
Plädieren für umfassendere Risikoanalysen und noch mehr proaktives Obsoleszenz-Management (v.l.): Sven Sander (Schaeffler Automotive Buehl), stellvertretender Vorstandsvorsitzender Martin Steinleitner (Syliom), Janine Keller (OneSubsea), Vorstandsvorsitzender Axel Wagner (Asteelflash), Dieter Paatsch (Festo), Stefanie Kölbl (TQ Group), Frank Mützner (Plastic Omnium Lighting Systems) und Oliver Hoffmann (General Manager EMEA Z2Data). (Bild: COGD)
Die Component Obsolescence Group Deutschland (COGD) warnt vor einer zunehmenden Verschärfung der Obsoleszenzproblematik in der Industrie. Hintergrund sind anhaltende geopolitische Spannungen, fragile Lieferketten und ein wachsender Druck auf europäische Produktionsstandorte. Das neu gewählte Vorstandsgremium des Obsoleszenz-Verbands sieht insbesondere bei langlebigen Wirtschaftsgütern Handlungsbedarf – sowohl auf strategischer als auch operativer Ebene.
Anlässlich des ersten Quartalsmeetings 2025 hat der gemeinnützige Verein sein Vorstandsteam turnusgemäß neu aufgestellt. Angeführt wird dieses erneut von Axel Wagner (Asteelflash Holding / IIOM), unterstützt von Martin Steinleitner (Syliom / IIOM), Oliver Hoffmann (Z2Data), Janine Keller (OneSubsea), Stefanie Kölbl (TQ-Systems), Frank Mützner (Plastic Omnium), Dieter Paatsch (Festo) und Sven Sander (Schaeffler). Gemeinsam plädiert das Gremium für einen Paradigmenwechsel im Umgang mit Auslaufprodukten und schwer beschaffbaren Komponenten.
Obsoleszenz als systemisches Risiko
„Obsoleszenz ist kein Randthema mehr, sondern ein strategischer Risikofaktor“, betont Axel Wagner. Zwar habe der COGD in den letzten zwanzig Jahren zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen – etwa zur Standardisierung von Obsoleszenzmeldungen (smartPCN), zur Kooperation mit Behörden und Kanzleien oder zum Abbau bürokratischer Hürden in der Elektronikbranche. Doch trotz dieser Fortschritte fehle es in vielen Unternehmen nach wie vor an proaktiven Maßnahmen. Wagners Appell: Obsoleszenz-Management dürfe nicht isoliert betrachtet werden. Entscheidend sei vielmehr eine ganzheitliche Risikobetrachtung der gesamten Supply Chain – von der Entwicklung über die Beschaffung bis in die Instandhaltung. Unternehmen müssten lernen, Risiken frühzeitig zu antizipieren und ihre Liefernetzwerke resilienter aufzustellen.
COGD bietet Plattform für den Austausch
Mit inzwischen rund 175 Mitgliedsunternehmen bietet der COGD ein breites Spektrum an Informations- und Austauschformaten: Neben den vierteljährlichen Mitgliederversammlungen mit Expertenvorträgen und Arbeitsgruppen gehören dazu auch Workshops, Kooperationsprojekte und internationale Netzwerkaktivitäten – etwa im Rahmen des International Institute of Obsolescence Management (IIOM).