Forscher am CEA Leti haben mit einer Datenübertragungsrate von 7,7 Gbps einen neuen Rekord für Li-Fi aufgestellt. Die Kommunikation erfolgt mittels einer blauen GaN-Mikro-LED.

Forscher am CEA-Leti haben mit einer Datenübertragungsrate von 7,7 Gbps einen neuen Rekord für Li-Fi aufgestellt. Die Kommunikation erfolgt mittels einer blauen GaN-Mikro-LED. (Bild: CEA-Leti)

Mit 7,7 Gbps positioniert sich Li-Fi als möglicher Ersatz für Wi-Fi. Mit weiterer Forschung und Entwicklung sowie industrieller Standardisierung soll die Interoperabilität der Technologie mit 5G sichergestellt werden. Kommunikation mit sichtbarem Licht (VLC) ist eine aufkommende Kommunikationstechnologie, die eine Alternative oder Ergänzung zu Radiofrequenz-Systemen wie Wi-Fi und 5G darstellt.

Vielversprechend ist Li-Fi besonders hinsichtlich sicherheitsrelevanter Anwendungen, da Licht im Gegensatz zu Wi-Fi-Signalen Wände nicht durchdringt. So lässt sich eine Informationsübertragung ohne Sicherheitslecks auf einen Raum beschränken. Li-Fi ist auch vielversprechend für die Ultra-Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung in Umgebungen, in denen HF-Emissionen problematisch sind, also zum Beispiel in Krankenhäusern und Flugzeugen.

Die Kommunikation über einzelne Mikro-LEDs ermöglicht hohe Datenübertragungsraten für eine Vielzahl von Anwendungen. Dazu gehören industrielle drahtlose Hochgeschwindigkeitsverbindungen in anspruchsvollen Umgebungen wie Fließbändern und Datenzentren sowie kontaktlose Steckverbinder oder Chip-zu-Chip-Kommunikation. Aber ihre schwache optische Leistung beschränkt ihre Anwendung auf die Kommunikation über kurze Entfernungen. Im Gegensatz dazu enthalten Matrizen mit Tausenden von Mikro-LEDs höhere optische Leistungen als offene Anwendungen. Um die Bandbreite jeder Mikro-LED innerhalb einer Matrix zu erhalten, ist jedes Signal jedoch so nah wie möglich an die mikrooptischen Quellen heranzubringen.

Multi-LED-Systeme können durchaus Wi-Fi ersetzen, aber eine breite Einführung wird einen Standardisierungsprozess erfordern, um die Interoperabilität zwischen den Herstellern abzusichern. Genau dies verfolgt die 2019 gegründete Light Communications Alliance, indem sie die Industrie zur Umsetzung dieser Standardisierung ermutigt. Zusätzlich zum eigenständigen Wi-Fi-ähnlichen Standard wird auch die Möglichkeit untersucht, die Technologie als Komponenten-Carrier in den Downlink von 5G-NR, einer Funkzugangstechnologie für 5G-Mobilfunk, einzubinden, um eine große zusätzliche lizenzfreie Bandbreite zu bieten.

(na)

Sie möchten gerne weiterlesen?