Augen auf bei der Berufswahl: Nach Angaben des Institutes der deutschen Wirtschaft (IW) lag der Durchschnittslohn im MINT-Bereich merkbar höher als der deutsche Durchschnittslohn – und zwar für alle Qualifikationsniveau. In MINT-Berufen (4163 Euro) waren die Löhne durchschnittlich um rund 650 Euro höher als der Medianlohn in Deutschland.
Zu diesem Ergebnis kam das IW in einer Studie. Dafür wurden Daten aus der Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit verwendet, die auf Monatswerte und Vollzeitbeschäftigte umgerechnet sind. Die Statistik hat allerdings einen Schönheitsfehler: Ältere MINT-Experten, das sind in der Regel Akademiker, verdienen im Median – eine Hälfte der Beschäftigten bekommt mehr, die andere weniger – oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze von 6.700 Euro brutto. Die verfügbaren Angaben sind bei diesem Betrag gekappt. Deshalb fokussiert sich die IW-Studie auf Beschäftigte zwischen 25 und 44 Jahren, bei denen das Kappungsproblem nicht besteht. Noch deutlicher ist die Gehaltsdifferenz zwischen den unter 45-Jährigen bei den MINT-Spezialisten – das sind beispielsweise Meister – und bei den Facharbeitern. Hier liegt das Lohnplus bei 341 beziehungsweise 324 Euro.
Auch wenn alle MINT-Berufe überdurchschnittlich entlohnt werden, gibt es einige, die besonders lukrativ sind. Auf Experten-Ebene sind das vor allem Ingenieurberufe. So bekommt ein Angestellter unter 45 Jahren in der technischen Forschung und in der Produktionssteuerung bereits 5.856 Euro brutto im Monat. Unter den MINT-Spezialisten ist das Einkommen in den Tätigkeitsbereichen Kunststoffherstellung und Chemische Industrie mit 4.891 Euro besonders hoch. Und bei den MINT-Fachkräften verdienen Personen in IT-Berufen mit monatlich 4.185 Euro am besten.
Doch nicht nur die Einkommen, auch die Perspektiven sind in den MINT-Berufen gut: Der demografische Wandel, die Digitalisierung, die Dekarbonisierung und Tendenzen zur Deglobalisierung verlangen nach mehr qualifiziertem Personal. Gleichzeitig ist schon heute die MINT-Fachkräftelücke enorm.
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