Das Unternehmen stellt mehr als 1 Million Getriebe und Antriebe pro Jahr her und ist damit eines der führenden Volumenhersteller. Der Anteil des Umsatzes, der mit Automatisierungslösungen erzielt wird, liegt bei 40 Prozent des Gesamtumsatzes.
Die Geschäftsführerin Sonia Bonfiglioli stellte auf der Messe SPS IPC DRIVES in Nürnberg zudem die Erweiterungspläne des Unternehmens vor: den Neubau der Firmenzentrale im Norden von Bologna und eines Fertigungswerkes für 600 Mitarbeiter, das dort bis 2018 entstehen soll. Das neue Werk soll rund 800.000 Einheiten pro Jahr produzieren. Die Investition beträgt etwa 60 Millionen Euro. Davon geht eine Hälfte in die Infrastruktur, die andere in die Produktionstechnik (die Industrie-4.0-gemäß sein soll). Ein wesentliches Ziel der Investition ist es, die Lieferzeiten sehr deutlich zu verkürzen.
In Deutschland beschäftigt Bonfiglioli an drei Standorten 340 Mitarbeiter; weltweit hat das Unternehmen 3.650 Beschäftigte. Mit der Übernahme von O&K Antriebstechnik in Hattingen Ende 2015 hatte das Bonfiglioli seine Präsenz und Leistungsfähigkeit in Deutschland deutlich erhöht. In diesem Jahr wird Bonfiglioli in Deutschland voraussichtlich einen Umsatz von 139 Millionen Euro erreichen. In Deutschland werde ebenfalls „stark investiert“, verlautete das Unternehmen.
Als neues Produkt stellte das Unternehmen den integrierten Motion Control-Antrieb iBMD vor, der jetzt in vier Baugrößen mit einem Drehmomentbereich von 2,7 bis 36 Nm gebaut wird. Die kompakte Servomotorenreihe in Schutzart IP65 lässt sich als Stand-Alone-Antrieb oder unter einer Steuerung einsetzen. Motion-Control-Funktionen wie Positionierung, Cam Profil, elektronisches Getriebe und interpolierender Modus sind genauso Bestandteile wie die offene Kommunikation über CANopen, EtherCAT (CoE) und Modbus RS232. Dazu kommen noch eine Reihe digitaler und analoger Ein- und Ausgänge, 14 insgesamt. Die Sicherheitsfunktion ‚Safe Torque Off (STO)‘ und SIL3 sind als Standard integriert. Einsatzbereiche dieses Komplettantriebs sind vor allem Verpackungs-, Druck- und Etikettiermaschinen und sowie die Automatisierung von Handhabungsaufgaben. Auch in Abfüllanlagen sowie in Maschinen für die Elektronikfertigung werden Antriebe dieser Art häufig verwendet.