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"Wir wollen der führende Player im Antriebsmarkt werden." Vesai Laisi, Leiter des Danfoss-Geschäfts­bereichs Drives.Vacon, Danfoss

Herr Laisi, das Angebot wurde Mitte September 2014 veröffentlicht. Anfang November war noch nicht klar, ob die Quote erreicht werden würde. Was hat die Aktionäre aus ihrer Sicht zögern lassen?

Das Angebot ging exakt nach Plan über die Bühne. Die Angebotsfrist musste verlängert werden, weil nicht alle kartellrechtlichen Genehmigungen vorlagen. Es ist völlig normal, dass institutionelle Anleger ihre Papiere nicht zum Verkauf anbieten, bevor alle diese Bedingungen komplett erfüllt sind und alle Genehmigungen nachgewiesen vorliegen.

Was macht Vacon so interessant für Danfoss?

Die Unternehmensgröße ist im Markt für Frequenzumrichter entscheidend, genauso wie in jeder anderen industriellen Branche. Unsere beiden Firmen passen ausgezeichnet zueinander, hinsichtlich Produktportfolio, Kundenspektrum bis hin zu den Zielmärkten.

Unternehmen im Detail

Die Übernahme

Im September 2014 hatte Danfoss den Aktionären ein öffentliches Kaufangebot unterbreitet, alle Anteile von Vacon zu übernehmen – für rund 1 Milliarde Euro. Vacon erzielte 2013 einen Umsatz von 403 Millionen Euro. Nach einer Angebotsverlängerung wurden Ende November dann die Voraussetzungen erfüllt: Der Kauf von 90 % aller Vacon-­Anteile und das Go der zuständigen Behörden.

Wie groß sind denn die Überschneidungen produkttechnisch und hinsichtlich der Märkte?

Die Überschneidungen sind in allen beiden Bereichen sehr gering, geringer als anfangs erwartet. Deswegen passt der Schritt für beide Unternehmen so gut.

Ist schon raus, welche Standorte Competence- oder Technologie-­Center für einzelne Produktsparten werden?

Sowohl Vacon als auch Danfoss sind sehr erfolgreich unterwegs. Daher können wir uns alle Zeit nehmen, die es braucht, um die Antriebsaktivitäten in den im Zuge des Mergers neu aufgestellten Unternehmensbereichs Danfoss Drives zusammenzuführen – in aller Ruhe und mit Bedacht. Der Fokus auf unsere Kunden hat dabei in jeder Phase die höchste Priorität.

Welche Kostenvorteile erwarten Sie hinsichtlich Entwicklung, Vertrieb und Fertigung?

Unsere Vereinigung hat keinen Fokus auf Kosteneinsparungen. Wir wollen künftig gemeinsam schneller wachsen. Es wird aber sicherlich Vorteile durch die Größe geben, beispielsweise im Einkauf.

Das Produktportfolio von Vacon und Danfoss sieht auf den ersten Blick nach großen Überschneidungen aus. Tatsächlich haben sich die Unternehmen im Markt kaum beharkt.

Das Produktportfolio von Vacon und Danfoss sieht auf den ersten Blick nach großen Überschneidungen aus. Tatsächlich haben sich die Unternehmen im Markt kaum beharkt.Vacon

Der Zusammenschluss setzt mittelfristig Entwicklungskapazitäten frei. Haben Sie schon Ideen, auf welche Themen sie die Ressourcen ansetzen?

Wir nutzen die kombinierten, stärkeren Möglichkeiten in Forschung und Entwicklung, um unser Portfolio weiter auszubauen sowie unsere Produkte wettbewerbsfähiger und innovativer zu machen.

Vacon fertigt ebenso Converter für den Solarmarkt. Danfoss ist wiederum mit 20 % am Solar-Spezialisten SMA beteiligt. Findet hier auch eine Konzentration statt?

Zur Vorgehensweise finden Gespräche mit SMA statt.

Stefan Kuppinger

ist Chefredakteur der IEE.

(sk)

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