In diesem Jahr findet das Automobil-Elektronik-Kongress – special 2020 nicht wie hier in 2019 in Ludwigsburg, sondern rein virtuell statt.

In diesem Jahr findet das Automobil-Elektronik-Kongress – special 2020 nicht wie hier in 2019 in Ludwigsburg, sondern rein virtuell statt. (Bild: Matthias Baumgartner)

Dass in diesem Jahr alles anders ist als früher, das spiegelt sich schon im Namen des „Automobil-Elektronik Kongress – special 2020“ wider, aber in Zeiten der Covid-19-Pandemie war eine Präsenzveranstaltung in Ludwigsburg unmöglich, so dass die Veranstaltung jetzt rein virtuell am 23. und 24. November 2020 im Internet stattfindet – natürlich mit vielen Möglichkeiten zum Netzwerken.

Automobil-Elektronik Kongress 2020: Internet statt Ludwigsburg

In gewohnter Art und Weise hat der Fachbeirat dieses Traditions-Events, der in diesem Jahr zum 24. Mal stattfindet, sehr hochrangige Referenten gewonnen, die rund die Themenkreise Software-Defined Car, 5G und danach, autonome Mobilität, Cybersecurity und Elektromobilität referieren und diskutieren. Den Eröffnungsvortrag hält Dr. Klaus Büttner, Executive Vice President Intelligent Body & Cockpit bei Volkswagen Group Car – und zwar zum Thema „Holistische Software-Strategie für die anstehende Premium-Architektur“.

Rückblick: So verlief der Automobil-Elektronik Kongress 2019

Software-Defined Car

Im Themenblock „Das Software-Defined Car ermöglichen“ informiert ein wohlbekannter Branchen-Insider die Teilnehmer, der zuerst bei Audi und dann bis vor kurzem bei BMW in Führungspositionen rund um das automatisierte Fahren verantwortlich war. Alejandro Vukotich erklärt in seiner Funktion als Industry Advisor, wie die Disruption als Möglichkeit dienen kann, die Führungsrolle zurück zu erlangen. Als nächster Sprecher geht Gary Hicok, Senior Vice President of Hardware Development bei Nvidia, darauf ein, wie sich die Architektur des Software-Defined Car umsetzen lässt. Marek Neumann, CTO Europe und Director des Automotive Engineering Lab bei Huawei Technologies Düsseldorf, beleuchtet im Anschluss daran die Transformation zum Software-Defined Vehicle.

Die Referenten und ihre Themen

Focus Technologies, Teil 1

Das digitale Format bietet auch neue Möglichkeiten: So weisen an jedem Tag in der Rubrik „Focus Technologies“ Unternehmen in fünfminütigen Vorträgen auf besondere Problematiken und Lösungen hin. Am ersten Tag informieren in dieser Rubrik Green Hills Software und KPIT Technologies. Während Chuck Brokish, Director of Transportation Business Development bei Green Hills Software über die Evolution vom “Fahrzeug, das die Software definiert“ zu „Software, die das Fahrzeug definiert“ berichtet, widmet sich Anup Sable, Chief Technology Officer bei KPIT Technologies, der zunehmenden Bedeutung der Software-Integration während der Reise vom Prototyp zur Produktion.

Impressionen vom 23. Automobil-Elektronik Kongress in Ludwigsburg

5G und jenseits von 5G

Weil 5G beim automatisierten Fahren eine sehr wesentliche Rolle spielen wird musste das Thema nach Ansicht des Fachbeirats unbedingt auf die Agenda. Zunächst spricht Christoph Voigt, Chairman of the Board bei der Organisation 5GAA sowie Head of R&D Connectivity bei Audi, darüber, wie sich der Weg für kooperative autonome Mobilität bereiten lässt. Ergänzend hierzu zeigt Nakul Duggal, Senior Vice President & General Manager Automotive bei Qualcomm, anschließend auf, wie Digitalisierung und 5G-Technologie die Automobilbranche transformieren.

Blick in die Zukunft

Mit hochkarätigen Sprechern und aktuellsten Themen wird die Stimmung genauso exzellent sein wie in 2019 in Ludwigsburg. Hier im Bild (v.l.n.r.) Wolf-Henning Scheider (ZF), Dr. Christoph Grote (BMW) und Dr. Thomas M. Müller (Volkswagen).

Mit hochkarätigen Sprechern und aktuellsten Themen wird die Stimmung genauso exzellent sein wie in 2019 in Ludwigsburg. Hier im Bild (v.l.n.r.) Wolf-Henning Scheider (ZF), Dr. Christoph Grote (BMW) und Dr. Thomas M. Müller (Volkswagen). Matthias Baumgartner

Mit seinem Vortrag „Fahrzeugbeleuchtung als Mittel zur Kommunikation“ stimmt Dr. Wolfgang Huhn, Leiter des Bereichs Licht und Sicht bei Audi, die Teilnehmer auf den abendlichen Event ein. Wie immer bei der Abendveranstaltung des Kongresses steht auch hier Networking pur auf dem Programm – angepasst an die Möglichkeiten der virtuellen Welt. Details hierzu stehen im Programm auf der Website www.automobil-elektronik-kongress.de.

