Drei wesentliche Wertschöpfungsnetzwerke im Bereich der Elektromobilität

Laut der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität besteht in Deutschland ein Nachholbedarf bei der Leistungselektronik in Bezug auf die Wertschöpfungskette im Bereich Elektromobilität. (Bild: NPM)

Wie die deutsche Industrie in zentralen Bereichen der künftigen automobilen Wertschöpfung aufgestellt ist, hat die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) analysiert: Demnach sind Kompetenzen entlang des gesamten Wertschöpfungsnetzwerkes der Leistungselektronik vorhanden. Dabei nehme die deutsche Industrie laut der Arbeitsgruppe lediglich in wenigen Bereichen Spitzenpositionen ein. Nicht alle Kompetenzen entlang der Wertschöpfungskette würden abgedeckt und es bestehe ein zum Teil beträchtlicher Nachholbedarf im internationalen Vergleich.

Um die Wertschöpfung im Bereich Leistungselektronik in Deutschland zu sichern, müssen der NPM zufolge das gesamtheitliche Wissen für integrierte Systemtechnik und Sytemlösungen ausgebaut werden und technologische Defizite beispielsweise bei der Schnittstelle Fahrzeug-Ladeinfrastruktur sowie in Forschung und Entwicklung disruptiver Technologien wie Halbleitern der dritten Generation einschließlich Software beseitigt werden.

Das Wertschöpfungsnetzwerk Lithium-Ionen-Batteriezelle ist nach der Analyse bislang am wenigsten ausgebaut. Obgleich Kompetenzen für viele Wertschöpfungsprozesse vorliegen würden, werde das Wertschöpfungsnetzwerk für die Produktion einer Batterie im großindustriellen Maßstab durch deutsche oder europäische Unternehmen bisher nicht vollständig abgebildet.

Europäische Unternehmen sind aktuell von Batteriezellimporten aus überwiegend asiatischen Quellen abhängig. Die Nationale Plattform fordert, dass die Versorgungssicherheit und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie auch bei weltweit steigender Nachfrage und potenziellen Handelsbeschränkungen gesichert werden muss. So müsse ein sicherer Zugang zu kritischen Primär- und Sekundärrohstoffen geschaffen werden, Forschung und Entwicklung zur Herstellung der technologischen Wettbewerbsfähigkeit müssten weiter gefördert werden und bestehende Investitionshürden abgebaut werden.

Bei Verbrennungsmotoren sollten die deutschen Hersteller der NPM zufolge ihre Spitzenposition im Wertschöpfungsnetzwerk auch bei sinkenden Stückzahlen beibehalten. Sie müssten sowohl das Know-how als auch eine qualifizierte Personalbasis erhalten. Zulieferer müssten sich an den zukünftigen Technologiebedarf anpassen, damit vorhandene Lieferketten aufrechterhalten blieben. Dafür seien auch Restrukturierungen aufgrund fehlender Investitionsmittel durch sinkende Auftragsvolumina und Renditen notwendig.

 

 

 

 

 

(gk)

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