Prof. Christian Brecher ist neuer Präsident der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik

Prof. Christian Brecher wurde für zwei Jahre, von 2020 bis 2022, zum neuen Präsidenten der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik (WGP) gewählt. Er ist außerdem Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT in Aachen. (Bild: WLZ der RWTH Aachen)

Diesen Satz hat sich der neugewählte Präsident der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik (WGP) Prof. Christian Brecher auf die Fahnen geschrieben. Brecher ist Leiter des Lehrstuhls für Werkzeugmaschinen am Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen und CEO des 2019 gestarteten Exzellenzclusters Internet of Production an der RWTH Aachen. Mitte Dezember sprach er auf dem Presseforum der Metallbearbeitungsmesse Metav, die am 10. März 2020 in Düsseldorf beginnen wird. Nach Brechers Worten steht die Produktionstechnik steht vor gewaltigen Umbrüchen. Digitalisierung und Vernetzung hätten bereits starke Veränderungen in den Produktionshallen erzielt. Doch damit das Gesamtkonzept Industrie 4.0 in den Unternehmen ankomme, müsse das Internet of Production (IoP) vorangetrieben werden. „Das will ich in meiner Amtszeit als Präsident der WGP voranbringen“, bekräftigte Brecher in seiner Rede. Das Thema Industrie 4.0 werde weitergedacht, um daraus Impulse für die industrielle Praxis zu geben.

Die künftige Produktionsforschung muss nach Meinung von Brecher aufgrund der zunehmenden Digitalisierung interdisziplinär vorangetrieben werden. „Neben der stärkeren Berücksichtigung der Betriebswirtschaftslehre – zum Beispiel zur Gestaltung neuer Geschäftsmodelle – müssen wir in den Produktionswissenschaften immer stärker die Informatik berücksichtigen. Das Bestreben geht allerdings weit über die reine Fragestellung der generischen Modellbildung und Modellierung – beides Fragen der Informatik – hinaus.“ In der modernen Produktionstechnik seien große Mengen an Daten vorhanden, allerdings seien sie weder einfach zugänglich, interpretierbar, noch so modelliert oder vernetzt, dass daraus automatisch Wissen erzeugt werden könne. Mit seinem Engagement in der WGP will Brecher für die Produktionstechnik „ein neues Niveau der domänenübergreifenden Kollaboration etablieren“. Nur so können man dann auch mit Hilfe Künstlicher Intelligenz beziehungsweise Methoden des datengetriebenen Machine Learning aus größeren Datenmengen Industrial Smart Data erzeugen und so neue, intelligente Lösungen und Mehrwerte schaffen. „Für mich ist dies im Rahmen der aktuellen Diskussionen einer der entscheidenden, aber noch fehlenden Bausteine zum durchgängigen Erfolg der Industrie 4.0-Initiative“, sagte Brecher.

(dw)

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