendenziell leicht abzeichnender Rezession, waren auch dieses Jahr in Sektlaune: Weiterhin volle Auftragsbücher (aber eben nicht mehr übervoll) und der nicht enden wollende Besucherstrom verursachten ein Dauerlächeln auf den Ausstellergesichtern. Denn auch dieses Jahr kamen die Fachbesucher mit konkreten Vorstellungen auf die jeweiligen Messestände. Kein Wunder also, dass sich auch Veranstalter Messe München mit Lob über eine gelungene viertägige Weltleitmesse nicht zurückhält: „Wir freuen uns sehr, dass wir sowohl die Zahl der Aussteller als auch die belegte Fläche in diesem Jahr erneut vergrößern konnten. Somit hat die productronica wieder einmal bewiesen, dass sie die wichtigste Messe für die Elektronikfertigung ist“, kommentiert Falk Senger, Geschäftsführer Messe München die positive Messebilanz und mit Blick auf die Messehighlights.

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Im freundlich-herbstlichen Gewand präsentierte sich die productronica 2019 mit zahlreichen Ausstellern in den Hallen A1 bis A5 und B1 bis B3 einem großen Andrang an Fachbesuchern. Messe München

Die Zukunft der Elektronikfertigung ist Smart: Das hat die productronica vom 12. bis zum 15. November 2019 auf dem Münchner Messegelände gezeigt. Über 1500 Aussteller aus 44 Ländern präsentierten Neuheiten aus den Bereichen Fertigung und Entwicklung von Elektronik. Zu den Trendthemen zählten unter anderem Smart Factory, Smart Maintenance und die Förderung von Nachwuchs- und Fachkräften. Neben „Accelerating Talents“ – einer Plattform für Studenten und Young Professionals – erhielten Besucher bei Sonderschauen wie der „3D AOI Arena“ und dem „Smart Maintenance Pavillon“ Einblicke in die Automatisierung der Elektronikfertigung.

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Falk Senger, Geschäftsführer von Messe München: „Wir freuen uns sehr, dass wir sowohl die Zahl der Aussteller als auch die belegte Fläche in diesem Jahr erneut vergrößern konnten.“ Messe München

Tatsächlich waren es mehr oder minder genauso viele Besucher wie bereits 2017: Damals kamen 44.000 Besucher aus 85 Ländern nach München, was einem Wachstum von fast 20 Prozent im Vergleich zur Vorveranstaltung im Jahr 2015 entsprach. Zur productronica 2019 pilgerten ebenfalls rund 44.000 Besucher zum viertägigen Mekka der Elektronikfertigung, diesmal aber aus 96 Ländern. Die Top-Besucherländer waren neben Deutschland (in dieser Reihenfolge): Italien, Österreich, die Schweiz, Frankreich, die Russische Föderation, Großbritannien und die Tschechische Republik.

Bei der Gesamtbewertung durch die Besucher konnte die Weltleitmesse erneut zulegen. Laut Umfrage des Marktforschungsinstitutes Gelszus bewerten 98 Prozent die Veranstaltung mit ausgezeichnet bis gut. Außerdem gaben 97 Prozent der befragten Besucher an, dass ihre Erwartungen an Innovationen auf der productronica erfüllt wurden.

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Rainer Kurtz, Fachbeiratsvorsitzender der productronica und Vorsitzender der Geschäftsführung der Kurtz Holding: „Der große Anteil internationaler Fachbesucher ist ein Indiz für den hohen Stellenwert der productronica in den verschiedenen Märkten der Elektronikfertigung.“ Messe München

Dies entspricht ebenfalls einer Steigerung gegenüber der Vorveranstaltung, weshalb auch Rainer Kurtz, Fachbeiratsvorsitzender der productronica sowie Vorsitzender der Geschäftsführung der Kurtz Holding, auf vier erfolgreiche Messetage zurückblickt: „Der große Anteil internationaler Fachbesucher ist ein Indiz für den hohen Stellenwert der productronica in den verschiedenen Märkten der Elektronikfertigung. Aufgrund der Vielzahl an zielführenden Gesprächen sind wir optimistisch, dass die Branche auch auf lange Sicht ein Wachstum verzeichnen wird.“

productronica 2021: Innovativ in die Zukunft

Mit den sich jährlich abwechselnden Messen productronica und electronica ist München laut Veranstalter Messe München der weltweit wichtigste Treffpunkt für die Elektronikindustrie. Die nächste electronica findet von 10. bis 13. November 2020, die nächste productronica von 16. bis 19. November 2021 in München statt und es wird dann zum 4. Mal der productronica innovation award ausgelobt.

