Graphik Auftragseingang in der deutschen Elektroindustrie 2019 bis März 2021

Der Auftragseingang in der deutschen Elektroindustrie hat sich seit den Einbrüchen im März 2020 ab dem Herbst 2020 – abgesehen von einem Rückgang im Januar 2021 – sehr deutlich erholt.
(Quelle: ZVEI)

„Dieser hohe Zuwachs ist dabei nicht nur der anziehenden Konjunktur zu verdanken, sondern stellt auch eine statistische Gegenbewegung auf den Rückgang im März des vergangenen Jahres dar, dem damals ersten Lockdown-Monat der Pandemie“, sagte der ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Die Inlandsaufträge im März 2021 stiegen um 35,9 %, die Auslandsaufträge um 27,7 %. Aus der Eurozone gingen im März dieses Jahres 25,6 % mehr Bestellungen ein als im März 2020. Die Orders von Kunden aus Drittländern erhöhten sich um 28,6 %.

Für das erste Quartal 2021 steht damit ein Auftragsplus von 15,6 % gegenüber Vorjahr in den Büchern. Hier legten die Inlandsbestellungen um 14,7 % und die Auslandsorders um 16,4 % zu. Aus dem Euroraum gingen zwischen Januar und März 11,7 % mehr Bestellungen ein als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Gleichzeitig stiegen die Orders aus Drittländern um 19,0 %.

Die reale, um Preiseffekte bereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse hat ihren Vorjahreswert im März um 11,6 % übertroffen. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Herstellung im ersten Quartal 2021 damit insgesamt um 3,1 %.

Umsatz im März knapp 10 Prozent gestiegen

Grafik Umsatz in der deutschen Elektroindustrie 2016 bis März 2021
Der Umsatz in der deutschen Elektroindustrie hat im März 2021 wieder das Niveau erreicht und sogar leicht übertroffen, wie es vor dem Einbruch durch die Corona-Pandemie war.
(Quelle: ZVEI)

Der aggregierte Umsatz der deutschen Elektrounternehmen kam im März 2021 auf 18,3 Milliarden Euro. „Das waren drei Milliarden Euro mehr als im Februar“, so Gontermann. Gegenüber ihrem Vorjahreswert lagen die Erlöse damit um 9,8 % höher. Während die Inlandserlöse um 6,9 % auf 8,5 Milliarden Euro stiegen, fiel das Plus beim Auslandsumsatz mit 12,4 % auf 9,8 Milliarden Euro fast doppelt so hoch aus. Die Geschäfte mit Partnern aus der Eurozone zogen im März um 14,7 % auf 3,5 Milliarden Euro an, die Erlöse mit Kunden aus Drittländern erhöhten sich um 11,3 % auf 6,3 Milliarden Euro.

Mit 47,9 Milliarden Euro in den gesamten ersten drei Monaten dieses Jahres übertraf der Branchenumsatz seinen entsprechenden Vorjahreswert um 3,1 %. Hier nahmen die Inlandserlöse nur um 1,2 % auf 22,2 Milliarden Euro zu, wohingegen sich der Auslandsumsatz um deutlich stärkere 4,7 % auf 25,7 Milliarden Euro verbessern konnte. Die Erlöse mit Kunden aus dem Euro-Raum wuchsen zwischen Januar und März um 3,7 % auf 9,4 Milliarden Euro. Mit Drittländern wurden 16,3 Milliarden Euro und damit 5,3 % mehr als im Vorjahr umgesetzt.

Kapazitätsauslastung knapp 87 Prozent

Grafik Produktionshemmnisse in der deutschen Elektroindustrie von 2016 bis März 2021
Die Materialknappheit ist seit dem 1. Quartal 2021 das größte Hemmnis für die Produktion in der deutschen Elektroindustrie.
(Quelle: ZVEI)

Die Kapazitätsauslastung in der Elektrobranche ist zu Beginn des 2. Quartals 2021 auf 86,7 % der betriebsüblichen Vollauslastung gestiegen und liegt damit jetzt mehr als zehn Prozentpunkte höher als vor einem Jahr. Gleichzeitig erhöhte sich die Reichweite der Auftragsbestände auf 3,8 Produktionsmonate.

Die Produktionspläne blieben im April gegenüber März unverändert expansiv. „Derweil verlagern sich die Produktionshemmnisse weiter zunehmend auf die Angebotsseite“, sagte Gontermann. „So litten zuletzt nur noch 17 % der Firmen unter Auftragsmangel, aber 63 % unter Materialknappheit.“

Geschäftsklima gibt zuletzt leicht nach

Grafik Geschäftsklimaindex in der deutschen Elektroindustrie 2018 bis März 2021
Der Geschäftsklimaindex hat seit 2018 beginnend in der Boom-Phase die drei weiteren Quadranten beziehungsweise die Phasen Abschwung, Rezession und Aufschwung fast aufeinander folgend durchlaufen und befindet sich seit November 2020 wieder in der Boom-Phase.
(Quelle: ZVEI)

Nach 11 aneinandergereihten Monaten mit Anstiegen hat das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie im April 2021 etwas nachgegeben. Zwar verbesserte sich die Beurteilung der aktuellen Lage gegenüber dem Vormonat nochmals leicht, allerdings fielen die allgemeinen Geschäftserwartungen ungünstiger aus als noch im März. Dagegen haben die Exporterwartungen im April nochmals stark zugelegt. Hier erhöhte sich der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen für die kommenden drei Monate von zuvor plus 26 auf jetzt plus 34 Zähler.

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