Batteriepack eines E-Autos

(Bild: Adobe Stock – Sergii)

Der Norm-Entwurf E DIN EN IEC 62840-2 VDE 0122-40-2:2024-12VDE 0122-40-2) für Batteriewechselsysteme von Elektrofahrzeugen ist das Ergebnis der Gremienarbeit innerhalb der DKE (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE), an dem NIO und andere Akteure der Branche rund um Batteriewechselsysteme beteiligt waren.

Die Normenreihe DIN EN IEC 62840 gewährleistet die Verlässlichkeit, Interoperabilität und Sicherheit von Batteriewechsel-Technologie im deutschen Markt. Ziel der Zusammenarbeit im Gremium war es, die internationale Industrienorm-Reihe IEC 62840 in das deutsche Normenwerk zu übernehmen, um den Batteriewechsel als Alternative zum konventionellen Laden zu fördern.

Mehrheit befürwortet Wechselbatterien

Bislang dominieren in Elektroautos noch fest verbaute Antriebsbatterien. Eine repräsentative Ipsos-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands zeigt jedoch, dass eine deutliche Mehrheit der Befragten Vorteile im alternativen Konzept von Wechselbatterien sieht: 63 % der Deutschen halten diese für besser oder viel besser geeignet als fest verbaute Batterien, um beim Laden Zeit zu sparen und die Batterielebensdauer zu verlängern.

Größtes Hindernis bei der Entwicklung und Etablierung von Wechselmodellen sind laut TÜV-Verband einheitliche Normen und Standards: Es gibt noch keine herstellerübergreifend standardisierten Wechselbatteriesysteme. Dabei würde eine einheitliche Technologie die Kosten eines flächendeckenden Infrastrukturaufbaus deutlich verringern. Zudem beeinflussen Wechselmodelle die Gesundheit der Batterien positiv und erhöhen deren Langlebigkeit.

Einheitliche Batteriewechselsysteme und -stationen

Der lokalisierte Industriestandard DIN EN IEC 62840-2 (VDE 0122-40-2) enthält allgemeine Sicherheitsanforderungen für Batteriewechselsysteme und -stationen für Elektrofahrzeuge. Die Normenreihe standardisiert die möglichen Funktionen einer Batteriewechselstation und stellt damit die Grundlage für die Entwicklung proprietärer Batteriewechselsysteme über Herstellergrenzen hinweg dar. Dazu gehören der Austausch, die Lagerung, das Laden und Kühlen sowie die Prüfung, Instandhaltung und das Sicherheitsmanagement von Batteriepaketen. Die Norm legt darüber hinaus die Anforderungen an die Kommunikation der einzelnen Systeme in Bezug auf elektromagnetische Verträglichkeit (EMV), Aufschriften und Anleitungen, Schutz gegen elektrischen Schlag und weitere Gefahren sowie Notfallmaßnahmen fest.

Die aktuelle Version des internationalen DIN-Standards (E DIN EN IEC 62840-2 VDE 0122-40-2:2024-12 Batteriewechselsysteme für Elektrofahrzeuge) wurde im November 2024 als Norm-Entwurf durch den VDE veröffentlicht. Während der bis Mitte Januar 2025 laufenden Einspruchsfrist hatte die Öffentlichkeit zunächst die Möglichkeit, Stellung zu den erarbeiteten Anforderungen zu beziehen. Erst nach der darauffolgenden Einspruchsberatung im Nationalen Gremium erfolgt die Veröffentlichung als deutsche Norm. Die E DIN EN IEC 62840-2 VDE 0122-40-2:2024-12 hat bereits eine VDE-Klassifikation für die Ausrichtung auf Sicherheit, Qualität und Rechtskonformität in der Elektrotechnik erhalten.

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