Zweifellos haben die europäischen Inititiativen JESSI, MEDEA und zuletzt MEDEA+ dafür gesorgt, dass Europas Halbleiter- bzw. Equipmenthersteller wieder den Anschluss an den Rest der Welt gefunden haben und mittlerweile teilweise auch einsame Weltspitze sind. Bestes Paradebeispiel hierfür ist der Stepper-Hersteller ASML.

Zum Ende diesen Jahres läuft MEDEA+ nach acht Jahren aus und auch der Name für die am 1. Januar 2008 begonnene, auf vier Jahre ausgelegte Nachfolge-Initiative ist bereits gefunden: CATRENE steht für Cluster for Application and Technology Research in Europe on NanoElectronics. In seiner Bestandsaufnahme berichtete der Chairman von MEDEA+, Jozef Cornu, von 77 erfolgreichen Projekten, in die 465 Partner-Organisationen aus 22 Ländern gut 20.000 Mannjahre investierten. Diese Partner-Organisationen sind zu 38% Großunternehmen, zu 37% kleine und mittlere Unternehmen und zu 25% Hochschulen bzw. Forschungsinstitute. 57 der 77 „gelabelten“ (etwa: angenommenen) Projekte sind bereits komplett abgeschlossen, während die restlichen 20 Projekte noch andauern – vielleicht sogar über das Jahr 2008 hinaus.

„MEDEA+ liegt perfekt in der Planung“, konstatierte Jozef Cornu denn auch Ende letzten Jahres. Während JESSI noch praktisch ausschließlich auf die Halbleiter-Technologie und das entsprechende Equipment fixiert war, verschob sich der Tätigkeitsschwerpunkt bis MEDEA+ zunehmend in Richtung Applikationen. Bei CATRENE liegt der Fokus offensichtlich klar auf den Anwendungen, wobei die zu realisierenden nano- und mikroelektronischen Lösungen als sogenannte „Lighthouse Projects“ wie ein Leuchtturm eine gewisse Signalwirkung haben sollen.

Diese Lighthouse Projects im Rahmen von CATRENE beschäftigen sich mit globalen bzw. sozioökonomisch relevanten Themen wie Transport, Gesundheitsfürsorge, Sicherheit, Energie, Umgebung, Unterhaltung und Kommunikation. Laut Jozef Cornu besteht der besondere Vorteil dieser Lighthouse Projects in der „Fähigkeit, eine kritische Masse in Bezug auf den Umfang der F&E-Aktivitäten, den Aufwand, die Teilnahme und die Unterstützung der öffentlichen Hand rund um wohlbekannte Herausforderungen im Bereich der Gesellschaft und der Technik zu schaffen“.

Cornu wörtlich: „So wird beispielsweise die direkte Kommunikation zwischen Objekten, also das Internet der Dinge, Realität werden, weil immer mehr Objekte in unserer Umgebung intelligent werden und immer mehr Daten erzeugen.“ Recht eng mit CATRENE verwoben ist eine weitere Initiative namens ENIAC, die gemeinsame Technologie-Initiativen fördern soll. Alain Dutheil, COO von STMicroelectronics und als Nachfolger von Infineon-CEO Wolfgang Ziebart neuer ENIAC-Chairman, geht davon aus, dass ENIAC-Aktivitäten innerhalb der nächsten Jahre ein Volumen von etwa 3 Milliarden Euro haben werden – und zwar inklusive Fördergelder. Weitere Infos erhalten Sie per infoDIRECT. (av)

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