Laut einer Marktanalyse von ZVEI ist Europa derzeit noch führend im Bereich der Automobilelektronik.

Laut einer Marktanalyse von ZVEI ist Europa derzeit noch führend im Bereich der Automobilelektronik. (Bild: ZVEI)

Das Volumen des weltweiten Mikroelektronikmarkts ging 2019 um 12,1 Prozent auf 412 Milliarden US-Dollar zurück. Das berichtete Dr. Sven Baumann, ZVEI-Experte für Mikroelektronik, Sensorik und Aktorik, bei der Vorstellung der ZVEI-Mikroelektronik-Trendanalyse. Waren Speicherchips von 2017 bis 2018 noch stärkste Umsatztreiber mit einem Zuwachs von 336 auf 412 Milliarden US-Dollar, wird hier ein besonderer Rückgang erwartet. Seiner Ansicht nach ist der Wachstumspfad des weltweiten Mikroelektronikmarkts im langjährigen Trend jedoch intakt.

Von 2014 bis 2019 legte der Weltmarkt von 336 auf 412 Milliarden US-Dollar zu, was einem jährlichen durchschnittlichen Wachstum von 4,2 Prozent entspricht. Für die nächsten Jahre wird ein Zuwachs von jährlich etwa 5 Prozent erwartet.

Der europäische Markt hatte 2019 ein Volumen von rund 40 Milliarden US-Dollar. Zwischen 2014 und 2019 betrug sein mittleres jährliches Wachstum 1,2 Prozent. Auffallend ist laut Baumann eine seit 2015 zu beobachtende Konsolidierung des europäischen Anteils am Gesamtumsatz der Industrie. Unverändert liegt in Europa der Fokus auf den Wachstumsfeldern Automobil- und Industrieelektronik, beim Einsatz von Halbleitern für die Automobilelektronik sei der Kontinent weltweit führend. Vor allem Industrie 4.0 und das Internet der Dinge sind Treiber dieser Entwicklung.

Auswirkungen von Corona

Der gegenwärtige Bestand an Forschung, Entwicklung und Produktion in Europa müsse laut Baumann erhalten und ausgebaut werden, sofern in den kommenden Jahren weitere Zuwächse erzielt werden sollen. Nichtsdestotrotz hat auch die Corona-Krise eine bremsende Wirkung auf die Marktentwicklung im Bereich der Mikroelektronikindustrie, wenngleich das erste Quartal 2020 stabil geblieben sei. In Bereichen der Medizintechnik und Home-Office-Applikationen werde Mikroelektronik weiterhin stark nachgefragt.

Weitere Investitionen in den Produktionsstandort Europa seien laut Baumann notwendig und bereits erfolgreich ergriffene Maßnahmen wie das IPCEI-Mikroelektronik und die europäische Forschungsgemeinschaft ECSEL müssten weiter geschärft und finanziell zukunftsfest ausgestaltet werden.

(aok)

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