Während Ricky Hudi, CEO von Future Mobility Technologies und Vorsitzender des Fachbeirats, durch den ersten Tag führt, übernimmt Dr. Wolfgang Huhn, Leiter des Bereichs Licht und Sicht bei Audi, als „Host of the day“ die Moderation des zweiten Vortragstages.

Den Auftaktvortrag am 24.11. hält Sascha Pallenberg, Head of Digital Transformation bei Daimler, unter dem Titel „Mobilität als nächstes großes Ding“.

Autonome Mobilität

Die Session „Auf dem Weg zur autonomen Mobilität“ eröffnet Lars Reger, Chief Technology Officer bei NXP Semiconductors, indem er über „Autonomie, vom Hype zur Umsetzung – Technologie und Marktdynamik“ referiert. Wie der “neue Trend der digitalen Transformation in der chinesischen Automobilindustrie“ aussieht, das erläutert Peter Zhou, Dean of Tencent Mobility Academy bei Tencent, bevor Prof. Jiangxiong Xiao, Gründer und CEO von AutoX „ein neues Zeitalter der selbstfahrenden Autos“ ins Zentrum seines Vortrags rückt.

Cybersecurity und mehr

Am zweiten Tag stehen die Focus Technologies zunächst ganz unter dem Motto Security. So liefert Dr. Jan Holle, Lead Product Manager IDPS bei Escrypt, „fünf Einblicke, wie sich Cybersecurity-Risiken über die Lebensdauer des Fahrzeugs beherrschen“ lassen. Ofer Ben-Noon, Mitgründer und CEO von Argus Cyber Security, bringt binnen fünf Minuten auf den Punkt, wie sich „kosteneffektive Cybersecurity-Compliance mit Innovation vorantreiben“ lässt.

Auch Eeuwke Wielinga und Martin Ridder informieren im Rahmen von Focus Technologies hochkompakt zu aktuellen Themen. Als Director der R&D Engineering Division bei der ICT Group hat sich Eeuwke Wielinga das Thema „Software Launch Excellence in der Ära der Software-Defined Vehicles“ ausgesucht, während Martin Ridder, General Manager Europe bei SafeRide Technologies, „einen revolutionären Ansatz für das Vehicle Health Management mit Hilfe von Deep-Learning-KI-Technologie“ in seinem 5-Minuten-Vortrag vorstellt.

Elektromobilität

Auch das 2020er Special des Automobil-Elektronik-Kongresses wird wieder sehr international.

Auch das 2020er Special des Automobil-Elektronik-Kongresses wird wieder sehr international. Matthias Baumgartner

Dr. Dirk Walliser, Senior Vice President Research & Development Innovation & Technology bei ZF Friedrichshafen spricht als erster Redner im Themenblock Elektromobilität mit dem Titel „Die nächste Generation der Elektromobilität – Wie man für alle zukünftigen Szenarios des Antriebsstrangs vorbereitet ist“. Dr. Oliver Seifert, Vice President R&D Electric/Electronics (und damit E/E-Leiter) von Porsche wirft dann einen Blick auf die „Perspektiven von Porsche in den Bereichen Laden & Verbinden“.

Dr. Martin Gall, CEO & CTO der Dräxlmaier Group, sowie Dr. Grzegorz Ombach, Executive Vice President Battery Systems bei der Dräxlmaier Group, titulieren ihren gemeinsamen Vortrag mit „Status GO for Battery Electronics 2025“. In einer anschließenden Podiumsdiskussion stellen sich die Referenten im Bereich Elektromobilität dem direkten Austausch untereinander sowie den Fragen der Konferenzteilnehmer.

Tools für das Software-Defined Car

Ohne die passenden Tools lassen sich keine Software-Defined Cars realisieren. Daher informieren in den letzten drei Vorträgen der Veranstaltung drei Insider, wie Tools das Software-Defined Car ermöglichen können. Den Anfang macht Tino Schulze, Executive Vice President bei dSPACE, indem er auf das „Dilemma von Simulation und Realität“ eingeht, um dann „umfangreiche Teststrategien für sichere Fahrzeuge“ vorzustellen. Prof. Andreas Hoffmann, Vice President und General Manager bei Synopsys, hat „Shift Left in xEV Development – From Concept to Product” als Vortragstitel gewählt. Zur Abrundung stellt Dr. Bernhard Kaiser, Principal Safety Consultant bei Ansys, „einen modellbasierten Workflow für ADAS und AD, der SOTIF, FuSa und Simulation einschließt“, vor.

Weitere Details zu den Sprechern und zum Ablauf stehen auf der Website www.automobil-elektronik-kongress.de.

Alfred Vollmer

Chefredakteur AUTOMOBIL-ELEKTRONIK

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