Detlef Sieverdingbeck, Harting, sieht in dieser Krise auch eine Chance für digitale Kommunikation und Kollaboration

Detlef Sieverdingbeck, Harting, sieht in dieser Krise auch eine Chance für digitale Kommunikation und Kollaboration. (Bild: Harting)

all-electronics hat eine Umfrage bei einer Reihe von Elektronik-Unternehmen zum Thema Umgang mit der Corona-Krise gestartet. Die Unternehmen berichten, welche Maßnahmen sie ergriffen haben, wie sie sich auf das Hochfahren der Geschäftstätigkeit vorbereiten und was sie von der Politik erwarten. In diesem Übersichtsbeitrag fassen wir die wichtigsten Aussagen zusammen.

Wie haben Sie sich bzw. ihr Unternehmen mit den Corona-Einschränkungen arrangiert? Welche Maßnahmen wurden getroffen, um mit der Situation zurecht zu kommen?

Detlef Sieverdingbeck: Harting hat bereits bei der ersten Ausbreitung des Coronavirus in China rasch reagiert und erste Unterstützungsmaßnahmen eingeleitet. Es gab dort karitative Projekte vor Ort, die die Technologiegruppe auch von Deutschland aus unterstützt hat. Es wurden Masken und Hygieneartikel gespendet.

Als das Virus dann auch in Deutschland angekommen war, haben wir hier Maßnahmen ergriffen, um die Mitarbeiter zu schützen und die Produktion aufrecht zu erhalten. So wurde ein Pandemieteam gebildet und ein Back-up-Team sichert Schlüsselbereiche. Zudem wurden die Hygienevorschriften verschärft. Soweit es möglich ist, arbeiten zahlreiche Mitarbeiter vom Home Office aus. Wir setzen derzeit vor allem auf Web Meetings. Der Kunde steht bei uns im Fokus. Daher unternehmen wir alles, um unseren Lieferverpflichtungen nachzukommen.

Wie sieht die Exitstrategie aus, um zu einem ansatzweise „normalen“ Arbeitsalltag zurückzukehren, und welchen Zeitraum planen Sie dafür ein?

Detlef Sieverdingbeck: Die Vorgaben der Bundesregierung beziehungsweise des Landes Nordrhein-Westfalen haben für uns absoluten Vorrang. Unsere Harting-Tochtergesellschaften im Ausland richten sich strikt nach den Vorgaben in ihrem jeweiligen Land.

Wir stehen im ständigen Kontakt mit den Gesundheitsbehörden. Insofern orientieren wir uns an den Vorgaben der Politik. Einen seriösen Zeitpunkt, wann wir wieder im „normalen Arbeitsalltag“ angekommen sein werden, können wir daher nicht nennen. Wir schauen von Woche zu Woche. Grundsätzlich ist es uns bisher möglich, die Produktion mit nur geringen Einschränkungen auf nahezu Normalniveau zu halten.

Werden die Corona-bedingten Einschränkungen ihren Arbeitsalltag und -organisation auch nach Ende der Epidemie nachhaltig verändern?

Detlef Sieverdingbeck: Ich denke, das wird nicht ausbleiben. Die Leistungsfähigkeit und Sicherheit der IT wird nach der Corona-Krise sicherlich ein wichtiges Thema sein – um hier nur ein Beispiel zu nennen. Weitere Beispiele sind Dienstreisen oder auch Meetings. Ich gehe davon aus, dass wir später in „normalen Zeiten“ nicht zu den üblichen Umfängen zurückkehren werden, sondern weiter Web-Meetings intensiv genutzt werden. In dieser Krise liegt sicher auch eine Chance für digitale Kommunikation und Kollaboration.

Welche Unterstützung seitens der Politik würden Sie sich dabei wünschen, bzw. welche Maßnahmen sind nötig, um wieder einen normalen Arbeitsalltag zu gewährleisten?

Detlef Sieverdingbeck: Ich wünsche mir von der Politik, dass die Bundesregierung und die Bundesländer aus dieser Pandemie ihre Schlüsse ziehen und ein abgestimmtes Vorgehen mit einheitlichen Regelungen zur Maxime wird. Vielleicht auch mal schauen, wie andere Länder mit der Corona-Krise umgegangen sind.

Eine ausreichende Bevorratung von Masken und weiterer Schutzausrüstung in Deutschland halte ich für zwingend erforderlich. Eine Pandemie in diesem Ausmaß kann jederzeit wiederkehren.

(aok)

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