Die Auftragseingänge der deutschen Elektroindustrie aus dem Ausland gingen im April noch stärker als im Vormonat zurück.

Die Auftragseingänge der deutschen Elektroindustrie aus dem Ausland gingen im April noch stärker als im Vormonat zurück. (Bild: ZVEI)

Die reale, das heißt um Preiseffekte bereinigte, Produktion der deutschen Elektroindustrie ist im April 2020 um 17,5 Prozent gegenüber Vorjahr eingebrochen. Von Januar bis einschließlich April ging der Branchenoutput laut ZVEI verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um insgesamt 6,2 Prozent zurück.

Mit 12,5 Milliarden Euro lagen die Erlöse der heimischen Elektrobranche im April 2020 ebenfalls um 17,5 Prozent unter Vorjahr. Sowohl der Inlandsumsatz (- 16,6 % auf 5,9 Mrd. Euro) als auch der Auslandsumsatz (- 18,1% auf 6,6 Mrd. Euro) fielen mit zweistelliger Rate. Innerhalb des Auslandsgeschäfts brachen die Erlöse mit Kunden aus dem Euroraum (- 23,7 % auf 2,3 Mrd. Euro) wesentlich stärker ein als die mit Partnern aus Drittländern (- 14,9 % auf 4,3 Mrd. Euro).

In den ersten vier Monaten dieses Jahres kam der aggregierte Branchenumsatz auf 58,2 Mrd. Euro, womit er 6,3 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert lag. Die Inlands- und Auslandserlöse sanken hier in gleicher Größenordnung, erstere auf 27,5 Milliarden Euro (- 6,3 %), letztere auf 30,7 Mrd. Euro (- 6,2 %). Mit der Eurozone wurden dabei zwischen Januar und April 11,2 Mrd. Euro (- 8,7 %) umgesetzt, mit Drittländern 19,5 Milliarden Euro (- 4,9 %).

Zwar haben sich im Mai die Produktionspläne der Elektrofirmen erholt, allerdings rangiert der Saldo aus Unternehmen, die in den nächsten drei Monaten mehr beziehungsweise weniger herstellen wollen, mit minus 38 Zählern immer noch tief in negativem Terrain. Die Beschäftigungspläne haben sich von April auf Mai nicht verändert: Der Anteil derjenigen Firmen, die Beschäftigung abbauen wollen, übertrifft den Anteil der Unternehmen, die noch einen Aufbau planen, um 25 Prozentpunkte. Die Zahl der neu angezeigten Kurzarbeiter lag im Mai bei 53.500. „Immerhin waren dies deutlich weniger als noch im April, als rekordhohe 218.400 Anzeigen registriert wurden“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.

Auftragseingang ging im April um 20,8 Prozent zurück

Auch wenn sich das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie im Mai dieses Jahres etwas erholt hat, liegt es weiterhin deutlich unterhalb der Null-Linie und damit im kontraktiven Bereich. Die Beurteilung der aktuellen Lage hat sich gegenüber April sogar nochmals verschlechtert. Die allgemeinen Geschäftserwartungen konnten hingegen Boden gutmachen. Beide Einzelindikatoren bleiben per Saldo jedoch negativ. Schließlich hat sich der Saldo aus positiven und negativen Exporterwartungen im Mai von – 61 auf – 43 Zähler ebenfalls leicht erholt.

Im April lagen die Auftragseingänge in der deutschen Elektroindustrie um insgesamt 20,8 Prozent unter ihrem Vorjahreswert. Die Inlandsorders gingen um 18,4 und die Auslandsaufträge um 22,7 Prozent zurück. Mit 31,1 Prozent war das Minus bei den Bestellungen aus der Eurozone besonders ausgeprägt. Kunden aus Drittländern orderten im April 17,5 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor. „Der Rückgang war heftig, er kam aber – auch in dieser Größenordnung – nicht mehr wirklich überraschend, denn schließlich war der April nicht nur in Deutschland und Europa der Lockdown-Monat schlechthin“, sagte Gontermann.

Im Zeitraum von Januar bis April dieses Jahres verfehlten die Auftragseingänge ihren entsprechenden Vorjahreswert um 8,1 Prozent. Hier gaben die Bestellungen aus dem Inland um 9 Prozent nach und die aus dem Ausland um 7,3 Prozent. Der Rückgang der Bestellungen aus dem Euroraum fiel mit 12,7 Prozent dreimal so stark aus wie der aus Drittländern (- 4,1 %).

 

(gk)

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