Hella stößt das Geschäft mit Frontkamerasoftware ab.

Hella stößt das Geschäft mit Frontkamerasoftware ab. (Bild: Hella)

Hella veräußert sein Geschäft mit Frontkamerasoftware sowie die zugehörigen Aktivitäten im Bereich Testing und Validation an die Car Software Org, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen von Volkswagen. „Der Ausstieg aus dem Geschäft mit Frontkamerasoftware erfolgt auf Basis eines stringenten Portfoliomanagements“, sagte Dr. Rolf Breidenbach, Vorsitzender der Hella-Geschäftsführung. Maßgeblich dafür seien ihre strategischen Eckpfeiler Technologieführerschaft, Marktführerschaft sowie die Erfüllung bestimmter finanzieller Kennzahlen. Wenn sie eines dieser drei Kriterien mit einem Produkt nicht nachhaltig erreichen könnten, verfolgten sie die entsprechenden Geschäftsaktivitäten nicht weiter. „Um unsere Ziele dauerhaft zu erreichen, hätten wir im Bereich Frontkamerasoftware außerordentlich hohe Investitionen verbunden mit einem großen unternehmerischen Risiko tätigen müssen“, erläuterte Breidenbach.

Die zu veräußernden Geschäftsaktivitäten sind bei der Hella Aglaia Mobile Vision GmbH, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Hella mit Sitz in Berlin, angesiedelt. Im Zuge der Veräußerung soll rund die Hälfte der Belegschaft von Hella Aglaia in die Car Software Org wechseln, die Volkswagen Anfang des Jahres als markenübergreifende Einheit für Software-Entwicklung gegründet hatte.

Hella Aglaia wollte mit seiner Software-Lösung für kamerabasierte Assistenzsysteme in Konkurrenz zu den bildverarbeitenden Fahrerassistenzsystemen von Mobileye treten: Software-Lösungen für kamerabasierte Assistenzsysteme. Und im Jahr 2018 hatte der Bereich von Hella eine Kooperation mit NXP im Bereich maschinelles Sehen angekündigt: Automotive-Lösungen auf der CES 2018.

„Mit der Übernahme der Kamerasoftware-Sparte von Hella sowie des dazugehörigen Know-hows in der Bildverarbeitung setzen wir unsere Strategie fort, zukünftig wesentliche Softwarekomponenten intern zu entwickeln“, sagte Dirk Hilgenberg, CEO der Car Software Org. Sie würden damit den Kompetenzaufbau in der Car Software Org in dem Bereich des maschinellen Sehens weiter vorantreiben und ihre Position in der Entwicklung sicherer und innovativer Fahrfunktionen stärken.

Nicht von der Veräußerung betroffen sind die weiteren Geschäftsaktivitäten von Hella Aglaia in den Bereichen Energiemanagement, Lichtsteuerung und People Sensing. „Wir werden weiterhin konsequent in automobile Zukunftsthemen wie Elektromobilität, automatisiertes Fahren, Software und Digitalisierung investieren“, kündigte Breidenbach an. Mit dem neu gegründeten Global Software House, das bei Hella Aglaia verankert ist, baute Hella beispielsweise die weltweiten Softwarekompetenzen weiter aus.

(gk)

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