Die beiden Halbleiterhersteller haben einen Vertrag unterzeichnet, der es Infineon ermöglicht, Cypress Semiconductor für einen Preis von 23,85 US-Dollar pro Aktie zu erwerben. Damit beläuft sich der Gesamtwert der Übernahme auf 9 Milliarden Euro. Nach Angaben Infineons steigt das Unternehmen durch die Übernahme auf Platz 8 der weltweiten Chiphersteller. Bei Halbleitern für Automotive-Anwendungen will das Unternehmen nun auf Platz 1 vorrücken. Abgeschlossen sein soll die Übernahme Ende 2019 oder Anfang 2020.
Infineon will mit dem Zukauf vor allem seine Präsenz an den strukturellen Wachstumsmärkten Automotive, Industrial und IoT (Internet of Things) ausbauen. Gerade die Mikrocontroller, Software und Connectivity-Komponenten von Cypress sollen Infineons Portfolio an Leistungshalbleitern, Sensoren und Sicherheitslösungen ergänzen. So soll beispielsweise der Lieferumfang, den Infineon für Klimaanlagen beisteuert, um 50 Prozent zulegen.
Auch bei den Automotive-Halbleitern ist das US-amerikanische Unternehmen mit Mikrocontrollern und NOR-Flash-Speichern aktiv. Diese NOR-Speicher, die instant on sind, werden besonders für Anwendungen des automatisierten Fahrens benötigt. Zum Cypress-Portfolio und damit dann zum Infineon-Portfolio gehören auch die in Entwicklerkreisen recht bekannten PSoCs (Programmable System-on-Chips).
Mit der Übernahme steigert das deutsche Unternehmen seine Präsenz auf dem amerikanischen und auf dem japanischen Markt. In Japan soll der Umsatz von 0,5 Milliarden Euro auf 1 Milliarde Euro erhöht werden.
Langfristig plant Infineon, dass sich durch die komplementären Portfolios zusätzliche Angebote von Chip-Lösungen ergeben, die sich in Umsatzsynergien in Höhe von mehr als 1,5 Milliarden Euro niederschlagen.
(prm)