ZVEI-Präsident Michael Ziesemer zur Corona-Krise

Nach Ansicht von ZVEI-Präsident Michael Ziesemer ist es jetzt wichtig, den stufenweisen Wiederhochlauf der vernetzten Wirtschaft zu planen. (Bild: ZVEI)

Bei über der Hälfte der Firmen aus der Elektroindustrie (55%) gehen weniger Aufträge ein als vor Beginn der Corona-Krise. 26 Prozent berichten sogar von einem Einbruch bei den Bestellungen. Die Unternehmen erwarten einen Umsatzrückgang von durchschnittlich 14 Prozent. Diese Verluste binnen absehbarer Zeit komplett aufzuholen, halten nur drei Prozent für realistisch. Der Rest erwartet, nur die Hälfte oder noch weniger in absehbarer Zeit wieder reinholen zu können. Das ergab eine Umfrage des ZVEI unter seinen Mitgliedsunternehmen.

„Bereits heute hat ein Großteil der deutschen Elektrounternehmen Probleme mit der Liefer- und Logistikkette: Bei gut 70 Prozent ist sie leicht gestört, bei gut 10 Prozent sogar stark gestört oder gar gerissen“, sagte ZVEI-Präsident Michael Ziesemer.  Produktion und Lieferketten unter Einhaltung der Gesundheitsschutz-Maßnahmen aufrechtzuerhalten sei gerade in der Krise essenziell. Nur so könne die Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten, Strom oder medizintechnischen Geräten sichergestellt werden.

„Es ist daher wichtig, den stufenweisen Wiederhochlauf der vernetzten Wirtschaft jetzt zu planen und mit neuesten Erkenntnissen für sachgerechte Gesundheitsschutz-Maßnahmen inklusive Nutzung digitaler Technologien in Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Gesellschaft zu kombinieren“, meinte Ziesemer. Das Herunterfahren der Wirtschaft sei in Europa zu sehr einzelstaatlich erfolgt. Die EU und ihre Mitgliedstaaten müssten jetzt gemeinsam vorangehen und sich für den Wiederhochlauf der Wirtschaft koordinieren.

Daher gelte es schon jetzt, mit Umsicht einen Fahrplan zu entwickeln, wie man – in Industrie und Gesellschaft – wieder zu neuer Stärke und neuem Zusammenhalt zurückfinden kann. Damit sich an die akute Gesundheitskrise keine langanhaltende und massive Wirtschaftskrise anschließe, womöglich mit weitreichenden Folgen für Europas Wohlstand und Einheit, erläuterte Ziesemer.

 

(gk)

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