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Einsatz eines pITX-SP Motherboards im Printserver

Ursprünglich als reiner Barcode-Server entwickelt, wurde die nunmehr dritte Generation der Printserver Applicance von Suchy MIPS zu einem flexiblen Druckdatensteuerungs- und Verwaltungsinstrument weiterentwickelt. Egal ob Barcode-, Unicode- oder Prescribe-Daten, der Druck erfolgt unkompliziert, zentralisiert und treiberlos in unterschiedlichsten System- und Druckerlandschaften. Eingesetzt wurde dabei ein pITX-SP Motherboard von Kontron, das beispielsweise einen Intel Atom-Prozessor mit GBit/s Ethernet, 2x USB 2.0 und DVI auf engstem Raum enthält. Weitere Interfaces werden bei Bedarf über Embedded Konnektoren ausgeführt.

Die Schwierigkeit, die sich beim Druck komplexer Druckdatenströme wie Barcode-, Unicode- oder Prescribe-Daten aus ERP-Systemen ergeben, bestehen beispielsweise darin, dass die verfügbaren Barcode-Drucker nicht ohne weiteres von den auf Office-Drucker ausgelegten ERP-Systemen angesteuert werden können. ERP-Systeme wie SAP R/3 oder SAP Netweaver bzw. Oracle WMS oder Oracle MSCA kommunizieren mit normalen Office-Druckern in der Regel über eine Druckerbefehlssprache (PCL) mit eingeschränktem Befehlssatz, der den anspruchsvolleren Barcode-Druckern für eine qualitativ hochwertige Druckausgabe nicht genügt.

Dieser Problematik konnte man bisher nur mit verschiedenen dezentralen Lösungsansätzen begegnen. Beispielsweise durch die aufwändige Installation von ERP-Softwaremodulen auf jeder Workstation, welche die druckerspezifische Konvertierung der PCL-Sequenzen übernehmen. Oder über den Einbau von kostspieligen SIMM-, DIMM- oder Flashbausteinen direkt in die Druckerhardware. Beide Lösungen ziehen jedoch vergleichsweise hohe Anschaffungskosten und zusätzlichen Administrationsaufwand nach sich.

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Bild 1: Mit dem 2,5 Zoll Pico-ITX steht ein kompakter Motherboard-Formfaktor (10 cm x 7,2 cm) zur Verfügung. Individuelle Entwicklungsleistungen sind nicht mehr zwingend erforderlich. Kontron

Effizienter Drucken mit BENS G3

Mit dem BENS G3 (Barcode Engine Network Server) liefert Suchy MIPS speziell für diese Problematik eine zentralisierte und skalierbare Serverlösung zum systemübergreifenden Barcode- und Unicode-Druck. Diese ist für alle PCL-fähigen Drucker geeignet und kann leicht in jede Drucker- und Betriebssystemlandschaft integriert werden. Als Hub zwischen Workstations und Druckernetzwerk unterstützt die nunmehr dritte Generation dieser Applikation jetzt bis zu 50 Druckerverbindungen gleichzeitig und damit fünfmal mehr als die Vorgängerversion. Die Konvertierung der Druckdaten, egal ob Barcode-, Unicode- oder Prescirbe-Daten, erfolgt allein über Software-Filter. Dadurch ist eine schnelle Reaktion auf die sich immer öfter ändernden Anforderungen möglich, ohne dass dafür in die Druckapplikation, Treiber oder sonstige Druckinstanzen eingegriffen werden müsste. Da die neue Druckerservergeneration nun auch die Weiterleitung der Druckerstatusmeldungen unterstützt, bleibt die Kommunikation zwischen Applikation und Drucker stets erhalten. Fehlgeschlagene Ausdrucke, beispielsweise im Fall eines Papierstaus, werden so automatisch wiederholt.

Zur ersten Inbetriebnahme werden nur wenige Minuten benötigt, um dem BENS G3 per vorinstalliertem Webinterface eine für das Zielnetzwerk adäquate IP-Adresse zuzuweisen, virtuelle Drucker einzurichten und diese mit den physikalischen Druckern in Verbindung zu bringen. Ist der BENS G3 erstmals eingerichtet, können die virtuellen Drucker fortan wie gewöhnliche Netzwerkdrucker direkt aus den ERP-Systemen angesprochen werden und übernehmen automatisch die Konvertierung und anschließende Weiterleitung der Druckdaten an die physikalischen Drucker. Die Vorteile liegen auf der Hand: Betriebssystemunabhängige Druckdatenkonvertierung on-the-fly, für hunderte Workstations und das bei einmaligen Anschaffungskosten und einer spielend leichten Installation.

