Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie ist mit einem Fünftel mehr an Bestellungen (20,8 % gegenüber Vorjahr) in das zweite Halbjahr 2024 gestartet. Das Auftragsplus im Juli war der erste Anstieg seit gut einem Jahr. Dabei fiel der Zuwachs bei den inländischen Auftragseingängen (34,6 %) deutlich höher aus als bei den Orders aus dem Ausland (8,9 %). Kunden aus dem Euroraum erhöhten ihre Bestellungen im Juli um 8,1 %, das Plus bei den Aufträgen aus Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraums belief sich auf 9,2 %.
In den gesamten ersten sieben Monaten dieses Jahres lagen die Auftragseingänge noch um 10,2 % unter Vorjahr. Bei den Inlandsorders verzeichnete die Branche hier ein Minus von 11,0 %. Die Bestellungen ausländischer Geschäftspartner gingen zwischen Januar und Juli um 9,5 % zurück. Während aus der Eurozone 7,5 % weniger neue Aufträge eingingen als im gleichen Vorjahreszeitraum, gaben die Orders aus Drittländern um 10,5 % nach.
Die um Preiseffekte bereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland lag im Juli 2024 noch immer um 4,9 % unter Vorjahr, immerhin war der Rückgang damit nur halb so hoch wie im Durchschnitt des ersten Halbjahres. Im Zeitraum von Januar bis Juli verfehlte der aggregierte Branchenoutput das Vorjahreslevel um 9,3 %.
Weniger Erlöse trotz höherer Verkaufspreise
Die nominalen Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalindustrie kamen im Juli 2024 auf 18,1 Mrd. Euro, womit sie um 2,7 % niedriger lagen als im Vorjahr. Der Inlandsumsatz ging um 3,7 % auf 8,6 Mrd. Euro zurück, der Auslandsumsatz um 1,8 % auf 9,5 Mrd. Euro. Mit Partnern aus dem Euroraum wurden im Juli Erlöse von 3,3 Mrd. (- 4,3 %) gemacht. Der Umsatz mit Drittländern gab nur leicht auf 6,2 Mrd. Euro nach (- 0,4 %).
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres summierten sich die Branchenerlöse auf 128,4 Mrd. Euro und blieben damit um 7,4 % hinter dem Vorjahreswert zurück. Dabei waren die branchenweiten Erzeugerpreise zwischen Januar und Juli um 1,7 % höher als im gleichen Zeitraum 2023.
Inlands- und Auslandsumsatz verkürzten sich von Januar bis Juli 2024 um 7,8 % auf 61,5 Mrd. Euro bzw. um 7,1 % auf 66,9 Mrd. Euro. Davon entfielen 24,2 Mrd. Euro (- 6,5 %) auf Geschäfte mit Partnern aus der Eurozone und 42,7 Milliarden Euro (- 7,4 %) auf Länder aus anderen Währungsgebieten.
Verhaltener Optimismus
Sowohl die Produktions- als auch die Beschäftigungspläne der Unternehmen haben sich im August 2024 etwas erholt – erstere drehten sogar wieder leicht ins Plus. Ende des ersten Halbjahres hatte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie 895.000 Beschäftigte. Davon befinden sich derzeit 31.200 in Kurzarbeit.
Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie hat sich im August 2024 insgesamt lediglich seitwärts bewegt. Zwar verbesserte sich die Beurteilung der aktuellen Lage gegenüber Juli, die allgemeinen Geschäftserwartungen fielen jedoch erneut zurück. Auch die Exporterwartungen traten im August auf der Stelle.