Offene-Stellen-Index der Ingenieur- und Informatikerberufe von 2011 bis 2020. Januar 2011 hat den Index-Wert 100. Quellen: Institut der deutschen Wirtschaft und Bundesagentur für Arbeit.

Offene-Stellen-Index der Ingenieur- und Informatikerberufe von 2011 bis 2020. Januar 2011 hat den Index-Wert 100. Quellen: Institut der deutschen Wirtschaft und Bundesagentur für Arbeit. (Bild: VDI)

Im zweiten Quartal waren monatsdurchschnittlich 98.590 offene Stellen (-23,7 %) zu besetzen. Davon entfielen 64.770 auf die acht klassischen Ingenieurberufskategorien und 33.820 auf Informatikerberufe. Sämtliche Ingenieurberufskategorien hatten im Vergleich zum Vorjahresquartal einen deutlichen Rückgang bei der Arbeitskräftenachfrage zu verzeichnen. Dieser betraf insbesondere Ingenieure für die technische Forschung und Produktionssteuerung (-41,4 %) sowie die Maschinen- und Fahrzeugtechnik (-37,1 %). Dies spiegelt die durch Corona nochmals verstärkte konjunkturelle Eintrübung in der Automobilindustrie und im Maschinenbau wider. Auch die Energie- und Elektrotechnik (-28,3 %) sowie die Kunststofftechnik (-19,8 %) hatten deutliche Rückgänge zu verzeichnen. Die Nachfrage nach Informatikern verzeichnete einen Rückgang von 24,1 %.

Der Ingenieurarbeitsmarkt zeigt aktuell eine gegensätzliche Entwicklung: Bei industrienahen Qualifikationen gibt es einen besonders starken, temporären Nachfragerückgang, während bau- oder dienstleistungsnahe Qualifikationen (Ingenieure für Bauberufe: -10.9 %) nur moderat unter der aktuellen Krise leiden. Die Gründe liegen in der unterschiedlichen Betroffenheit der jeweiligen Wirtschaftszweige von der konjunkturellen Abkühlung. Die anhaltende gute Baukonjunktur und die Dynamik der Digitalisierung – in einzelnen Anwendungsbereichen hat Corona sogar zu einer gestiegenen Nachfrage geführt – üben kompensierende Impulse aus, während die um Corona verstärkte Krise der klassischen Industriebranchen besonders negativ auf die industrienahen Ingenieurgruppen wirkt.

(dw)

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