1879 stellte der amerikanische Erfinder Thomas Alva Edison die erste Kohlefaden-Glühlampe her. Der anschließende Siegeszug der »Glühbirne« war und ist nicht zuletzt mit dem Namen Philips verbunden. Zu den Produktionsstätten im Philips Konzern gehört das Glühlampenwerk Aachen.
Glühlampenkolben aus Weißwasser
1926 wurde die Deutsche Philips GmbH (DPG) gegründet. Doch schon zuvor, 1920, hatte Philips die »Glasfabrik Weißwasser« (Oberlausitz/ Sachsen) übernommen. Mit beträchtlichen Investitionen avancierte die Hütte, in der unter anderem Gläserkolben für Glühlampen, Röntgenkolben und Radioröhren produziert wurden, zu einem modernen Hohlglaswerk.
1938 entzogen die Nationalsozialisten dem niederländischen Mutterkonzern die Einflussmöglichkeiten auf die deutschen Philips Betriebe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die in der sowjetischen Zone, später DDR, gelegene Glasfabrik in Weißwasser enteignet. Der Neuaufbau der Glasproduktion erfolgte am Standort Aachen, wo 1934 die Rundfunkgerätefabrik in der Jägerstraße existierte. Die Fertigungsstätten lagen bei Kriegsende in Schutt und Asche.
Neubeginn in der Aachener Jägerstraße
Die Aufräumarbeiten auf dem Gelände an der Jägerstraße in Aachen begannen im August 1945. Anfang 1947 genehmigten die britischen Besatzungsbehörden die Aufnahme der Produktion. Bald konnten Maschinen aus Eindhoven installiert werden. Der 7. Oktober 1947 wurde für die Firma zum historischen Tag, als die ersten Philips-Glühlampen in Deutschland nach dem Kriege entstanden.
Umzug an den jetzigen Standort
Bald stieß man an Kapazitätsgrenzen, und so begann man 1949 auf dem Industriegelände Aachen-Rothe Erde mit dem Bau der neuen Glasfabrik. Die Inbetriebnahme erfolgte 1950. Drei Jahre später zog das Glühlampenwerk an den neuen Standort. Bereits 1951 lag die Aachener Glühlampenproduktion bei 30 Millionen Stück. 1961 überschritt die Produktion von Glüh- und Entladungslampen erstmals die 100-Millionen-Marke. Der Anteil der Autolampen stieg dabei ständig. Wieder einmal hatte man die Auslastungsgrenze erreicht. Und so war der Bau einer Fabrik für Autolampen in Aldenhoven, rund 20 Kilometer nordöstlich Aachens gelegen, ein logischer Schritt. Am 19. Oktober 1962 konnte die Produktion in diesem Zweigwerk aufgenommen werden.
Aachen nach wie vor wichtiges Standbein
Auch heute noch ist Aachen ein wichtiges Standbein für Philips. Bis 2003 investiert Philips 51,1 Millionen Euro für den Bau einer neuen Produktionshalle des Glühlampenwerks. Dort sollen künftig Xenonlampen für die Autoindustrie gefertigt werden.