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Bild 2: Die Printserver Appliance BENS G3 integriert ein Kontron-Board mit Intel Atom-Prozessor 1,1 GHz, eine Gigabit Ethernetschnittstelle für schnellen Datentransport sowie 2x USB und DVI-Ausgang. Kontron

Maßgeschneidertes Hardwaredesign von Aaronn

„Wie schon bei der Vorgängergeneration benötigten wir für unsere neueste Softwarelösung eine möglichst unauffällige Hardwareplattform, die zugleich preiswert, ausfallsicher als auch extrem kompakt sein sollte“, so Waldemar Suchy, Inhaber von Suchy MIPS. „Im Detail wünschten wir uns eine Kombination aus Prozessor, Speicher und Netzwerkschnittstelle, die uns erlauben würde, problemlos bis zu 50 Druckerverbindungen gleichzeitig zu betreiben. Wir wünschten uns auch ein Gerät, das komplett ohne bewegliche Teile auskommt. Das Hardwaredesign haben wir natürlich unserem Partner Aaronn überlassen. Aaronn entschied sich, den Server mit einem Intel Atom-Prozessor, 1 GByte RAM und einer Gigabit Netzwerkschnittstelle auszustatten. Die bisher rotierenden Festplatten wurden durch SSD-Massenspeicher ersetzt. Das macht BENS G3 noch ausfallsicherer als den Vorgänger, da er komplett ohne bewegliche Teile auskommt.

Beim Hardwaredesign des 165 x 50 x 90 mm3 großen Mini-Servers vertraut Suchy MIPS, wie auch schon beim Vorgängermodell, auf die in Puchheim bei München ansässige Aaronn Electronic. In Aaronn hat Suchy MIPS einen Partner für die Systemintegration gefunden, der als Servicedienstleister vor Ort auf lüfterlose Designs mit skalierbarer Performance spezialisiert ist und mit langzeitverfügbarer Embedded-Hardware arbeitet. Aaronn fokussiert seit über 15 Jahren auf den Bereich Embedded-Computing und Display-Technik und zählt in Deutschland zu den führenden Systemintegratoren und Systemlösungs-Anbietern im Bereich der Embedded-Systeme. Der Value-Added Reseller (VAR) nutzt hierfür Standard-Boards, Computer-on-Modules und Displaytechnologien von führenden Herstellern, unter anderem Single-Board-Computer und Module von Kontron und entwickelt auf dieser Basis passende Systemlösungen für OEM-Kunden und größere Endanwender in vielfältigen Branchen. Die Kernkompetenz des Unternehmens liegt in der Entwicklung kundenspezifischer Lösungen auf Basis skalierbarer Standardkomponenten, wie beispielsweise den Printserver. Aaronn begleitete Suchy MIPS hierfür von der ersten Idee bis zur fertigen Gesamtlösung.

Kundenspezifische Lösung mit Standardkomponenten

Den kompakten Box-PC für die BENS G3 Lösung konnte Aaronn sehr zeit- und kosteneffizient auf Basis eines kompakten und modularen Kommunikationsservers ableiten, den das Unternehmen selbst entwickelt und als Standardsystem bereits verfügbar hatte. Damit konnte man in kürzester Zeit ein passendes Evaluierungssystem aufsetzen, alle anwendungsbezogenen Tests und Zertifizierungen durchführen und so zügig eine maßgeschneiderte Gesamtlösung umsetzen. Die Preistransparenz im Entwicklungsprozess war dabei ebenso selbstverständlich, wie der Einsatz qualitativ hochwertiger Embedded-Hardware – ein weiteres wesentliches Entscheidungskriterium für Suchy MIPS. Im Printserver setzt Aaronn ein nur 2,5 Zoll großes Pico-ITX Motherboard ein, das alle für die Applikation benötigten Schnittstellen von Haus aus mitführt. Die Verwendung dieser Standardkomponente senkt zudem die Assemblierungskosten durch verminderte interne Verkabelungen für die Interfaces am Gehäuse. Dies führt letztlich auch zu einem professionell aufgeräumten Innenleben mit besten thermischen Eigenschaften und robuster formschlüssiger Auslegung.

Das robuste und lüfterlose Design ist auf eine Standzeit beim Kunden von mindestens 10 Jahren ausgelegt. Eine einmal getätigte Investition kann folglich lange genutzt werden. Und je länger die passende Hardware verfügbar ist, desto kosteneffizienter ist der gesamte Lebenszyklus der Druckerserver-Technologie. Für seine Serverlösung wünschte sich Suchy MIPS deshalb explizit qualitativ hochwertige und langzeitverfügbare Embedded-Hardware. Im Printserver fand deshalb der Pico-ITX Single-Board-Computer pITX-SP aus dem Embedded-Hardware-Portfolio von Kontron Einsatz. Die energieeffiziente Auslegung mit leistungsfähigem Intel Atom-Prozessor kommt ohne aktive Kühlung aus und ist in identischer Konfiguration mindestens fünf Jahre langzeitverfügbar.

Daniel Piper

: Daniel Piper, Senior Marketing Manager bei Kontron.

(jj)

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