Fuba Printed Circuits hat einen Antrag auf Insolvenzeröffnung gestellt. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Torsten Gutmann aus Hannover-Lehrte bestellt. Trotz eines gelungenen Neustarts nach der Beendigung des Insolvenzverfahrens und der Planinsolvenzphase im Jahre 2006 war die erneute Beantragung eines Insolvenzverfahrens unvermeidlich, begründet Geschäftsführer Hubert Beyrle, der die Ursache für diesen Schritt in dem globalen Einbruch der Automobilindustrie und der zurückhaltenden Kreditbereitschaft der Banken sieht: „Trotz geringer bestehender Bankverbindlichkeiten und verfügbarer Sicherheiten hätten die Banken ihr Engagement nicht ausgeweitet. Auf dieser Basis war die Liquidität des Unternehmens nicht mehr nachhaltig gesichert.“
An den Standorten in Dresden und Gittelde des viertgrößten europäischen Leiterplattenherstellers für die Automobil- und die Telekommunikationsbranche sowie für die Industrieelektronik wird weiter gearbeitet. Bestehende und neue Aufträge werden produziert und ausgeliefert. Die Geschäftsführer sind trotz allem optimistisch: „Die Fuba-Großkunden haben ihre Unterstützung und Loyalität gegenüber dem Unternehmen zugesagt.“ Die Bezahlung der Löhne und Gehälter ist für insgesamt drei Monate gesichert. Die Fortführung von Fuba im Rahmen einer übertragenen Sanierung hat auch für den vorläufigen Insolvenzverwalter Gutmann erste Priorität.
Rückblick: 50 Jahre Leiterplatten-Produktion
Seit 1959 gibt es in Gittelde eine Leiterplatten-Produktion. Bis 1998, also knapp 40 Jahre, gehört die Produktionsstätte zu Fuba Hans Kolbe & Co., einem Unternehmen, das vor allem durch seine Satellitenschüsseln bekannt wurde. Dann übernimmt die Vogt Electronic AG das seit 1995 als Fuba Printed Circuits GmbH firmierende Unternehmen. Nach einer Umfirmierung erfolgt zum 1. Oktober 2003 die Herauslösung der Leiterplatten-Produktion aus dem Vogt-Electronic-Konzern. Durch ein Management-Buy-Out erwerben die damaligen Geschäftsführer die Firma und führen sie unter dem Namen Fuba Printed Circuits GmbH fort. Im Jahr 2008 übernehmen die Lamitec-Holding AG aus Neu-Ulm und die Fuba Printed Circuits Tunisie S. A. mit Sitz im tunesischen Bizerte, jeweils 50 Prozent der Anteile von Fuba-Deutschland.