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Thilo Brückner, Geschäftsführer von VDMA EMINT „Mit dem Hackathon@productronica konnten wir erfolgreich Young Professionals mit dem Maschinenbau zusammenbringen.“ Messe München

Erstmals ein Hackatron gestartet

Zufrieden äußert sich auch Thilo Brückner, Geschäftsführer von VDMA EMINT: „Die productronica 2019 war für unsere Mitgliedsfirmen wieder ein voller Erfolg. Trotz der verhaltenen wirtschaftlichen Gesamtlage erwartet die Elektronikproduktionsbranche weiterhin steigende Umsätze und berichtet von vollen Messeständen. Und mit dem Hackathon@productronica konnten wir erfolgreich Young Professionals mit dem Maschinenbau zusammenbringen.“ Mit dem kollaborativen Wettbewerb, der 2019 auf der productronica Premiere feierte, will die Leitmesse neue Zielgruppen ansprechen und die Position als Innovationstreiber im Bereich Elektronikfertigung weiter festigen. Das Hackatron wurde gemeinsam mit dem VDMA und dem Fraunhofer IZM organisiert. Die Aussteller Komax und Schleuniger, beide Schweizer Unternehmen für Kabelbearbeitungssysteme, beteiligten sich als Sponsoren und Aufgabensteller am ersten productronica-Hackathon. Insgesamt hatten sich 80 junge Talente vorab registriert, um dabei zu sein, wenn Lösungen entstehen: Beim Hackathon@productronica lässt sich der Entwicklungsprozess von Software- und Hardware-Hacks hautnah miterleben

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Erstmals fand das Hackathon@productronica statt, das vor allem junge Software- und Hardware-Talente für die Herausforderungen der Elektronikfertigung begeistern sollte. Mit Erfolg: 80 Teilnehmer registrierten sich vorab für die Challenge. Messe München

Die Teilnehmer mussten ihr Können und ihre Kreativität in der Komax- und Schleuniger-Challenge unter Beweis stellen. Unter „Plan meets Reality“ wollte Komax erfahren, wie der von einem MES erstellte Plan bei der Kabelbaum-Produktion besser an die Realität angepasst werden kann. Dabei muss die Vielzahl verknüpfter Internet-of-Things-Daten berücksichtigt werden, die im Rahmen des Prozesses erzeugt werden. Die Challenge von Schleuniger ging mit „Ready for i4.0? – Remote Access for Machines“ der Frage nach, wie ein Fernzugriff für Kabelverarbeitungsmaschinen gelingen kann. Denn obwohl viele Kunden aus Gründen des Datenschutzes bisher von einer Fernwartungsmöglichkeit abgesehen haben, steigt die Nachfrage stetig. Den 1. Preis gewann das InIT Solutions-Team (für die Komax Challenge), den 2. Preis holte sich Pragmatic Industries (für den Schleuniger Challenge) und um den 3. Preis machte sich Naise verdient. Zudem schnappte sich Innosep den Start-up-Preis.

Der Begriff Hackathon setzt sich aus „Hacker“ und „Marathon“ zusammen. Hierbei trafen sich Ideengeber und Themeninteressierte, die in 48 Stunden gemeinsam an konkreten Problemstellungen (Challenges) arbeiteten. Dafür entwickelten sie in interdisziplinären Teams von etwa 10 Personen Software und/oder Hardware, die Denkanstöße und innovative Lösungsansätze liefern. „Hacker“ sind dabei nicht nur Computerspezialisten im engeren Sinne, sondern Young Professionals, Studierende und Start-ups aus den Bereichen Elektrotechnik, Automatisierung, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen.

Das Hackatron fand unter dem neuen Format Accelerating Talents in Halle B2 statt. Um Studenten und Young Professionals auf die vielseitigen Tätigkeitsfelder innerhalb der Elektronikfertigung aufmerksam zu machen, hat die productronica das Format „Accelerating Talents“ geschaffen. Diese Plattform für Nachwuchskräfte umfasste verschiedene Segmente wie Career Center, Talent Gateway, Education Path sowie eine Talent Stage. Darüber hinaus nutzten die beiden Sponsoren-Firmen Komax und Schleuniger sowie Fuji Europe mit ihren Personalabteilungen intensiv das Recruiting-Angebot im Rahmen von „Accelerating Talents“.

Premiere für productronica Fast Forward

Nach den erfolgreichen Ausgaben von „electronica Fast Forward“ in den Jahren 2016 und 2018 fand die Plattform für Elektronik-Start-ups erstmals bei der diesjährigen productronica statt.

Die Innovationen reichten von kontaktlosen Bestückungsmaschinen bis hin zu KI-gestützter Gestensteuerung. Insgesamt hatten sich rund 40 junge Unternehmen beworben. Daraus wurden zehn Start-ups ausgewählt, die ihre Produkte auf der productronica 2019 präsentierten.

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Freudig-stolz präsentieren Heike Schlessmann (Marketing Manager) und Thomas Herz (Technischer Leiter Selektiv-Lötanlagen) von Seho Systems ihre im Videoclip festgehaltene Innovation, die Selective Line C mit dem Logo des productronica innovation awards. Marisa Robles

Rekord: 80 Innovationen zum productronica innovation award haben die internationalen Aussteller eingereicht. Bereits zum dritten Mal hat die Messe München in Kooperation mit der Fachzeitschrift Productronic in diesem Jahr den productronica innovation award verliehen. Aus den rund 80 Einreichungen haben in den sechs Cluster-Kategorien folgende Unternehmen gewonnen: Limata im PCB & EMS Cluster, Seho Systems im SMT Cluster, ASM Amicra im Semiconductor Cluster, Zoller + Fröhlich im Cables, Coils & Hybrids Cluster, F&S Bondtec im Future Markets Cluster sowie Vision Engineering im Inspection & Quality Cluster. Die Freude über die prestigeträchtige Auszeichnung war bei Seho Systems besonders groß: Sie drehten einen kurzen Videoclip und stellten ihre Innovation, die Selektivlötanlage Select Line C mit dem Logo des productronica innovation awards vor.

Video: Was Select Line C von Seho Systems leistet

Marisa Robles

Chefredakteurin Productronic

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