Schon am Eingang wartete Fujitsu mit einem überlangen Tischkicker auf, an dem 16 Spieler gleichzeitig aktiv sein konnten, während bei dem Kicker am Stand von EBV die gegnerische Mannschaft über Aktuatoren von einem Computer auf Basis eines Referenzdesigns des Typs DBC20 so geschickt gesteuert wurde, so dass selbst Semiprofis praktisch immer Niederlagen verzeichnen mussten. Bei Infineon wiederum „liefen“ Mini-Roboter eigenständig dem Ball hinterher. Für Abwechslung war somit gesorgt.
Auch auf technischer Seite hat das Team der elektronik industrie diverse Neuheiten entdeckt. Texas Instruments kündigte zum Beispiel die TPS6505x-Familie an, flexible Power-Management-ICs für Multiprozessor-Applikationen. Ein IC im winzigen 4 x 4 mm QFN 32 versorgt mit hohem Wirkungsgrad von 95% den Core, Memory, I/Os und die Peripherie. Der IC liefert bis zu 6 Ausgänge, zwei über DC/DC mit bis zu 600 mA und vier über LDOs (2 x 200mA und 2 x 400 mA). Durch hohe Schaltfrequenz von 2,25 MHz können kleine Chipspulen verwendet werden.
Von Silicon Laboratories ist jetzt die erste 8-Bit-Mixed-Signal-MCU-Familie erhältlich, die in einem nur 5×5 mm großen Gehäuse einen Betrieb bei 100 MHz ermöglicht. Der C8051F360-µC bieten mehr Funktionen, 2-Cycle 16×16 MAC, Oszillator mit 2% Abweichung, 32 KByte Flash-Speicher, konfigurierbare I/Os und weitere Kommunikationsperipherie einschließlich quarzlosem UART, SPI und SMBus. Die MCU ist mit Präzisionsanalogschaltkreisen wie linearen 10-Bit-SAR-ADC mit 200 kS/s und einen programmierbaren DAC für die Mess- und Steuerungstechnik ausgestattet. Der IC ist pinkompatibel zur C8051F310-Familie von Silicon Labs. NXP zeigte den ersten ARM7-µC mit LCD-Support. LPC2478 und 2470 unterstützen statische LCDs mit bis zu 1024 x 768 Pixel (monochrom oder Echtfarben TFT bis 24 Bit/Pixel). Sie haben zwei ARM High Speed Busse für Parallelbetrieb breitbandiger Peripheriefunktionen (z.B. LCD, 10/100-Ethernet, USB und 2x CAN).
Die Embedded World wurde auch von vielen Anbietern von Komponenten und Tools für die Kfz-Elektronik genutzt. Fujitsu Microelectronics z.B. erweitert sein Angebot an 32-Bit-RISC-Mikrocontrollern um den MB91F467B, der in enger Zusammenarbeit mit führenden Automotive-Kunden entwickelt wurde. Er basiert auf dem hochleistungsfähigen Core der MB91460-Familie und enthält umfangreiche Peripherie-Funktionen. Die PLL erlaubt Takte bis zu 100 MHz; ungenutzte Clock-Trees können zur Stromeinsparung dynamisch ein- und abgeschaltet werden. Zusätzliche Stromsparfunktionen durch 32-kHz-Sub-Taktoszillator und Standby-Modi wie „Stop“ und „Sleep“. Sicherheitsrelevante Anwendungen werden durch eine Taktüberwachung unterstützt, die beim Ausfall des Haupttakts automatisch auf einen internen RC-Oszillator umschaltet.
Bei seiner Produktentwicklung setzt dSPACE konsequent auf Autosar-Kompatibilität: Das Architekturwerkzeug SystemDesk unterstützt bei der Planung, Implementierung und Integration komplexer Systemarchitekturen und verteilter Software-Systeme. Der Seriencode-Generator TargetLink ermöglicht mittels spezieller Autosar-Module automatische Generierung von Autosar-konformem Seriencode. Zusammen bilden SystemDesk und TargetLink eine integrierte Lösung für die Entwicklung von Steuergeräte-Software.
