Fast drei Viertel der befragten Maschinen- und Anlagenbauer haben „Probleme mit der Planbarkeit ihrer Investitionen, da sich das Rad wirtschaftlicher, technologischer sowie politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen immer schneller dreht“, sagte Dr. Björn Falk, Branchenmanager Maschinenbau bei Staufen.

(Bild: Staufen)

Planungshorizont deutscher Maschinen- und Anlagenbauer

Die Antworten auf die Frage "Wie hoch ist ihr Planungshorizont" zeigt, dass die Unternehmen auch in agilen Zeiten noch klassisch planen. Staufen

Im Zuge des Wiederanlaufs der deutschen Industrie gelte es diese Effizienzreserven nun schnell zu heben, meint die Unternehmensberatung Staufen aus Köngen, die die Studie unter deutschen Maschinen- und Anlagenbauern durchgeführt hat. Befragt wurden 90 Unternehmen kurz vor dem Lockdown.

„Wie unsere Studie weiter zeigt, räumen selbst unter den Weltmarktführen mehr als 50 Prozent der Unternehmen ein, trotz der seit langem angespannten Lage im Maschinenbau in den vergangenen Jahren ‚Speck angesetzt‘ zu haben“, erläuterte Dr. Björn Falk, der bei Staufen als Branchenmanager den Maschinenbau-Sektor verantwortet. „Die Gründe für die unterlassenen Effizienzmaßnahmen sind den befragten Unternehmen aber durchaus bewusst. So haben beispielsweise fast drei Viertel der Unternehmen (71 %) Probleme mit der Planbarkeit ihrer Investitionen, da sich das Rad wirtschaftlicher, technologischer sowie politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen immer schneller dreht.“

Veränderungen bei Unternehmenskultur und Innovationsstrategie

Trotzdem fühlten sich viele der Unternehmen – zumindest bis zum Covid-19-Ausbruch – gut für die Zukunft gerüstet. So gab eine Mehrheit der Unternehmen an, dass sich bei ihnen in den vergangenen drei Jahren besonders die Unternehmenskultur (in 77 % der Unternehmen), die Innovationsstrategie (73 %) sowie die Produktpalette (64 %) stark beziehungsweise sehr stark den neuen Rahmenbedingungen angepasst haben. Mehr als 40 % der Unternehmen veränderten sogar ihr Geschäftsmodell.

Auch die Reaktionsfähigkeit auf äußere Einflüsse hat sich nach Aussage der befragten Industriemanager verbessert. Trotzdem liegt der Planungshorizont fast aller Unternehmen (94 %) immer noch bei mindestens einem Jahr, bei 21 % sogar bei fünf Jahren. „Vieles deutet darauf hin, dass ein Großteil der Firmen noch zu träge agiert und zu wenig agil“, hat Maschinenbau-Experte Falk beobachtet.

Nach Corona: Gießkannenprinzip als strategische Falle

„Zudem bestätigt eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Befragten, dass anstatt weitsichtiger Planung und strategisch verkraftbarer Einsparmaßnahmen in vielen Unternehmen noch immer das Gießkannenprinzip angewendet wird, um das ‚cost cutting‘ möglichst ‚gerecht‘ über alle Einheiten zu verteilen. Ein Ansatz, der sich gerade für den Restart nach Corona als strategische Falle entpuppen könnte.“ Hoffnung, dass es am Ende doch nicht so kommen könnte, macht die Tatsache, dass sich die Studienteilnehmer einig sind, dass Krisen immer auch gute Zeiten für notwendige Veränderungen darstellen.

(dw)

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