
Der Riedel-Report 2024 zeigt: Ransomware bleibt die dominierende Angriffsform – vor allem Industrie, Gesundheitswesen und Finanzsektor sind betroffen. (Bild: Riedel)
Cyberkriminalität wird für deutsche Unternehmen zunehmend zur Existenzbedrohung: Laut dem aktuellen Report von Riedel Networks bleibt Ransomware der dominierende Angriffsvektor, während sich Cyberkriminelle weiter professionalisieren. Besonders betroffen sind der Finanzsektor, das Gesundheitswesen und die Industrie.
Mit über 100 dokumentierten Sicherheitsvorfällen zeigt der Report, dass fast die Hälfte (47 Prozent) aller Angriffe auf Ransomware zurückzuführen ist – ein Anstieg gegenüber der ersten Jahreshälfte. Gleichzeitig nehmen staatlich gelenkte Cyberangriffe (23 Prozent) zu, insbesondere auf kritische Infrastrukturen und den öffentlichen Sektor. Ein weiteres Risiko stellt der verstärkte Einsatz von KI-gestützter Malware dar, die Angriffe noch raffinierter und schwerer abwehrbar macht.
„Die Professionalisierung der Cyberkriminalität hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Unternehmen müssen ihre Sicherheitsstrategien dringend überdenken, um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten“, warnt Michael Martens, CEO von Riedel Networks. Besonders brisant: 42 Prozent der Angriffe stammen von Erpressergruppen, die wirtschaftliche Interessen verfolgen. Phishing und Social Engineering sind mit einem Anteil von zwölf Prozent nach wie vor ein großes Problem – menschliche Fehler bleiben eine der größten Schwachstellen.
Experten fordern neue Sicherheitsstrategie
Der Report betont die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Sicherheitsstrategie. Neben technischen Maßnahmen wie verbesserter Netzwerksicherheit und KI-gestützter Bedrohungsanalyse sind auch Schulungen für Mitarbeitende entscheidend. „Unternehmen müssen den bewussten und kompetenten Umgang mit KI fördern. AI Literacy sollte ein fester Bestandteil jeder Cybersicherheitsstrategie sein“, sagt Geheimdienstexperte Florian Dalwigk.
Auch der international renommierte Cybersecurity-Spezialist Chris Rock unterstreicht die Bedeutung eines forschungsbasierten Ansatzes: „Es reicht nicht aus, Schwachstellen zu entdecken – Unternehmen müssen verstehen, warum sie entstehen und wie sie langfristig vermieden werden können.“
Der Report von Riedel Networks liefert nicht nur eine detaillierte Analyse der aktuellen Bedrohungslage, sondern auch praxisnahe Handlungsempfehlungen. Unternehmen sind gut beraten, ihre IT-Sicherheitsstrategie zeitnah anzupassen, um wirtschaftliche Schäden und Reputationsverluste zu vermeiden.