Als Virtual Prototyping wird das Verfahren bezeichnet, einen virtuellen Prototypen anstelle eines physikalischen für den Test und die Evaluierung von bestimmten Eigenschaften eines Produktdesigns einzusetzen. Mit dem neuen INTECRIO PC-Connector von ETAS lassen sich schnell virtuelle Prototypen von elektronischen Fahrzeugfunktionen erstellen und auf dem PC ohne zusätzliche Hardware testen. Ein virtueller Prototyp umfasst Fahrzeugfunktionen und ein Streckenmodell (Fahrer, Fahrzeug und Umgebung). Jetzt ist eine frühzeitige Validierung neuer Funktionen unabhängig von Steuergerät möglich. Entwickler können mit dem PC-Connector in ihrer vertrauten Matlab/Simulink- oder Ascet-Entwicklungsumgebung arbeiten und ihren virtuellen Prototypen auf dem Windows-PC unter steuergerätenahen Bedingungen mit dem Echtzeit-Betriebssystem RTA-OSEK ausführen.
Der Ende des Jahres verfügbare neue SPS-Prozessor PLC 7100 von ProfiChip wird alle Teile einer konventionellen SPS-Struktur in einem Chip zur Verfügung stellen. Dabei werden nicht nur die SPS-spezifischen Funktionen wie der SPS-Core (PLC 7000), das I/O-Modul, der Peripherie-Bus und die seriellen Kommunikationsschnittstellen integriert sein. Die Performance des Bausteins wird als Single-Chip bereits die obere Leistungsklasse, verglichen mit der S7–400 von Siemens, erreichen. Die Versorgungsspannung beträgt 1,3 V und die Verlustleistung soll bei ca. 0,9 W liegen. Dieser Baustein ist geeignet für alle Klein- und Mittelapplikationen bis zu einer SPS-Speichergröße von 128 KByte. Ein dazugehöriges EVA-Board wird bereits im dritten Quartal zur Verfügung stehen.
Der serielle FlexRay-Bus ist ein Kommunikationsbus für Automobile, der auf einer zeitgetriggerten, deterministischen Architektur basiert. Agilent Technologies und die Dependable Computer Systems GmbH, besser bekannt als DECOMSYS präsentierten ein Messsystem, das FlexRay-Triggerung und –Protokolldecodierung auf einer Ebene ermöglicht, wie es bisher mit einem Oszilloskop nicht möglich war. Die Kombination aus einem Mixed-Signal-Oszilloskop der Familie Agilent 6000 mit FlexRay-Option und einem Protokollanalysator DECOMSYS::BUSDOCTOR 2 lässt eine zuverlässige Triggerung auf FlexRay-Frames, -Slots und -Fehler sowie auf Ereignisse zu, die durch einen bestimmten Basiszyklus und eine bestimmte Zykluswiederholrate gekennzeichnet sind. Entwickler können eine synchrone und zeitkorrelierte Darstellung der Segment- und Slot-Timing-Grenzen erhalten, indem sie eine FIBEX-Datei mit dem globalen FlexRay-Timing-Plan direkt in das Mixed-Signal-Oszilloskop der Familie 6000 importieren. Dadurch ist es möglich, das System als autonomes (PC-unabhängiges) Testsystem einzusetzen.
National Instruments hat die Anzahl der I/O.Module für ihr NI CompactDAQ-System um 19 erweitert und damit nahezu verdreifacht. Neu sind z.B. ein Strombereich ±20 mA, Analogeingänge mit einer Kanal-zu-Kanal-Isolation, RTD-Sensoreingänge und Digital-I/O mit hoher Kanaldichte. Jede CompactDAQ-System wird jetzt mit der Software für die Datenprotokollierung LabVIEW SignalExpress ausgeliefert, mit der Anwender Daten umgehend in einer interaktiven, programmierfreien Umgebung erfassen, analysieren und darstellen können.
