Am Puls der Branche zu sein, ist heute mehr denn je elementar. Nur so lässt sich ein wertvoller Wissensvorsprung vor der Konkurrenz schaffen. Die Weltleitmesse für Entwicklung und Fertigung von Elektronik bietet da eine gute Plattform, setzt sie doch Trends in der Aufbau- und Verbidungstechnik, während sie Innovationen im Bereich der Elektronikfertigung nachhaltig mitgestaltet. So wundert es nicht, dass die productronica seit nunmehr 40 Jahren dasr „Trendbarometer“ der Elektronikproduktion ist. Zur diesjährigen productronica werden rund 38.000 Besucher aus aller Welt zur bayerischen Landeshauptstadt pilgern, um sich über die neuesten Produkte, Dienstleistungen und Trends aus der Elektronikfertigungsindustrie zu informieren. Dabei werden sie auf etwa 1200 internationale Aussteller treffen – Unternehmen aller Größenordnung, Weltmarktführer genauso wie Branchen-Start-ups. „Innovative Aussteller aus allen Bereichen der Elektronikfertigung werden auf der productronica 2015 ihr beeindruckendes Leistungsspektrum präsentieren“, betont Falk Senger, Geschäftsführer der Messe München.
Hauptsache innovativ
Entsprechend umfangreich sind die Angebote, die die productronica 2015 auffährt, um einen vollständigen Wissenstransfer bieten zu können. In Foren, Sonderschauen, Live-Präsentationen von Anwendungsbeispielen und Diskussionsrunden bekommt der interessierte Fachbesucher zusätzliche Impulse und Hintergrundwissen zu interessanten Themen der Messe. Falk Senger ist zuversichtlich: „Zukunftsthemen der Elektronikfertigung sind auf der productronica präsenter denn je.“
Zweifelsohne steht die Elektronikproduktion vor großen Herausforderungen: Neue Produkte mit immer kleineren Bauteilgrößen kommen in stets kürzeren Abständen auf den Markt. Wachstumschancen haben nur diejenigen, die neueste und komplexe Technologien beherrschen, Fertigungs- und Lötprozesse zuverlässig durchführen sowie ihre Produktionseinrichtungen so automatisieren, um bei höchster Produktivität beste Qualität zu produzieren. Welche Innovationskraft beispielsweise in Deutschland steckt, zeigte der erneute Rekord der Patentanmeldungen für das Jahr 2014: Mit 65.958 angemeldeten Erfindungen hat das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) im vergangenen Jahr einen weiteren Rekordwert verzeichnet. Damit stieg die Zahl der Patentanträge um 4,4 Prozent gegenüber dem Jahr 2013. Abschließen konnte die Münchner Behörde voriges Jahr 34.830 Patentprüfungsverfahren, was einem Plus von 4,7 Prozent entspricht. Erteilt wurden dabei 15.022 gewerbliche Schutzrechte und damit 5,6 Prozent mehr als 2013. Zum Jahresende 2014 waren so 116.702 deutsche Patente in Kraft. Dazu kommen 458.042 mit Wirkung für Deutschland erteilte gewerbliche Schutzrechte, bei denen die Anträge über das Europäische Patentamt liefen. Deutschland konnte mit seiner starken Industrie seinen Titel als Europameister im Erfinden auch im Jahr 2014 weiter erfolgreich verteidigen. Im internationalen Vergleich allerdings kommt Deutschland damit „nur“ auf Platz drei. Mehr als doppelt so viele Patentanmeldungen gingen aus den USA beim Europäischen Patentamt (EPA) ein. Auf Platz zwei rangiert Japan, auf den Plätzen vier und fünf folgen bereits China und Südkorea. Diese Innovationskraft wird sich auch in der neuen Clusterung der productronica 2015 widerspiegeln. Sich stets den Bedürfnissen der Elektronikfertigung annehmend, hat die Messe München die productronica-Messe neu konzeptioniert.
Interview mit Falk Senger, Geschäftsführer von Messe München
Das Jahr 2015 ist ein besonderes Jahr für die productronica. Die Messe wird 40.
Richtig, von 16. bis 20. September 1975 fand die allererste productronica in München statt. Damals noch auf dem Messegelände auf der Theresienhöhe. Als Spin-off der electronica, die bereits 1964 gestartet ist, wollte man eine praxisbezogene Veranstaltung schaffen. Bereits die erste Messe war ein Erfolg! Die 3915 Teilnehmer lobten vor allem die Live-Demonstrationen der 94 Aussteller, die damals eine absolute Messe-Novum waren. Jetzt, 40 Jahre später, freuen wir uns auf 1200 Aussteller und rund 38.000 Besucher aus aller Welt, die sich auf der productronica ein Stelldichein geben werden.
Die productronica präsentiert sich mit einer neuen Cluster-Struktur. Welchen Vorteil hat dies?
Pünktlich zum 40-jährigen Jubiläum hat sich die Weltleitmesse einer Verjüngungskur unterzogen. In enger Zusammenarbeit mit Ausstellern und Verbänden haben wir die Veranstaltung optimiert: Die bislang 19 unterschiedlichen Segmente wurden in eine neue Cluster-Struktur eingegliedert und geben so einen einzigartigen Überblick über die gesamte Wertschöpfungskette der Elektronikfertigung. Die fünf neuen Cluster sind: SMT, PCB & EMS, Semiconductors, Future Markets sowie Cables, Coils & Hybrids.
Wohin bewegt sich die Branche? Sehen Sie einen Trend?
Industrie 4.0 ist schon klar eines der Themen, das die Branche sehr bewegt. Das industrielle Internet der Dinge verändert die Voraussetzungen für die Produktion und die Fertigung von Elektronik grundlegend: Durch die Entwicklung hin zur „vernetzten Fabrik“ werden Produktionsstandorte und Wertschöpfungsketten in Zukunft digital verbunden sein. Das bringt viele Vorteile, stellt Unternehmen jedoch gleichzeitig vor erhebliche Herausforderungen.
2015 wird erstmals der productronica innovation award verliehen. Was wird ausgezeichnet und wann erfolgt die Verleihung?
Mit dem productronica innovation award gibt es erstmals einen unabhängigen Preis für die Elektronikfertigungsbranche. Die innovativsten Produktneuheiten und Fertigungsverfahren werden in fünf Kategorien, die den fünf Clustern entsprechen, prämiert. Alle Aussteller der productronica 2015 haben damit die Gelegenheit, sich einem weltweit einmaligen Forum eindrucksvoll zu präsentieren. Die Resonanz aus der Branche ist hervorragend – über 70 Innovationen wurden eingereicht. Die Gewinner werden auf der Hauptpressekonferenz am ersten Messetag bekanntgegeben – die Verleihung erfolgt dann am Dienstagabend im feierlichen Rahmen beim Get-Together.
Was ist Ihr persönlicher Tipp für den Besucher der productronica?
Über 1200 Aussteller, drei Foren, vier Diskussionsrunden, eine Sonderschau und zahlreiche Hands-on Sessions – die Besucher sollten sich gut vorbereiten. Alle Vorträge und Termine finden sie in der Online-Termindatenbank. Ich persönlich bin schon sehr neugierig auf den CEO-Roundtable am ersten Messetag und die Sonderschau „Electronics.Production.Augmented.“. Hier werden Abläufe innerhalb von Produktionsmaschinen virtuell dargestellt.
Die Fragen stellte Marisa Robles Consée