Ausschreibungen der EU über 190 Millionen Euro sollen das Supercomputing antreiben.

Ausschreibungen der EU über 190 Millionen Euro sollen das Supercomputing antreiben. (Bild: Christian Wiediger @ Unsplash)

Die Aufforderungen sind mit einem Gesamtbudget von 190 Mio. Euro ausgestattet und konzentrieren sich auf Bereiche, die im Arbeitsplan des gemeinsamen Unternehmens für High Performance Computing (HPC) für 2019 hervorgehoben werden: die Entwicklung wesentlicher Technologien für Hochleistungs-Computerhardware und -software, die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) aus dem verarbeitenden Gewerbe und dem Ingenieurwesen bei der innovativen Nutzung von HPC sowie die Einrichtung von HPC-Kompetenzzentren in allen am EuroHPC teilnehmenden Ländern. Mariya Gabriel, die für digitale Wirtschaft und Gesellschaft zuständige Kommissarin, erklärt: „Diese Aufforderungen ergänzen unsere umfangreichen Investitionen in die europäische Supercomputing-Infrastruktur. Sie werden uns helfen, die Fähigkeiten und Kenntnisse der europäischen KMU und der Industrie zu nutzen, um ihren ehrgeizigen Arbeitsplan in die Tat umzusetzen und diese Infrastruktur für die Entwicklung von Anwendungen und Diensten zu nutzen.“

Bis 2022/2023 soll ein Supercomputer mit einer Leistungsfähigkeit im Bereich bis 1018 Rechenoperationen pro Sekunde (exa-scale) für Nutzer aus Industrie und Forschung in Europa bereitstehen.

Kein EU-Supercomputer in den Top 10

Derzeit entspricht der Computer- und Datenbedarf der europäischen Wissenschaftler und der Industrie nicht der in der EU verfügbaren Rechenzeit. Darüber hinaus verfügt die EU nicht über die leistungsfähigsten Maschinen, die einige ihrer Anwendungen benötigen. Infolgedessen verarbeiten europäische HPC-Nutzer ihre Daten zunehmend außerhalb der EU. Keiner der EU-Supercomputer befindet sich derzeit unter den Top 10 der Welt, und die bestehenden sind auf außereuropäische Technologien angewiesen. Dies birgt die zunehmende Gefahr, dass der Union strategisches oder technologisches Know-how für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit abfließt.

Das Gemeinsame Unternehmen, eine öffentlich-private Partnerschaft von Europäischer Union, 24 Mitgliedstaaten und Norwegen sowie der Industrie, ist mit einem Haushalt von rund einer Milliarde Euro ausgestattet. Zu seinen Hauptaufgaben zählt:

  • Anschaffung und Einrichtung von vier Supercomputern, die im weltweiten Wettbewerb bestehen werden.
  • Unterstützung der Entwicklung eines europäischen Ökosystems für Hochleistungsrechnen, Förderung einer Technologieversorgungsbranche sowie Bereitstellung von Hochleistungsrechenkapazitäten.

(prm)

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