Ausgediente Batterien von Elektroautos enthalten wertvolle Rohstoffe. Doch deren Recycling ist einfacher gesagt als getan, denn nur wenige Entsorgungsunternehmen verfügen über Anlagen zur Wiederverwertung von Lithium-Ionen-Batterien. Und der Transport alter Akkus zur Wiederverwertungsanlagen ist gefährlich und teuer.
Im Rahmen eines Spin-off der Universität Graz am Start-Incubator UniCor haben Jürgen Abraham, Tobias Kopp und Chris Pichler deshalb unter dem Namen ProtectLiB ein patentiertes Recyclingverfahren in Form einer kompakten Recyclinganlage entwickelt. Die Anlage ist so groß wie ein gewöhnlicher Container, sodass Unternehmen Fahrzeugbatterien direkt vor Ort verarbeiten können. Dabei lassen sich Lithium, Kobalt und Nickel von den flüssigen Elektrolyten im Gegensatz zu bestehenden Verfahren ohne Hitze trennen. Der Vorteil: Die Reststoffe sind nicht mehr gefährlich, Weiterverarbeitung und Transport werden dadurch erheblich günstiger.
Prototyp mitten in Graz
Der erste Prototyp steht am Gelände der Universität und ist einsatzbereit. Derzeit konzentrieren sich die Gründer voll auf Batterien aus dem Automotive-Sektor; Handy- oder Laptop-Akkus sind zunächst außen vor, denn jede Batterie ist chemisch anders zusammengesetzt. Es gibt bereits einen ersten Kunde im Süden von Graz, der Batterie-Prototypen für den Verkehr entwickelt. Diese will das Unternehmen mit der Technologie von ProtectLib künftig direkt vor Ort recyceln.