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Auf der PCIM Europe 2024 informierten sich mehr als18.000 Besucher über Trends und Entwicklungen in der Leistungselektronik. (Bild: Mesago Messe Frankfurt/Arturo Rivas)

PCIM Europe 2024: Fachmesse und Konferenz

Die PCIM Europe 2024 war ein voller Erfolg, die Bilanz bestätigt Rekordwerte. Auf einer Ausstellungsfläche von insgesamt 38.000 m², verteilt auf vier Messehallen, präsentierten 637 Aussteller (60 % international) ihre Produkte, Lösungen und Innovationen aus dem Bereich der Leistungselektronik. Insgesamt besuchten über 18.000 Interessierte die Fachmesse.
In 472 Vorträgen zu aktuellen Forschungsthemen tauchten 952 Konferenzteilnehmer aus 38 Ländern in die Welt der Leistungselektronik ein – von leistungselektronischen Produkten für die Elektromobilität und Energiespeicherung bis hin zur Leistungselektronikfertigung. Das Programm umfasste Fachvorträge, Produktpräsentationen, Anwendungsbeispiele und Podiumsdiskussionen.

Alle Vorträge on demand verfügbar

Die diesjährige Veranstaltung wurde durch die PCIM Europe digital ergänzt. Das gesamte Vortragsprogramm steht bis zum 31.07.2024 on demand bereit. Zudem lassen sich Aussteller- und Produktprofile erkunden sowie Networking-Möglichkeiten nutzen. Die Inhalte der Fachmesse sind für alle frei zugänglich.

Eine ausführliche Analyse mit detaillierten Ergebnissen zur PCIM Europe 2024 steht voraussichtlich Ende Juli zur Verfügung. Da die Veranstaltung hohen internationalen Zuspruch genießt, entfällt ab dem kommenden Jahr der Namenszusatz Europe und die Fachmesse wird unter dem Namen PCIM Expo & Conference geführt.

Martin Large
(Bild: Hüthig)

Mein Kommentar zur SMTconnect 2024 "Menschen, die auf Smartphones starren"

Im 2009er-Film „Männer, die auf Ziegen starren“ geht es namensgebend darum, dass das US-Militär damit experimentiert, Tiere durch bloßen Blick zu töten. Keine Angst, hier geht es gleich nicht um solche Praktiken. Allerdings schoss mir dieser Filmtitel durch den Kopf, als ich meinen Messerundgang am Vormittag des ersten Tages auf der SMTconnect 2024 in Halle 4A begonnen habe.

An vielen verwaisten Ständen saßen Männer wie Frauen einsam und verlassen, den Blick tief in ihr Smartphone gerichtet. Die Messehalle machte auf mich eher den Eindruck einer Bibliothek – so still war es für eine Messe. Üblicherweise gibt es auf Messen den gezielten Besucher, den Zufallsbesucher oder den Teilnehmer, der vom Personal auf den Stand gelockt wurde. In Nürnberg gab es Auftritte, bei denen keiner der drei zu sehen war, wodurch sich das Standpersonal die Zeit anders zu vertreiben wusste.

Ich vermute, dass das Personal es nach dem x-ten vergeblichen Anlauf aufgegeben hat, die vereinzelten Messeteilnehmer für sich zu gewinnen und sie sich ihrem Schicksal ergeben haben. Natürlich sind das immer nur Momentaufnahmen. Ich muss auch erwähnen, dass es auch einige Stände gab, bei denen immer etwas los war und andere, bei denen zu anderen Tageszeiten deutlich mehr los war. Aber so mancher Aussteller wird sich nach dieser Messe fragen, ob dieser Termin für ihn noch der richtige Platz ist.

Diese Frage wird nicht erst seit der Corona-Pandemie in den Chefetagen generell für Messen diskutiert. Aber ein Blick auf die Zahlen spricht für die SMT eine klare Sprache, die darauf hinweist, dass die Antwort immer öfter „Nein“ lautet: 2013 waren es noch 570 Aussteller, 10 Jahre später – in einem „nicht-productronica-Jahr“ – lediglich 227. Zugegeben, einige sind nur ein paar Meter weiter zur PCIM gezogen, aber der Trend ist nicht von der Hand zu weisen.

Warum ich das jetzt alles schreibe? Mir tun zum einen die Menschen und Verantwortlichen leid, die viel Zeit, Geld und Hirnschmalz in den Messeauftritt samt Planung und Durchführung gesteckt haben. Zum anderen frage ich mich, ob wir im nächsten Jahr noch eine SMT in dieser Form sehen werden. Schon 2023 sagte mir ein Aussteller: „Die SMT ist ein Pferd, dessen Beine immer kürzer werden und es ist Zeit abzusteigen.“

Ist das nun der Anfang vom Ende aller Messen? Sicher nicht. Von der electronica weiß ich, dass die Hallen ausgebucht sind. Zudem wird schon nach Möglichkeiten gesucht, noch mehr Ausstellern die Chance zu geben, ihre Produkte der Öffentlichkeit zu präsentieren. Vielleicht lag es am sommerlichen Wetter im Juni? Auch das Gespenst der Kurzarbeit, gepaart mit allgemeinen Sparmaßnahmen, waberte bei meinen Gesprächen immer wieder mit.

