Ein Unternehmen, das Menüschalen aus Aluminium für die Nahrungsmittelindustrie fertigt, muss einen hohen Anspruch an die Qualität seiner Produkte haben. Aus diesem Grunde entwickelte ein Hersteller solcher Menüschalen eigene Prüfplätze, an denen man die gefertigten Produkte auf Beschädigungen untersuchen kann.

Die Ausleuchtung einer Aluminiumpresse mit einer LED-Leuchte führte letztlich zu einer Sonderlösung für Prüfplätze.

Die Ausleuchtung einer Aluminiumpresse mit einer LED-Leuchte führte letztlich zu einer Sonderlösung für Prüfplätze.IPF Electronic

Um selbst kleinste Risse oder Löcher im Material zu identifizieren, erfolgt an diesen Arbeitsplätzen eine visuelle Kontrolle in einer Art Dunkelkammer bei Gegenlicht. „Früher wurden hierzu Glühlampen verwendet. Mit dem EU-weiten Verbot der Glühlampe Ende 2012 war es an der Zeit, sich auch bei den Prüfplätzen über alternative Leuchtmittel Gedanken zu machen“, erklärt der Elektromeister des Betriebs, der im Bereich der Instandhaltung tätig ist.

Über kleine Umwege zum Ziel

Der entscheidende Impuls für eine geeignete Lösung kam schließlich über eine Maschinenleuchte. Bei dem Produzenten von Aluminiumschalen ist IPF Electronic bereits seit längerem bekannt, sodass das Unternehmen bereits einige Projekte in diesem Bereich realisieren konnte.

Eckdaten

Die Leuchte basiert auf einem Standardprodukt, das modifiziert wurde. Sie ist für die Beleuchtung von Prüfplätzen konzipiert, an denen gefertigte Produkte eine Untersuchung auf Beschädigungen hin durchlaufen.

„Als wir erfuhren, dass das Unternehmen aus Lüdenscheid seit Ende 2010 mit LED-Leuchten für den Industrieeinsatz eine neue Produktsparte anbietet, haben wir nach einer Lösung für die Ausleuchtung des Maschinenraumes einer Aluminiumpresse nachgefragt“, bestätigte der Elektromeister.

Mit einer passenden LED-Leuchte, die IPF Electronic für diese Aufgabe demonstrieren konnte, kam die Überlegung, eine ähnliche Variante auch für die Prüfplätze zu nutzen. Hierzu der Elektromeister: „Die Idee entstand vor allem, weil wir unter anderem große Schalen mit einer Länge von 600 mm prüfen müssen. Mit einem herkömmlichen Leuchtmittel ist es nicht möglich, eine derart große Unterseite einer Aluminiumschale auszuleuchten, um im Gegenlicht Fehler zu erkennen.“

Bruchsicherheit ist absolutes Muss

Da der Anwender wie bereits beschrieben, für die Nahrungsmittelindustrie fertigt, entschied man sich für eine LED-Leuchte in einem Aluminium-/Polycarbonat-Gehäuse. Der Grund dafür: Bei einer Beschädigung der Leuchte dürfen keine Scherben oder Splitter in die Umgebung gelangen, daher durfte die Abdeckung der LEDs keinesfalls aus Glas sein, sondern musste aus einem bruchfesten Material wie Polycarbonat bestehen.

Unter der Aussparung am Prüfplatz befindet sich die LED-Leuchte, die über eine Lichtschranke an- und ausgeschaltet wird. Um Fehler zu entdecken musste die Leuchte einen Abstrahlwinkel von 120 Grad haben.

Unter der Aussparung am Prüfplatz befindet sich die LED-Leuchte, die über eine Lichtschranke an- und ausgeschaltet wird. Um Fehler zu entdecken musste die Leuchte einen Abstrahlwinkel von 120 Grad haben.IPF Electronic

Ein weiterer entscheidender Sicherheitsaspekt ergab sich aus Sicht des Elektromeisters im Zusammenhang mit einem Personenarbeitsplatz außerdem bei der Versorgungsspannung: „Während man herkömmliche Leuchtmittel mit 230 V betreibt, kommt eine LED-Leuchte mit einer Versorgungsspannung von 24 V aus und ist somit im Betrieb vergleichsweise sicherer.“

Blitzfunktion und weitere Anforderungen

Einer der sehr wichtigen Anforderungen, eine Art Blitzfunktion, war jedoch in der Standardversion der LED-Leuchte nicht integriert. Die genauere Beschreibung des Prüfprozesses macht deutlich, warum diese Funktion im Zusammenhang mit der visuellen Kontrolle so wichtig ist.

Das LED-Licht zeigt sofort und eindeutig: Die Schale ist beschädigt; sie muss man aussortieren.

Das LED-Licht zeigt sofort und eindeutig: Die Schale ist beschädigt; sie muss man aussortieren.IPF Electronic

Zur Produktprüfung legt ein Mitarbeiter eine Aluschale in eine dafür vorgesehene Aussparung am Prüfplatz. Unter dieser Aussparung befindet sich das Leuchtmittel, das über eine Lichtschranke gesteuert erst dann aufleuchtet, wenn sich die Schale bündig in der Aussparung befindet. Scheint das auf die Unterseite einer Schale auftreffende Licht durch das Material, kann der Prüfer auf diese Weise in dem völlig abgedunkelten Raum selbst kleinste Beschädigungen im Material erkennen, etwa Löcher in der Größe eines Stecknadelkopfes oder feine Risse, und somit die NIO-Produkte (Nicht in Ordnung, ein Begriff aus der Logistik), zuverlässig aussortieren. Gelangt eine geprüfte Schale aus der Aussparung, muss das Leuchtmittel sofort erlöschen. „Das ist zwingend notwendig, damit die Prüfer nicht permanent von dem Gegenlicht geblendet werden. Da die Mitarbeiter im Akkord arbeiten, muss die Leuchte außerdem für ein schnelles An- und Ausschalten über viele Zyklen in der Minute sowie über mehrere Arbeitsschichten ausgelegt sein“, so der Elektromeister.

Mit Blick auf diese spezifischen Anforderungen modifizierten die Ingenieure von IPF Electronic die LED-Leuchten und integrierten durch eine spezielle Vorschaltelektronik einen Blitzmodus. In diesem Modus versorgt man die Leuchte wie gewohnt mit 24 V, allerdings kann man sie über einen separaten 24-V-Eingang ein- und ausschalten. Das Modell in Form einer Hart-Schaltung stellt nicht nur den zuverlässigen Betrieb der Leuchte unter den geforderten Bedingungen sicher, sondern gewährt darüber hinaus eine lange Lebensdauer der LEDs – und das trotz der hohen Beanspruchung.

Langlebig und immer verfügbar

Die entwickelten LED-Leuchten von IPF Electronic sind mittlerweile seit drei Jahren beim Anwender ohne Probleme im Einsatz. Entsprechend positiv fällt daher das Resümee des Elektromeisters aus, der die Leuchten als Instandhalter auch unter dem Gesichtspunkt Verfügbarkeit beurteilt: „Wir haben mit der LED-Leuchte von IPF Electronic eine langlebige Lösung gefunden, die sich für den Einsatz im Lebensmittelbereich eignet. Die Leuchte basiert auf einem Standardprodukt, ist daher jederzeit schnell verfügbar und erfüllt dennoch unsere sehr speziellen Anforderungen an die Prüfplätze.“

Sven Kunze

ist Vertriebsingenieur bei IPF Electronic in Lüdenscheid.

(rao)

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