Bundesforschungsministerin Karliczek kündigt die Leitinitiative für vertrauenswürdige Elektronik an.

Bundesforschungsministerin Karliczek kündigt die Leitinitiative für vertrauenswürdige Elektronik an. (Bild: BMBF)

Zur Unterstützung einer eigenen wirtschaftlichen Elektronik-Fertigung in Deutschland hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Leitinitiative „Vertrauenswürdige Elektronik“ gestartet. Die Richtlinie „Vertrauenswürdige Elektronik (ZEUS)“ in der Leitinitiative soll die Elektronik-Kompetenzen und damit die Technologiesouveränität der deutschen Wirtschaft und Wissenschaft in den Bereichen Entwurfsmethoden, Technologien und Herstellungsprozesse sowie Analyse-, Test-, Mess- und Prüfmethoden für Elektronikkomponenten und -systeme stärken.

„Ich freue mich, dass nun die ersten drei Projekte zu Spezial-Prozessoren aus der Bekanntmachung ‚Zukunftsfähige Spezialprozessoren und Entwicklungsplattformen (ZuSE)‘ mit einer Förderung in Höhe von rund 25 Millionen Euro starten können“, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek.

Mit der neuen Bekanntmachung ZEUS rufe sie außerdem zur Einreichung von Projektskizzen zu Entwurf, Herstellung und Analyse ‚Vertrauenswürdiger Elektronik‘ auf, um durch eigene Kompetenz kritische Abhängigkeiten zu vermeiden. Mittelfristiges Ziel sei es, eine vertrauenswürdige Wertschöpfungskette durch Überprüfbarkeit und Zertifizierungen der Komponenten entlang der gesamten Lieferkette aufzubauen. Diese Projekte sollen Anfang 2021 starten. Hierfür sind bis zu 20 Millionen Euro vorgesehen.

Entwicklungsplattform auf Basis von RISC-V soll entstehen

In dem Projekt Scale4Edge wird erforscht, wie Entwicklungszeit und -kosten anwendungsspezifischer Edge-Prozessoren signifikant reduziert werden können. Im Projekt soll eine skalierbare, transparente und flexibel erweiterbare Entwicklungsplattform auf Basis der lizenzfreien, quelloffenen RISC-V-Befehlssatzarchitektur entstehen und ein vollständiges, kommerziell zugängliches Ökosystem mit allen nötigen Entwicklungskomponenten. Je nach konkreter Fertigungstechnologie könne dann ein großer Teil oder gar die gesamte Wertschöpfungskette in Deutschland abgebildet werden.

Das neue Projekt „KI-mobil für eine Prozessorplattform“ soll es ermöglichen, energie-effiziente Spezialprozessoren für künstliche Intelligenz kostengünstig und schnell zu entwickeln – insbesondere für das autonome Fahren (Projektleitung: BMW).

Das dritte Projekt „KI-Power“ befasst sich mit Prozessoren für den Einsatz von KI-Algorithmen zur effizienten Steuerung von Leistungselektronik (Projektleitung: Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm).

(gk)

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