Besonders kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stehen bei der Einführung einer Industrie-4.0-Fertigung mit Hilfe von Digitalen Zwillingen (Digital Twins) und Künstlicher Intelligenz (KI) vor erheblichen Herausforderungen. Die Fragestellungen und Unsicherheiten betreffen Geschäftsmodelle, Technologien, Sicherheitsaspekte, Software, Integration, Mitarbeiterkompetenzen und Zugang zu objektiven Informationen oder Nutzenbewertungen. Dies erschwert die praktische Einführung dieser Technik im Betrieb.
Gemeinsam in Fieldlabs industriegerechte Lösungen entwickeln
Mit dem Aufbau des niederländisch-deutschen AI4DT-Fieldlabs soll ein erster Schritt gemacht werden, diese Herausforderungen zu bewältigen. Fieldlabs sind Umgebungen, in denen Unternehmen und Forschungseinrichtungen intelligente Industrielösungen entwickeln, testen und implementieren können. Es sind reale und virtuelle Orte, an dem Fachexperten und Lernende zusammenkommen und zur praktischen Anwendung solcher Lösungen zusammenarbeiten. Sie vernetzen Forschung und Bildung sowie öffentliche Einrichtungen und Wirtschaftsunternehmen.
Kooperationsplattform und Standorte in Eindhoven und Reutlingen
Das AI4DT-Netzwerk besteht aus Unternehmen, Fachexperten und Technologieanbietern, die sich regelmäßig in gemeinsamen Veranstaltungen treffen, informieren und Erfahrungen teilen. Hierfür steht dauerhaft eine b2b-Kooperationsplattform unter www.ai4dt.com für b2b-Matchmaking-Aktivitäten und virtuelle Veranstaltungen zur Verfügung. Zudem können an den beiden Standorten des Projekts, dem Brainport Industry Campus in Eindhoven und dem Werk150 der Hochschule Reutlingen, Lösungen demonstriert und anschaulich vermittelt werden.
Projektträger, Mitwirkende und Projektleitung
Den Aufbau und den Betrieb des AI4DT-Netzwerks unterstützen neben dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg und der niederländischen Provinz Noord-Brabant auch das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, das Steinbeis-Innovationszentrum sowie regionale Netzwerke wie die niederländische Smart Industries und die Allianz Industrie 4.0 aus Baden-Württemberg und Beratungsstellen wie das Steinbeis Europa Zentrum. Im Fokus der Initiative steht die grenzüberschreitende Vernetzung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen der beiden Regionen, die Unterstützung der Wirtschaft bei der Markterschließung und der Transfer von Wissen in die Anwendung. Leiter des deutsch-niederländischen Fieldlab-Projekts ist Prof. Daniel Palm; er ist auch der Leiter des Reutlinger Zentrums Industrie 4.0.
(dw)
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