Einen Teil der elektrischen Ausstattung ihrer Anlagen bezieht die Beumer Group bei Ripploh Elektrotechnik.

Einen Teil der elektrischen Ausstattung ihrer Anlagen bezieht die Beumer Group bei Ripploh Elektrotechnik. (Bild: Rittal)

Eck-daten

Die Trennschalterhaube für das Schaltschranksystem TS 8 von Rittal ist für viele Anwendungen beim Schaltanlagenbauer Ripploh die geeignete Lösung. Gerade wenn es sich nicht lohnen würde, für eine zusätzliche Funktion einer Schaltanlage ein weiteres Feld zu planen, lassen sich in dem 125 mm breiten Modul einfach und schnell kleinere Baugruppen unterbringen. Sehr wichtig ist die einfache UL-Zulassung von Schaltanlagen durch die Trennschalterschraube. Entscheidend ist jedoch für den Schaltschrankbauer die Tatsache, dass er seine standardisierten Module unverändert weiterverwenden kann.

Große Markenhersteller, die weltweit agieren, setzen bei Produktion und Logistik bevorzugt in möglichst vielen Standorten die gleichen Maschinen und Anlagen ein. Für Schaltanlagenbauer, die als Zulieferer für den Maschinen- und Anlagenbau eine wichtige Rolle spielen, gilt es daher, die nationalen Besonderheiten der Märkte wie Normen und andere Vorschriften zu beachten.

Die Beumer Group aus Beckum ist in den Bereichen Förder- und Verladetechnik, Palettier- und Verpackungstechnik sowie Sortier- und Verteilanlagen zuhause. Die internationalen Kunden, darunter auch Sportartikelhersteller, verwenden die Anlagen unter anderem an ihren Standorten in Nordamerika. Einen Teil der elektrischen Ausstattung der Anlagen bezieht der Anlagenbauer bei Ripploh Elektrotechnik. Als Spezialist für Schaltanlagen und Automatisierungstechnik übernimmt das Unternehmen sowohl die Elektroplanung als auch die Fertigung der Schaltanlagen.

Ursprünglich eher handwerklich geprägt läuft die Fertigung des Schaltanlagenbauers aus Ostbevern/Münster durch die Optimierung sämtlicher Unternehmensprozesse mittlerweile in vielen Bereichen stark automatisiert ab. Grundlage hierfür ist ein durchgängiges Engineering, das in der Elektroplanung auf Eplan Electric P8 und in der 3D-Aufbauplanung auf Eplan Pro Panel basiert. In der Produktion gehören seit vielen Jahren CNC-Maschinen zur Flachteilbearbeitung und Maschinen zu automatischen Kabelkonfektionierung zur Ausstattung.

Modularisierung und Standardisierung spielen beim Engineering der Schaltanlagen eine entscheidende Rolle. Ein hoher Grad an Standardisierung ist bereits in der Elektroplanung sehr wichtig. Dadurch lassen sich einmal geplante Module in verschiedenen Schaltanlagen wiederverwenden.

US-Markt stellt hohe Anforderungen

Niederspannungsanlagen für den US-amerikanischen Markt müssen besonderen Anforderungen genügen. Sicherheit spielt dort eine große Rolle. Maschinen und Anlagen dürfen nur nach einer erfolgten Abnahme in Betrieb genommen werden. Deshalb fordert Beumer von Ripploh eine problemlose UL-Zulassung der Schaltanlagen. Dabei sind einige Besonderheiten zu beachten, die in den auf den europäischen Märkten gängigen IEC-Normen so nicht zu finden sind. Ein typisches Beispiel ist die Norm UL 508A. Sie legt fest, dass konstruktiv verhindert werden muss, dass Teile in der Schaltanlage bei geöffneter Tür unter Spannung stehen. Es ist sicherzustellen, dass die Tür nicht geöffnet werden kann, wenn die Anlage unter Spannung steht. Und anders herum darf sich die Anlage nicht unter Spannung setzen lassen, wenn noch nicht alle Türen verschlossen sind.

In die lediglich 125 mm breite Trennschalterhaube ist ein Betätiger für einen Trennschalter integriert.

