Zerbrochenes Metall-Osterei, das sein elektronisches Innenleben zeigt

(Bild: Laura – Adobe Stock)

Geht es Ihnen auch so? Der Frühling macht seine ersten zaghaften Schritte und die Natur erwacht aus dem Winterschlaf. Ich für meinen Teil erfreue mich immer an diesen Ereignissen – mit eigenen Kindern sogar nochmal ein ganzes Stück mehr, auch, weil es dann nicht mehr lange bis Ostern ist. Das ist eine Zeit, in der sich Tradition und Moderne auf reizvolle Weise begegnen. Während in vielen Haushalten noch fleißig Eier (händisch) gefärbt und Osterkränze gebunden werden, hat die Technik längst Einzug in unsere Osterbräuche gehalten. Hier nur ein paar Beispiele für Elektronik zu Ostern: leuchtende LED-Ostereiern, die den Garten für die nächtliche Eiersuche erhellen, bis hin zu digitalen Ostergrüßen, die uns von weit entfernten Lieben per Smartphone erreichen, spielt die Technik eine immer größere Rolle bei unserem Osterfest. Selbst der Osterhase hat aufgerüstet und verteilt neben Schokolade auch den einen oder anderen Gadget-Gutschein. So werden Traditionen nicht ersetzt, sondern kreativ erweitert.

In diesem Beitrag wollen wir Ihnen die Oster-Zeit ein wenig versüßen, sei es mit Videos rund um die Elektronik an Ostern, ein paar mehr oder weniger nützliche Fakten und, als Besonderheit in diesem Jahr, ein paar April-Scherze aus der Vergangenheit, da Ostermontag dieses Jahr auf den 1. April fällt. Viel Spaß dabei!

Den Anfang macht eine Maschine des Lehrers Klaus Rabeder. Er entwarf, druckte und baute einen Roboter, den seine SchülerInnen in Python programmierten, um Eier mit Ostermotiven zu bemalen. Jeder Schüler entwarf sein eigenes Design und programmierte den Roboter so, dass er es nachahmte. Der Roboter konnte Buchstaben und Zahlen, Muster und Figuren (z.B. einen Osterhasen) auf ein Ei malen, aber auch eine Wiese aus zufällig berechneten Grashalmen. Jeder Schüler nahm sein individuell gestaltetes Ei mit nach Hause. Die Maschine hat drei Bewegungsachsen: eine, die das Ei dreht, eine, die die Stifte auf und ab bewegt, und eine, die dafür sorgt, dass Servomotoren die Stiftspitzen auf die Oberfläche des Eies setzen. Jeder Servomotor ist mit zwei Stiften verbunden. Federn zwischen Servo und Stift sorgen dafür, dass nicht zu viel Druck ausgeübt wird.

Hier das passende Video dazu:

Roboter zum Bemalen von Ostereiern

Technologisch anspruchsvoller geht es beim Egg Laser zu. Dieser graviert die Ostereier mit einer 1W Laserdiode. Gesteuert wird der Egg Laser durch einen Arduino, auf dem eine leichtmodifizierte Version von grbl läuft. Das PWM Spindel Signal wird dazu verwendet die Laserleistung zu steuern. Mehr zum Arduino, dem Einplatinencomputer für Profis und Bastler, gibt es in unserer Übersicht. Noch viel mehr solcher Eierbemalungsmaschinen (Beamtendeutsch lässt grüßen) finden sich auf Youtube übrigens unter dem Stichwort EggBot.

Ostereier gravieren mit dem Egg Laser

In unsern Abkürzungsverzeichnissen gibt es derzeit weit über 1000 Abkürzungen und Definitionen aus den Bereichen Automotive, Elektronik und Automatisierung. Eines davon hat es (fast) nur aufgrund ihres Namens in diese Liste geschafft. Passend zu Ostern handelt es sich dabei um die Abkürzung HaSi, der Hardware-Simulator, ein bei Bosch zum Testen genutztes Gerät zum Simulieren von Sensoren.

‚Beet Box‘ dank Raspberry Pi

Neben der reinen Optik, haben wir auch ein Video zum Sound der Rübe: Bei der Beetbox erzeugen Menschen Beats, indem sie echte Rüben (engl.: beets) berühren. Möglich macht das ein Raspberry Pi. Na wenn sich da der Osterhase bei einer Zwischenmahlzeit nicht erschreckt… Weitere Infos zum Raspberry-Pi liefert unsere Übersicht. Wer jetzt schon für Weihnachten plant, dem sei diese Bildergalerie ans Herz gelegt.