So oder so, die SMT wird sich verändern müssen. Sie hat zwar den Bonus der familiären Atmosphäre, aber auf Dauer wird das nicht (mehr) ausreichen. Vielleicht muss die Messe auf einen Zweijahresrhythmus umstellen oder es wird eine Messe unter dem Dach der PCIM geben. Möglicherweise sehe ich die Welt auch nur zu schwarz, die Messe berappelt sich wieder und wird sich 2025 und dann wieder im Mai einer größeren Beliebtheit erfreuen – weil auch die wirtschaftliche Gesamtlage wieder rosiger ist.

Ich bin gespannt.

SMTconnect 2024: Treffpunkt und Networking-Plattform

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Die Fachbesucher der SMTconnect 2024 konnten sich auf einen großen Pool an Expertise verlassen und passende Ansprechpartner für einen Wissensaustausch finden. (Bild: Mesago Messe Frankfurt/Arturo Rivas)

Auf der diesjährigen Fachmesse für Mikroelektronik konnten Interessierte alle für den Produktionsprozess in der Systemintegration erforderlichen Elemente wiederfinden. Die SMTconnect 2024 präsentierte ein Spektrum der Oberflächenbestückung von Materialien über Bauelemente bis hin zu Coating- und Testsystemen. An drei Tagen kamen Experten der Aufbau- und Verbindungstechnik auf insgesamt 15.000 qm in den Messehallen zusammen. Etwa 7.100 Fachbesucher konnten sich in der Branche vernetzen und ihr Wissen im Rahmen eines Vortragsprogramms ausbauen.

Das Messeforum lieferte Einblicke in aktuelle Themen, unter anderem zu KI in der Elektronikfertigung, Industrie 4.0 und zur Fertigung in der Leistungselektronik. Am meisten besucht waren die Keynote „Innovative Aufbau- und Verbindungstechnik in der Leistungselektronik – Einblick in die Forschung“ von Nils Thielen, Forschungsbereichsleiter Elektronikproduktion der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, sowie der Vortrag „Neue Applikation für den Laser in der Elektronikproduktion – Kabel auf Leiterplatten lasern“ von Uwe Kriegshäuser, Geschäftsführer bei Schnaidt.

Die Fertigungslinie „Future Packaging“ des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) stand in diesem Jahr unter dem Motto „See the Real Deal“. Verschiedene Live-Produktionsvorführungen stellten dar, wie ein höherer Digitalisierungs- und Automatisierungsgrad die Prozesse in der Fertigung robuster gegen Störungen und äußere Einflüsse gestalten kann.

Doch das alles konnte die Tatsachen nicht kaschieren, dass die SMTconnect ihre Probleme hatte. Das hat nun auch der Veranstalter eingesehen und am 25.6. das Aus der SMTconnect bekanntgegeben.

Sensor+Test 2024: Innovationen der Sensorik und Messtechnik

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Zahlreiche Teilnehmer nutzten den direkten Austausch mit den Ausstellern auf der Sensor+Test 2024. (Bild: Mesago Messe Frankfurt)

Ein hohes fachliches Niveau hat die Sensor+Test 2024 geprägt. 383 Aussteller haben ihr Angebot an Sensor-, Mess- und Prüftechnologien auf einer Ausstellungsfläche von 5.520 m² präsentiert. Rund 5.000 Besucher und 500 Teilnehmer der beiden parallelen Konferenzen haben zum Erfolg beigetragen. Von den Ausstellern kamen 47 Prozent (178 Unternehmen) aus dem Ausland – ein Rekordergebnis. Top-Besucherländer nach Deutschland waren China, USA, die Schweiz, Großbritannien und Frankreich.

An den drei Messetagen standen nicht nur persönliche Begegnungen mit Kunden und Geschäftspartnern aus aller Welt im Vordergrund, sondern auch Themen wie Energieeffizienz, Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Künstliche Intelligenz und Wasserstoff.

Kalibriertechnik im Fokus

In der neuen Calibration Area konnten Besucher Neuheiten zur Kalibrierung von Sensoren und Messtechnik entdecken. Ergänzend stellten Aussteller ihre erprobten Anwendungen mit Best-Practice-Vorträgen vor. In Special Sessions teilten Institutionen wie PTB, NIST oder BAM ihr Fachwissen mit den Besuchern; im Fokus standen vor allem digitale Konzepte und Herausforderungen beim Kalibrieren.

An den ersten beiden Messetagen griff die 22. GMA/ITG-Fachtagung Sensoren und Messsysteme die neuesten Trends aus Sensorik und Messtechnik auf. Etwa 300 Teilnehmer tauschten sich über neue Anwendungsfelder, deren Analyse und Beschreibung sowie systembezogene Sensorik aus.

Telemetrie zum Anfassen

Mit der ETTC 2024 European Test and Telemetry Conference fand in diesem Jahr wieder die wichtigste internationale Plattform für Telemetrie, Telecontrol, Test-Instrumentierung und Datenverarbeitung statt. Mehr als 200 Teilnehmer erlebten, welche Rolle Telemetrietechnologien für Anwendungen etwa in der Luft- und Raumfahrt, Automotive-Industrie und Biomedizin in aktuellen industriellen Entwicklungen wie IoT, Big Data, Wireless oder UAV (Drohnen) heute und in Zukunft spielen.  

Im nächsten Jahr findet die Sensor+Test vom 6. bis 8. Mai 2025 in Nürnberg statt, wieder mit zwei Hallen und erweitert um weitere Applikationsflächen sowie Aktionsprogramme. Die Serie der parallelen Kongresse setzt sich ebenfalls fort und auf der SMSI 2025 (Sensor and Measurement Science International Conference) treffen sich zum zweiten Mal internationale Experten aus Forschung, Wissenschaft, Industrie und staatlichen Institutionen.

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