Österreichs südlichstes Bundesland hat sich in den vergangenen Jahren als europäisches Zentrum der Mikroelektronik etabliert. Unternehmen im Bereich der Electronic Based Systems bilden inzwischen den stärksten Industriezweig. Neben dem Münchner Chip- und Halbleiterhersteller Infineon mit rund 4.600 Mitarbeiter*innen am Standort Villach sind noch ca. 270 weitere Mikroelektronik-Unternehmen in Kärnten vertreten.
Während sich Tech-Firmen wie Infineon, Intel, flex, CISC, Semiconductor oder LAM Research in Kärnten niedergelassen haben, konnte gleichzeitig ein ausgezeichnetes Forschungsnetzwerk etabliert werden. Ob im Joanneum Research Robotics, bei Fraunhofer Austria oder in den Silicon Austria Labs, in Kärnten wird vor allem in zukunftsträchtigen Gebieten geforscht – und das Hand in Hand zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Größter Forschungsreinraum Österreichs
Erst kürzlich feierte das Spitzenforschungszentrum Silicon Austria Labs (SAL) einen wichtigen Meilenstein: Es eröffnete im Oktober am High Tech Campus im tpv Technologiepark Villach den größten Forschungsreinraum Österreichs. Auf 1.100 m2 können Wissenschaftler*innen und Ingenieur*innen dort neue Materialien, Techniken und Prozesse testen und optimieren.
Auch Industriepartner*innen, die über keinen eigenen Reinraum verfügen, können den Reinraum für die Kleinserienfertigung nutzen. „Die Projekte, die in den letzten Jahren an allen SAL-Standorten erfolgreich umgesetzt wurden, zeigen, wie wichtig die Zusammenarbeit von Forscher*innen und Wirtschaft ist. Dabei wurden neue Industriestandards gesetzt. Der neue Reinraum in Villach ist für SAL ein weiterer großer Schritt nach vorne. Unsere Teams in den Laboren und unsere Industriepartner*innen haben nun optimale Bedingungen, um an Halbleitern zu forschen, neue Materialien zu testen und Prototypen herzustellen“, sagt Christina Hirschl, Geschäftsführerin von Silicon Austria Labs.
Gemeinsam für Spitzentechnologie
Ein weiteres konkretes Beispiel für die gute Vernetzung ist das Konsortium um das Kompetenzzentrum Holz: In dessen Rahmen forschen die Fachhochschule Kärnten und Silicon Austria Labs gemeinsam zum Thema Smart Materials. Basis dafür ist unter anderem eine vom KWF finanzierte Stiftungsprofessur zum Thema Smart Materials, die zur Gründung des FH-Zentrums CISMAT (Carinthia Institute for Smart Materials and Manufacturing Technologies) führte. Auch mit Projekten wie dem Forschungsleuchtturm „More-than-Moore“ trägt das Spitzenforschungszentrum SAL in Villach dazu bei, dass Kärnten in Sachen Spitzentechnologie ein Vorreiter ist.
Der Lakeside Science & Technology Park in Klagenfurt hat sich ebenfalls als wichtige Plattform für die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Universitätsinstituten im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) etabliert. Der Future Campus ist ein hochspezialisierter Standort für IKT-Forschung und Entwicklung, attraktiver Bildungsstandort und Heimat für eine dynamische, kreative und erfolgreiche Start-up-Szene. Bis zum Jahr 2030 sollen an die 2.500 Personen im Lakeside Park forschen, entwickeln, arbeiten, lehren, lernen und leben.
Inspirierendes Umfeld
Zu den weiteren Pluspunkten des Wirtschaftsstandortes gehören die strategisch günstige Lage mitten im Herzen Europas, nachhaltige Strukturen und eine hohe Lebensqualität. Sogar am Ufer des Wörthersees gibt es Arbeitsplätze für digitale Nomad*innen – eine Work-Lake-Balance, die ihresgleichen sucht.