Bausatz "LED-Hase"
Der Bausatz "LED-Hase" ist ideal für Lehrwerkstätten, Schulen und andere Bildungseinrichtungen zum Üben oder Vertiefen von Lötkenntnissen. Der Bausatz enthält alle elektronischen Bauteile für einen Schüler und eine Bauanleitung mit Schaltplan. (Bild: https://lehrmittel-technik.de/p/led-hase-bausatz-810222)

Der Leiterplattenhase

Schon zu Weihnachten kamen wir bei Leiterplatten auf den Geschmack – von Schokolade. Auch sonst gibt es interessante Geschenke für Elektronikfertiger, von Taschen, Untersetzer über T-Shirts bis Uhren, Küchenschürzen, Gürtelschnallen, Krawatten oder Schlüsselanhänger. Zu Ostern hat uns der „Blinkender LED-Hase Lern-Bausatz“ überzeugt. Laut Angaben auf Webseite, besteht der „Bausatz aus einem astabilen Multivibrator, also einen Vielfachschwinger. Dies weist auf eine Schaltung hin, die ohne äußeren Anstoß frei schwingt. Dieser Bausatz sei ideal geeignet für zu Hause, Lehrwerkstätten, Schulen und andere Bildungseinrichtungen zum Üben oder zur Vertiefung der Lötkenntnisse. Der Bausatz enthält alle elektronischen Bauteile für einen Schüler mit einer Bauanleitung/Bauplan mit Schaltplan.“ Als Spielzeug eigne sich der Hase jedoch nicht, sondern es handle sich um ein Lehr- und Lernmittel als Unterstützung der pädagogischen Arbeit. Den Bausatz sollen Kindern und Jugendlichen auch nur unter Aufsicht von sachkundigen Erwachsenen bauen und betreiben.

Bausatz Hase im Video

Wissen am Rand

„Bluetooth“ leitet sich vom dänischen König Harald Blauzahn (englisch Harald Bluetooth) ab, der verfeindete Teile von Norwegen und Dänemark vereinte. Das Bluetooth-Symbol ist eine Kombination aus den altnordischen Runen ᚼ und ᛒ, die für Harald Blauzahns Initialen (HB) stehen.

Apropos 1. April: Bisher handelt es sich bei den genannten Dingen um Fakten, ja, auch bei HaSi. In der folgenden Bildergalerie haben wir x Bilder eingebaut, die eine nicht immer ernst gemeinte Behauptung enthalten. Das jeweils nächste Bild bietet dann die Auflösung an. Viel Spaß beim Rätseln!

Fakt oder Fiktion? Die Bildergalerie zum Mitraten.

Aprilscherze als Forschungshelfer bei Fake News

Wenn sich der Staub all der Scherze zum 1. April gelegt hat, werden Forscher mit einem Schatz an Daten zurückbleiben. Die Idee: Aprilscherze könnten Forschern helfen, Algorithmen zur besseren Erkennung von Fake News zu entwickeln. Genutzt haben dies 2019 Edward Dearden und Alistair Baron von der Lancaster University in Großbritannien. Sie haben eine Studie veröffentlicht, wie sie Daten über die strukturellen und stilistischen Ähnlichkeiten zwischen Aprilscherzen und Fake-News-Geschichten verwendet haben, um Algorithmen zum Erkennen von Fake-News im Internet zu entwickeln. Der Titel „Fool’s Errand:Looking at April Fools Hoaxes as Disinformation through the Lens of Deception and Humour“

Vorgezogener 1. April oder wie aus Volkswagen Voltswagen wurde

Am 29. März 2021 trendete der Hashtag #Voltswagen auf Twitter. Hintergrund war eine angeblich vorab geleakte Pressemitteilung des VW-Konzerns, die besagt, dass Volksagen in Zukunft in den USA Voltswagen heißen würde. Schnell gab es Spekulationen, ob es sich dabei um eine misslungene Umbenennung im Sinne von Greenwashing, also dem Versuch möglichst als umweltfreund zu gelten, handelt oder um einen vorgezogenen Aprilscherz. In diesem Fall war es letzteres.

Das Handelsblatt berichtet, dass ein US-Unternehmenssprecher der Nachrichtenagentur AP am 30.3 bestätigte, dass es keine Umbenennung des Markennamens in den USA in „Voltswagen of America“ geben werde. Nur Tags zuvor hatte der gleiche Sprecher noch bekräftigt, die Pressemitteilung zur Namensänderung sei echt.

Frosch schwebt dank Magnetfeld

Andre Geim von der Radboud-Universität Nijmegen, Niederlande, und Michael Berry von der University of Bristol, England, erhielten 2000 den ignoble (iG)-Nobelpreis in der Kategorie Physik, eine Art Anti-Nobelpreis. „unwürdig, schmachvoll, schändlich“), gelegentlich als Anti-Nobelpreis bezeichnet für die Verwendung eines Magneten, um einen Frosch zum Schweben zu bringen. Hintergrund ist, dass diamagnetische Objekte von Magnetfeldern abgestoßen werden. Sind die Felder stark genug, kann diese Abstoßung die Schwerkraft ausgleichen.

Der Autor: Dr. Martin Large

Martin Large
(Bild: Hüthig)

Aus dem Schoß einer Lehrerfamilie entsprungen (Vater, Großvater, Bruder und Onkel), war es Martin Large schon immer ein Anliegen, Wissen an andere aufzubereiten und zu vermitteln. Ob in der Schule oder im (Biologie)-Studium, er versuchte immer, seine Mitmenschen mitzunehmen und ihr Leben angenehmer zu gestalten. Diese Leidenschaft kann er nun als Redakteur ausleben. Zudem kümmert er sich um die Themen SEO und alles was dazu gehört bei all-electronics.de.

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