Niedersachsen schreibt Eisenbahn-Geschichte: In Bremervörde (Kreis Rotenburg) ist das weltweit erste Netz mit Wasserstoffzügen im Passagierbetrieb an den Start gegangen. Die 14 Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb gehören der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), einer Tochter des Landes, die sich bereits 2012 auf die Suche nach Alternativen zu Dieselzügen gemacht hatte. Weitere Projektpartner sind der Schienenfahrzeugbauer Alstom, die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb) und das Gase- und Engineering-Unternehmen Linde.
Das Projekt hat ein Volumen von über 93 Millionen Euro. Das Niedersächsische Verkehrsministerium hat die Kosten für die Beschaffung von 14 Zügen in Höhe von über 85 Millionen Euro übernommen. Der Bund beteiligt sich mit zusätzlichen 8,4 Millionen Euro.
1000 Kilometer mit einer Tankfüllung
Auf der Strecke zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude setzt die evb im Auftrag der LNVG 14 wasserstoffbetriebene Alstom-Regionalzüge ein, die 15 Dieselzüge ersetzen. Eine Wasserstoff-Tankstelle wird sie täglich und rund um die Uhr versorgen. Die im Betrieb emissionsfreien Triebzüge des Modells Coradia iLint können dank einer Reichweite von 1.000 Kilometern mit nur einer Tankfüllung den ganzen Tag lang emissionsfrei fahren. Damit werden 1,6 Millionen Liter Diesel pro Jahr nicht mehr verbraucht und 4.400 Tonnen CO2 nicht mehr erzeugt. Derzeit rollen fünf der neuen Züge, die weiteren kommen bis zum Jahresende dazu. Ab September 2018 hatte es einen knapp zweijährigen Probebetrieb mit zwei Vorserienzügen gegeben, der störungsfrei verlief.