Trotz immer komplexeren Fertigungsprozessen muss das Benutzer-Interface einfach und übersichtlich bleiben. Wenn Hard- und Software zusammenpassen, ­gelingt dies.

Trotz immer komplexeren Fertigungsprozessen muss das Benutzer-Interface einfach und übersichtlich bleiben. Wenn Hard- und Software zusammenpassen, ­gelingt dies.Fotolia.com

Flexible Produktionen brauchen auch ein flexibles HMI. Für diese Anforderung hat ESA Elettronica zwei Industrie-PC-Familien unter dem Markennamen Esaware herausgebracht: Touchpanels und Box-IPCs für die Hutschienenmontage – jeweils in verschiedenen Ausführungen. Dazu kommen Touch-Monitore für die Box-IPCs.

Die Panel-PCs der EW400-Reihe gibt es in den Varianten Fanless und Dynamic. Die lüfterlosen Geräte eignen sich vor allem für Web-Applikationen. Genug Power auch für intensive Rechenoperationen bringen die mit i3-, i5- oder i7-Prozessoren von Intel ausgerüsteten Dynamic-Rechner mit. Ihre Displays sind entweder kapazitiv, mit Glasfront und Multitouch oder resistiv mit Fünfleiter-Technik ausgestattet, wenn es günstiger sein soll. Sie haben Diagonalen von 12, 15, 18 oder 22″.

Auch wenn die PCs mit einem Intel-i7-Prozessor ausgerüstet sind, kommen sie ohne Lüfter aus. Möglich macht dies ein Heat-Pipe-System. Die Flüssigkühlung funktioniert über ein wartungsfreies, geschlossenes System. Mit dieser Kühlung lassen sich die Box-PCs kompakter bauen. Der Arbeitstemperaturbereich der Geräte reicht damit von -20 bis 60 °C. Damit bleibt die Rechenleistung auch bei hohen Temperaturen ohne Drosselung der CPU stabil.

Der kompakte Box-PC EW410 ist mit dem leistungsfähigen Zweikern-Prozessor Atom-Dual-Core-D2550 mit 1,86 GHz Taktfrequenz ausgerüstet. Er verfügt über viele Anschlüssen wie RS232/422/485, USB 2.0 oder miniPCIe. Über die Compactflash-Schnittstelle im CFast-Standard lassen sich bis zu 128 GB Speicher einrichten. Der Box-PC ist außerdem robust aufgebaut, um den rauen Industriebedingungen standzuhalten.

Zusammen mit den Box-PCs stellt das Unternehmen auch die Industriemonitor-Familie EW300 vor. Die Modelle werden in verschiedenen Diagonalen angeboten, von 12,1 bis 21,5″. Ausgestattet sind die Monitore mit einem 16:9 Wide-Screen LCD sowie resistivem oder kapazitivem Touchscreen. Sie verfügen über die Videoeingänge DVI, VGA und HDMI. Die Touch-Anbindung kann sowohl seriell als auch über USB erfolgen.

Hard- und Software müssen bei einem flexiblen und modernen HMI reibungslos zusammen­arbeiten – egal welche HMI-Variante der Anwender wählt.

Hard- und Software müssen bei einem flexiblen und modernen HMI reibungslos zusammen­arbeiten – egal welche HMI-Variante der Anwender wählt. ESA Elettronica

Intuitiv zu bedienen und einfach aufgebaut

Sowohl für die Bedienpanels als auch für die Industrie-PCs kommt die Scada Software Suite Crew zum Einsatz. Die Software gibt es als Editor, Runtime und auch als App.

Um Visualisierungsapplikation einfach zu erstellen, kommt der Crew Editor zum Einsatz. Pro Objekt erscheinen im Editor nur die jeweils relevanten Funktionen. So wirkt die gesamte Oberfläche aufgeräumt. Trotzdem werden alle Standardfunktionen unterstützt. Eine Schnittstelle zu Codesys erleichtert es, Projekten mit Steuerungsaufgaben umzusetzen.

Der Tabelleneditor der Software ermöglicht es, große Datenmengen mit hoher Geschwindigkeit zu managen. Zur Verfügung stehen vektorbasierte Bibliotheksobjekte, die sich an die jeweilige Applikation anpassen lassen und die Möglichkeit von Transparenz und Farbverläufen bieten. Der Editor basiert auf den Sprachen WPF und .net und läuft auf Windows XP, 7 und 8.1.

Die Runtime für die Bedienpanels ist an das im iPhone-Design angelehnt und lässt sich auch wie ein Smartphone bedienen. Die Gesten- und Mehrfingerbedienung sowie die Menübedienung machen neue HMI-Konzepte möglich. Es kann schnell gezoomt und mit den Projektkommandos interagiert werden.

Die Suite enthält außerdem eine Runtime PC Software, die auf beliebiger X86-Hardware läuft. Diese basiert auf WPF-Technologie, womit es Anwendern möglich ist, XAML-Files direkt für 3D-Animationen zu nutzen. Die Runtime-Version erfüllt FDA-Richtlinien, insbesondere den CFR21-Teil 11 für Lebensmittel und Pharmaprodukte. Anwender können Runtime-Aktivitäten zum Beispiel über eine elektronische Unterschrift nachverfolgen, aufzeichnen und autorisieren.

Die HMI-Software ist ebenfalls als App verfügbar. Anwender können ihre Applikation einfach auf beliebigen mobilen Geräten aufrufen. Unterstützte Betriebssysteme sind Android, Apple iOS und Windows Phone. Möglich ist die Einhandbedienung. Der Fernzugriff auf die HMIs kann über einen Nur-Lesen- oder einen Lesen-und-Ändern-Modus erfolgen.

Technik im Detail

Die Basis

Die skalierbare HMI-Serie EW100 steht in drei Untergruppen A, B und C zur Verfügung. Der Namenszusatz A weist auf die Anwendungen zum Bedienen und Visualisieren hin. Auf den Terminals der zweiten Gruppe (B) lässt sich Codesys installieren und mit Ethercat-I/O-Baugruppen kombinieren. Davon profitieren vor allem Anwender, die bereits Codesys im Einsatz haben. Die dritte Ausbaustufe C enthält Geräte mit eigenen I/Os als Einsteckvariante, mit denen ebenfalls über Codesys Steuerungsaufgaben erfüllt werden können. Die Bildschrimgrößen reichen von 4,3 bis 15,6“. Alle Geräte verfügen über einen ARM-Cortex-A8-Prozessor. Als Betriebssystem wird die neuste Version von Win CE Embedded genutzt. Neben Windows CE sind die Geräte für die Betriebssysteme Linux und Android vorbereitet. Die HMIs unterstützen außerdem USB, Datenlogger und Fernwartung.

Zoltan Berkessy

ist Business Operation Manager bei der Esa Elettronica GmbH in Rödermark.

(mf)

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