Brexit jigsaw puzzle concept

(Bild: Fotolia)

Die EU am Wendepunkt: Brexit hat über Nacht nicht nur Großbritannien in eine veritable Staatskrise gestürzt, sondern eine Schockwelle in Europa ausgelöst.

Die EU am Wendepunkt: Brexit hat über Nacht nicht nur Großbritannien in eine veritable Staatskrise gestürzt, sondern eine Schockwelle in Europa ausgelöst. Fotolia/Oliver Boehmer

Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union alarmiert den Maschinenbau, berichtet der VDMA (Link zum entsprechenden Artikel), den ZVEI stimmt der Brexit im Hinblick auf den relativ hohen Exportanteil nachdenklich und Bitkom sieht gerade für Dienstleister, Mittelständler und Start-ups aus Deutschland schwierige Zeiten anbrechen. Grund für uns, mit einer Blitz-Umfrage die Stimmung in der hiesigen Elektronikfertigung einzufangen.

Zweifelsohne wird der 23. Juni 2016 sich mit Sicherheit im europäischen Geschichtsbuch wiederfinden – vermutlich als schwarzer Donnerstag. Die Vorbereitungen für den Austritt der Briten aus der EU laufen bereits, aber Großbritannien hat den Antrag noch nicht gestellt. Streng genommen ist das EU-Votum nicht bindend, denn anders bei vorangegangen Volksbefragungen, bei denen das entsprechende Gesetz regelte, dass das Ergebnis auch umgesetzt werden müsse, hat die Regierung von David Cameron eine entsprechende Regelung nicht in das Gesetz für das EU-Referendum geschrieben. Artikel 50 der Lissaboner Verfassung regelt den Austritt eines Mitglieds aus der EU. Er muss allerdings erst angerufen werden, um ein geordnetes Verfahren in Gang setzen zu können. Damit wollen sich die Briten zwar nun Zeit lassen. Der Rest der Welt jedoch schaut gebannt auf das, was uns aller Wahrscheinlichkeit bevorstehen wird: Zermürbende Jahre zäher Austrittsverhandlungen.

Füreinander wichtige Partner

Großbritannien und Deutschland sind füreinander sowohl wichtige Handels- als auch Investitionspartner. Mehr als 2.500 deutsche Unternehmen verfügen über Niederlassungen in Großbritannien und beschäftigen rund 370.000 Mitarbeiter. Umgekehrt sind in Deutschland ca. 3.000 britische Unternehmen engagiert. Gerade für Deutschlands Wirtschaft wird sich der Brexit dramatisch auswirken: Großbritannien ist Deutschlands drittgrößter Handelspartner: Im Jahr 2015 stammte jedes zweite Auto auf der Insel aus deutscher Produktion. Für die Elektroindustrie gehört Großbritannien zu den Kernmärkten. Die Exporte der deutschen Elektroindustrie nach Großbritannien beliefen sich 2015 auf 9,9 Mrd. Euro. „Großbritannien ist damit der viertgrößte Abnehmer weltweit und der zweitgrößte in Europa“, erklärt Dr. Andreas Gontermann, ZVEI-Chefvolkswirt. Großbritannien ist auch ein bedeutendes Investitionsziel deutscher Elektrounternehmen. Im aktuellsten Berichtsjahr 2013 betrug der Investitionsbestand (nach überarbeiteter Berechnungsmethode der Deutschen Bundesbank) der deutschen Elektroindustrie dort 2,7 Mrd. Euro. Das Land war damit hinter China und den USA sowie vor Spanien und Indien der drittgrößte ausländische Investitionsstandort der Branche.

Brexit-Blitz-Umfrage

Für uns stellt sich die Frage, wie sich Brexit auf die Elektronikfertigung auswirken wird. Wir laden Sie ein, sich an der exklusiven Blitz-Umfrage der Fachzeitschrift Productronic zu beteiligen.

Ihre Antworten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben.

[survey id=248735]

Marisa Robles Consée

Chefredakteurin Productronic

Sie möchten gerne weiterlesen?