LED-Treiber

Mit diesem 200 W starken 4-Kanal-LED-Treiber lassen über das DALI-Signal Fassadenilluminationen realisieren. (Bild: Inpotron)

Ob in der vernetzten Gebäudetechnik, bei komplexen Beleuchtungssystemen, dem Transportwesen, der IT- und Kommunikationstechnik oder der regenerativen Energieerzeugung – überall wächst der Bedarf an digitalen Stromversorgungen, die entsprechende Informationen zur Verfügung stellen. Die Nutzer benötigen Betriebsdaten wie etwa Strom, Spannung oder Temperatur, um ihre Systeme besser zu verstehen und effizient zu betreiben.

Digitale Netzteile stellen hier die entscheidenden Systemdaten bereit. Insbesondere die LED-Beleuchtungstechnik treibt dabei die Entwicklung voran. Es genügt heute in vielen Fällen nicht mehr, wenn sich ein Netzteil ein- und ausschalten oder bestenfalls noch dimmen lässt. Heutige LED-Treiber steuern beispielsweise mehrfarbige LED-Strahler direkt über DALI-Signale (Digital Addressable Lighting Interface) und erzeugen damit die unterschiedlichsten Lichtstimmungen.

Möglich macht dies der Einsatz von Mikrocontrollern. Mit ihnen lässt sich Leistungselektronik effizient über den ganzen Lastbereich optimal regeln. Für die Steuerung und Kommunikation stehen eine Vielzahl unterschiedlicher Bussysteme zur Verfügung. Bei Beleuchtungssystemen setzt das DALI-Signal den Standard. Mit einer Basisisolierung zur Netzversorgung und einer doppelten Isolation zum Sekundärkreis im Netzteil ist es zwar recht aufwendig umzusetzen, bietet jedoch mit der einfachen Verdrahtung für den Anwender Vorteile. Daneben verlangt der Endkundenmarkt aber auch nach Implementierung von DMX, Powerline und WiFi. Im industriellen Einsatz finden hauptsächlich Bussysteme wie I²C, RS232 oder RS485, CAN, Ethernet, RFID Verwendung. Der Power Management Bus (PMBus) versucht, diesen Wildwuchs einzudämmen und einen gemeinsamen Standard zu schaffen. Ob er sich durchsetzen kann, wird sich allerdings erst in den kommenden Jahren zeigen. Bis es soweit ist, bleibt es Aufgabe des Entwicklers in enger Abstimmung mit dem Anwender die passenden Schnittstellen einzubinden. Die Digitalisierung der Leistungselektronik birgt Risiken, aber auch Chancen. Nur in enger Zusammenarbeit mit Kunden und Anwendern lassen sich die technischen Herausforderungen in Zukunft meistern.

Hermann Püthe

(Bild: Inpotron)
Geschäftsführender Gesellschafter von Inpotron

(prm)

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