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Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass Unternehmen für ihre Liefertermintreue einen hohen Preis zahlen. Beispielsweise gaben 70 % der Befragten an, dass sie auf einen drohenden Lieferverzug mit Zusatzschichten und Überstunden reagieren. Zudem werden Planungsaufgaben und Entscheidungen von Unternehmen häufig auf Basis von Annahmen und Mittelwerten getroffen. Im Gegensatz dazu verlangen Kunden hinsichtlich ihres Auftragsstatus Transparenz in Echtzeit.

25 % der befragten Unternehmen sahen ein regelmäßiges Ermitteln und
Weiterleiten des Bestellauftragsfortschritts durch die Lieferanten an deren Kunden als geeignete Maßnahme, um die Folgen einer unpräzisen Lieferterminermittlung abzudämpfen. 70 % gaben zudem an, dass die zukünftige Logik zur Planung und Steuerung der Produktion eher auf einem dezentralen Ansatz basieren und die Verarbeitung von Echtzeitdaten ermöglichen sollte.

Um ihre Kapazitäten während der Produktion dynamisch zu planen, greifen Unternehmen derzeit häufig auf flexible Arbeitszeitmodelle zurück, die jedoch bei höherem Kapazitätsbedarf schnell ihre Wirkung verlieren. Ist das Unternehmen nicht in der Lage, das beauftragte Auftragsvolumen zu fertigen, werden häufig Aufträge fremdvergeben. Somit ist oftmals mit Qualitätsmängeln sowie einem hohen Koordinationsaufwand mit dem Lieferanten zu rechnen. „Die Studie verdeutlicht, dass Unternehmen mit einer hohen Liefertermintreue in der Regel in der Lage sind, ihre Fertigungskapazitäten bei kurzfristigen Auftragseingängen tage- oder gar schichtweise anzupassen“, erklärt  Christoph Meier, wissenschaftlicher Mitarbeiter des FIR und Mitverantwortlicher für die Studie. Den Umfrageergebnissen nach können Unternehmen, die ihre überbetriebliche Auftragsabwicklung größtenteils mittels elektronischen Datenaustauschs unterstützen, eine höhere Liefertermintreue realisieren.

148 Firmen haben an der Onlineumfrage teilgenommen. Der Großteil der Befragten stammt aus dem Maschinen- und Anlagenbau. Die Studie ist Teil des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsvorhabens ‚Wind‘. Sie kann ab dem 1. Oktober 2011 über die Abteilung Kommunikationsmanagement des Forschungsinstituts für Rationalisierung an der RWTH Aachen für 150 Euro erworben werden. Die ISBN-Nummer der Studie lautet: 978-3-943024-06-7.

(mf)

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