Die Verbände der Chemischen Industrie (VCI), des Deutschen Maschinen – und Anlagenbaus (VDMA), das Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen Batterien (KLiB) und der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) kritisieren den Abbau der Batterieforschung aufs Schärfste. Sie appellieren an die Mitglieder des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technologiefolgenabschätzung, den Antrag der CDU/CSU-Fraktion „Für eine starke Batterieforschung in Deutschland“ anzunehmen und den vorgeschlagenen Abbau der Batterieforschung zurückzunehmen. Mit diesen Plänen torpediere die Bundesregierung ihre eigenen Ziele einer CO₂-neutralen Industrie und Gesellschaft.
Die öffentlich geförderte Batterieforschung sei ein zentrales Element der Forschungs- und Innovationspipelines und öffentlich geförderte Verbundvorhaben im vorwettbewerblichen Umfeld zwischen Forschungseinrichtungen und Industrien – besonders klein- und mittelständische Industrien – kämen mit einer Absage der Förderung zum Erliegen. So rücke das im Koalitionsvertrag formulierte Ziel, Deutschland zu einem Zentrum für Forschung, Fertigung und Recycling von Batteriezellen zu machen, in weite Ferne.
Technologietransfer kommt zum Erliegen
Die Batterietechnologie werde die Weltwirtschaft laut einer aktuellen McKinsey-Studie bis 2040 signifikant prägen. In Asien, insbesondere China, hat sich ein vollständiges, erfahrenes und finanzkräftiges Ökosystem Batterien entwickelt. Die deutsche Industrie ist zu nahezu 100 Prozent von diesem Ökosystem abhängig – so die Verbände. Dies habe gravierende Auswirkungen.
Schon jetzt habe der Haushaltsentwurf 2025 der Ampelkoalition und die damit verbundene unklare künftige Fördersituation den Abbau der Batterieforschung an akademischen Einrichtungen eingeleitet: Arbeitsverträge können nicht verlängert, neue Verträge nicht geschlossen und laufende Forschungsvorhaben nur noch zu Ende geführt werden. Die Forschungseinrichtungen verlören ihren wissenschaftlichen Nachwuchs aufgrund der Perspektivlosigkeit in diesem Forschungsfeld. Der Fachkräftemangel verschärfe sich. Ausbilderinnen und Ausbilder wanderten ab. Der Technologietransfer über Kooperationen, Köpfe und Start-ups komme zum Erliegen.
Diese weitreichenden Konsequenzen treffen alle an der Wertschöpfungskette beteiligten Industrien: Chemieunternehmen, Maschinen- und Anlagenbau, Zellfertiger und alle Industriezweige. Betroffen sind beispielsweise Elektrofahrzeuge wie Pkw, Lkw, Busse oder E-Bikes, stationäre Speicher, Drohnen, Power Tools oder Roboter.