Als symbolischer Grundstein diente ein Kompaktschaltschrank aus der AE-Serie. AE steht für den ‚Allerersten‘. Von rechts: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier; Debora Loh; Dr. Friedhelm Loh, Inhaber und Vorstandsvorsitzender der Friedhelm Loh Group; Landrat Wolfgang Schuster; Mario Schramm, Bürgermeister von Haiger, Dr. Köhler, CEO Rittal International, und Carsten Röttchen, Geschäftsbereichsleiter Produktion Rittal.

Als symbolischer Grundstein diente ein Kompaktschaltschrank aus der AE-Serie. AE steht für den ‚Allerersten‘. Von rechts: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier; Debora Loh; Dr. Friedhelm Loh, Inhaber und Vorstandsvorsitzender der Friedhelm Loh Group; Landrat Wolfgang Schuster; Mario Schramm, Bürgermeister von Haiger, Dr. Köhler, CEO Rittal International, und Carsten Röttchen, Geschäftsbereichsleiter Produktion Rittal. (Bild: Rittal)

Der Neubau in Haiger soll vor allem von Industrie 4.0 geprägt sein und somit für effiziente Produktions-, Logistik- und Kommunikationsprozesse sorgen. Nach diesem Prinzip modernisiert der Schaltschrankbauer Rittal außerdem die Werke in Rittershausen und Hof. Zu dritt sollen sie dann einen modernen Produktionsverbund bilden. Insgesamt investiert die Friedhelm Loh Group 250 Millionen Euro, allein 170 Millionen Euro davon in das neue Werk in Haiger. „Ich kann verstehen, dass die mit Industrie 4.0 verbundenen riesigen Datenmengen und kritische Sicherheitsüberlegungen noch manch einen Unternehmer vor der Investition zurückschrecken lassen“, sagte Loh, „aber ich bin überzeugt, wenn wir es hier in Deutschland nicht anpacken, dann überholt uns der Wettbewerb aus dem Ausland.“  Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier lobte die Standortentscheidung als „starkes Bekenntnis zum Standort Hessen, zur Region Mittelhessen und den Menschen, die hier leben.“

Loh gab zudem bekannt, dass ein weiteres Werk in den kommenden Jahren in der Nähe von Rittershausen entstehen soll. Auf dem rund 56 000 m² großen Gelände des ehemaligen Kesselbauers Omnical in Ewersbach werden dann Großschränke aus nichtrostendem Stahl gefertigt, interessant für die Öl- und Gasbranche sowie die Lebensmittelindustrie.

2,2 Millionen Gehäuse pro Jahr

Produktion von Kompaktgehäusen ganz im Sinne von Industrie 4.0: Das neue Werk in Haiger soll 2018 in Betrieb gehen.

Produktion von Kompaktgehäusen ganz im Sinne von Industrie 4.0: Das neue Werk in Haiger soll 2018 in Betrieb gehen. Rittal

In gut zwei Jahren sollen in dem neuen Werk in Haiger auf 24 000 m² rund 9 000 Kompaktgehäuse pro Arbeitstag vom Band laufen, also etwa 2,2 Millionen pro Jahr. Dabei können Kunden aus 300 Gehäusegrundtypen wählen und in jeder gewünschten Losgröße produzieren lassen. Rund 25 000 t Stahl verarbeitet Rittal dafür pro Jahr. Die dreistufige Fertigung – Blechbearbeitung, Lackierung, und Montage – soll durchgehend digital vernetzt erfolgen: Fahrerlose Transportsysteme liefern die benötigten Materialien selbstorganisiert und ohne menschliches Eingreifen an die entsprechende Stelle. Ausfallzeiten will das Unternehmen reduzieren, indem es auf wissensbasierte Systeme setzt, die kontinuierlich ‚dazulernen‘. So können sie etwa Ersatzteile vorausschauend anfordern und potenzielle Störungen durch Verschleiß reduzieren. Vollautomatisierte Regelungen reduzieren den Energieverbrauch. Loh setzte noch einen Vorteil des Neubaus für die Region obendrauf: Durch die Industrie-4.0-Strukturen und die Nähe zu einem ebenfalls neu eröffneten  Logisitikzentrum „werden rund 4 500 bis 5 000 weniger Lkw unterwegs sein, wenn das Werk läuft.“ Rund 290 Mitarbeiter werden in dem neuen Werk arbeiten. Am Standort Haiger steigt die Mitarbeiterzahl damit auf rund 800.

Einige Werke schließen

Im Zuge des Ausbaus schließt Rittal die Werke Burbach, Wissenbach, Rennerod und Herborn bis 2018. Die dann ausgebauten Werke Rittershausen und Hof werden dies teilweise auffangen: Hof soll zusätzliche Produktgruppen der Standorte Herborn und Burbach fertigen, der Standort Rittershausen zusätzliche Produktgruppen von Wissenbach und Burbach übernehmen. Die bislang in Rennerod beheimatete Kühlgerätefertigung verlegt das Unternehmen an den Standort Valeggio in Norditalien.

Innovation und Distribution

Der Tag der Grundsteinlegung beinhaltete noch zwei weitere Höhepunkte: So wurde das Rittal Innovation Center, das in unmittelbarer Nähe zum neuen Werk liegt, eröffnet. In dem Innovationszentrum bildet der Schaltschrankbauer zusammen mit seinen Schwestergesellschaften Eplan und Cideon einen realen Fertigungsbetrieb nach.

Offiziel eingeweiht wurde auch das Global Distribution Center: Rittal investierte über 40 Millionen Euro in den Neubau mit 24 km Regalfläche und 21 500  Palettenstellplätzen für Großschränke sowie 25 000 Behälterplätzen für Kleinteile. Von dem Logistikzentrum aus liefert das Unternehmen rund 10 000 Artikel täglich an Kunden rund um den Globus innerhalb von 24 beziehungsweise 48 Stunden.

(mns)

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