In die lediglich 125 mm breite Trennschalterhaube ist ein Betätiger für einen Trennschalter integriert. Rittal

Mit der Trennschalterhaube, die Rittal für das Schaltschrankprogramm TS 8 anbietet, lässt sich diese Anforderung umsetzen. In die lediglich 125 mm breite Trennschalterhaube ist ein Betätiger für einen Trennschalter integriert. Nur wenn dieser betätigt ist und somit die Komponenten im Schaltschrank spannungsfrei geschaltet sind, lässt sich die Schaltschranktür öffnen. Realisiert ist diese Funktion über eine spezielle Betätigungsmechanik. Auch eine komplette Schaltschrankreihe kann mit einer einzigen Trennschalterhaube gesichert werden. Dazu wird die Tür des nächsten Schaltschranks über eine Nebentürverriegelung mitbetätigt. Die Tür des Schaltschranks direkt neben der Trennschalterhaube lässt sich nur schließen, wenn alle weiteren Türen bereits geschlossen sind. Erst danach kann der Hauptschalter die Schaltanlage mit Spannung versorgen.

Standardanlage muss nicht geändert werden

Nur wenn der Betätiger betätigt ist und somit die Komponenten im Schaltschrank spannungsfrei geschaltet sind, lässt sich die Schaltschranktür öffnen.

Nur wenn der Betätiger betätigt ist und somit die Komponenten im Schaltschrank spannungsfrei geschaltet sind, lässt sich die Schaltschranktür öffnen. Rittal

Ripploh setzt in sämtlichen Projekten Rittal als bevorzugten Lieferanten für Schaltschranksysteme ein. Einer der wichtigsten Vorteile für das Unternehmen besteht darin, dass mit dieser Lösung der Rest der Schaltanlage nicht geändert werden muss. Weiterhin entspricht es den Grundsätzen der Standardisierung und Modularisierung von Ripploh. Der zusätzliche Platzbedarf ist mit 125 mm sehr gering, abgesehen davon kann die ursprünglich geplante IEC-konforme Anlage unverändert weiterverwendet werden. Da die Trennschalterhaube so wie viele andere Komponenten bei Rittal über UL-Zulassung verfügt, entspricht sie den Anforderungen der UL 508A. Die UL-Anlagenabnahmen verliefen für den Schaltanlagenbauer daher immer problemlos.

Das Unternehmen verwendet die Trennschalterhauben aber noch für andere Zwecke. In dem Modul lassen sich beispielsweise auch kleine Optionsbaugruppen unterbringen. Bei solchen kundenspezifischen Ergänzungen muss dann kein kompletter zusätzlicher Schaltschrank verwendet werden. Außerdem kann der eigentliche Schaltschrank unverändert aus der Standardversion übernommen werden. Ein typisches Beispiel für eine solche Optionsbaugruppe ist etwa ein Schnittstellenmodul zur Kommunikation über Lichtwellenleiter.

Infokasten

Bei der Entwicklung der neuen Trennschalterhaube hat Rittal besonderen Wert auf die einfache Montage gelegt. Wie bei den meisten Montagevorgängen beim TS 8 kann auch die Trennschalterhaube von einer Person montiert werden. Sie wird dazu zunächst an Stelle einer Seitenwand eingehängt und der Monteur kann sie anschließend leicht verschrauben, ohne dass er sie dabei festhalten muss. Anschließend wird die Betätigungsmechanik und das Verschlussgestänge montiert und justiert. Auch hier wurde auf eine einfache Montage großen Wert gelegt. Sämtliche Arbeitsschritte sind von einem Monteur alleine zu bewältigen. Zum Schluss wird dann die Standard-Seitenwand des Schaltschranks an der Trennschalterhaube montiert. Durch den dabei automatisch hergestellten Potentialausgleich sind zusätzliche Erdungsbänder überflüssig.

Dr. Jörg Lantzsch

Fachjournalist, Wiesbaden

Hans-Robert Koch

Gruppenleiter Produktkommunikation, Rittal, Herborn

(ah)

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