Im Bereich der Mikrocontroller berichtete STMicroelectronics, dass ST jetzt die Touchscreen-Technologie QProx von Quantum lizenziert, um sie in seinen Mikrocontrollern zu integrieren. Die Kommunikation zu den Sensorfeldern erfolgt dabei über die bereits vorhandenen digitalen I/Os, während die Quantum-IP als Teil der Firmware im geschützten Flash-ROM lagert, so dass zur Implementierung keine neuen Fertigungsmasken nötig sind. Da die Quantum-Lösung auf der Sensorseite viele (auch optische) Gestaltungsmöglichkeiten bietet, spricht Quantums CEO Hal Philipp bereits von einer „Siliziumisierung der elektromechanischen Eingabe“, wobei „alle Geräte, die eine Schnittstelle zum Menschen aufweisen, die Quantum-Technologien nutzen“ können – inklusive Dreh“schalter“.
Atmel wiederum präsentierte zwei 8-bit-Mikrocontroller der AVR-Reihe, die jeweils zusammen mit einem LIN-Basis-Chip in einem Gehäuse als SiP (System in a Package) integriert wurden. Die ATA6602 bzw. ATA6603 genannten Produkte enthalten Mikrocontroller, Spannungsregler, LIN-Transceiver sowie Watchdog und decken die komplette Grundfunktionalität eines LIN-Knotens ab. Der ATA6602 integriert den automotive-qualifizierten ATmega88 mit 8 KByte Flash-Speicher, während der ATA6603 den automotive-qualifizierten ATmega168 mit einem Flash-Speicher von 16 KBytesenthält. Im Silent-Modus nehmen die Bausteine bei aktiviertem Spannungsregler lediglich 40 µA auf.
Atmel hatte im Herbst Mikrocontroller und Treiber angekündigt, die mit Betriebstemperaturen bis 150 °C arbeiten, während Infineon den Produktionsanlauf von 8-bit-Controllern für Temperaturen bis 140 °C bekannt gab. Diese Flash-Controller der Familie XC866HOT ermöglichen bis zu 100000 Schreib/Lesezyklen. Ebenfalls von Infineon sind die zur feldorientierten Regelung konzipierten Motorsteuerungs-Mikrocontroller des Typs XC886/888, deren Anwendungs-Code mit dem Software-Konfigurations-Tool DaveDrive erzeugt werden kann. Da diese neuen 8-bit-Controller mit integriertem achtkanaligen 10-bit-AD-Wandler die Winkelfunktionen in ihrem Cordic per Hardware berechnen, beansprucht die Motorsteuerung lediglich 58% der CPU-Rechenleistung, so dass noch Reserve für diverse Zusatzfunktionalitäten bleibt.
Seit der Embedded World liefert Freescale mit der MC9S08LC60-Familie die ersten S08-basierten Flash-MCUs, die ein integriertes Modul für die LCD-Ansteuerung von bis zu 4×40 Segmenten sowie eine interne Ladungspumpe enthalten. Das IC enthält unter anderem einen achtkanaligen 12-bit-AD-Wandler mit interner Referenzspannung sowie ein programmierbares 16-bit-Timer/PWM-Modul mit zwei Kanälen. Auch die 8-bit-Mikrocontroller der Baureihe 78K0/Lx3 von NEC verfügen über integrierte LCD-Controller. Mit ihrem Stromverbrauch von 2,3 µA im Standby-Modus eignen sie sich besonders für batteriebetriebene (Consumer-)Produkte. Insgesamt unterstützen die ICs jeweils bis zu 288 Displaysegmente. Die MCUs sind in 76 Konfigurationen mit einer Embedded-Flash-Kapazität zwischen 8 und 60 KByte und 48 bis 80 Pins verfügbar. Microchip stellte mit dem PIC16F882 das bisher preisgünstigste Mitglied der PIC16F88X-Familie vor. Er und seine vier Verwandten in der Familie sind Anschluss- und code-kompatibel zu anderen 28/40-poligen PIC-Mikrocontrollern. Die neuen ICs bieten z. B. interne Doppeloszillatoren mit Taktumschaltung und Fail-Safe-Taktmodus, bis zu 14 ADC-Kanäle mit jeweils 10 bit Auflösung sowie ein Doppelkomparatormodul mit Set/Reset-Latch- und Energiespareigenschaften.
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