Beatmungsgeräte sind in der Corona-Krise essenziell für die Behandlung von Patienten. Die Sorge ist weiterhin groß, dass Beatmungsplätze in den Krankenhäusern knapp werden könnten, wenn sich die Ausbreitung weiter beschleunigt. Durch die aktuell hohen Bedarfe stoßen Unternehmen aus der Medizintechnik an die Belastungsgrenzen.
Das Beatmungssystem, das der EMS-Dienstleister Limtronik aktuell fertigt, besteht aus zwei Geräten, die einander ergänzen. Das kompakte und autark von Strom- und Gaszufuhr nutzbare erste Gerät ist sowohl für den Notfalleinsatz als auch zur Beatmung im Rettungswagen und Hubschrauber geeignet. Auf der Intensivstation kommt das zweite Gerät – ein vollwertiges Intensiv-Beatmungsgerät – zum Einsatz. Zum Wechsel der Geräte findet lediglich ein Austausch der Schläuche statt. Neben dem Beatmungsgerät selbst fertigt Limtronik die Lade- bzw. Dockingstation.
„Unser Kunde stieß durch die gestiegene Nachfrage nach Beatmungsgeräten an die Kapazitätsgrenze. Die Gesamt-Produktion dieser Geräte lag hier vor der Pandemie bei ca. 500 pro Jahr und nun werden 200 Stück pro Woche benötigt. Wir begannen daher zügig zunächst mit der Montage von Vorprodukten und bauen heute fast das komplette Gerät“, erklärt Philipp Jost, Leitung Produktion und Prokurist von Limtronik.
Von der Anfrage des Kunden bis zur ersten Auslieferung der Baugruppen vergingen nur wenige Tage. Möglich war die kurzfristige Umsetzung durch die schnelle Anlernphase der Limtronik-Mitarbeiter beim Kunden. Zudem errichtete der EMS-Anbieter über ein Wochenende aus bestehendem Equipment den spezifischen Produktionsbereich für diese Anforderung. Innerhalb von zwei Tagen war die Elektronikfabrik fertigungsbereit.
Damit der Kunde und Limtronik parallel die Geräte fertigen können, baut der EMS-Dienstleister Sub-Baugruppen sowohl für sich als auch für den Kunden. Diese werden für die Komplettmontage benötigt. Dabei sind Faktoren wie Fehlerfreiheit und Qualitätssicherung, beispielsweise durch Traceability, sichergestellt.
(pg)