Idee hinter PBCFLow

Als cloudbasiertes Online-Design-for-Manufacturing (DFM)-Tool bringt PCBFlow Designer und Herstellern von Leiterplatten zusammen. Durch DFM-Analysen soll es Designs optimieren, die Front-End-Engineering-Zyklen verkürzen und die Kommunikation zwischen Designer und Hersteller vereinfachen. (Bild: Siemens Digital Industries Software)

PCBflow von Siemens, eine cloud-basierte Softwarelösung, soll die Lücke zwischen dem Elektronikdesignern und Fertigern schließen. PCBflow ist ein Tool für schnelle Design-for-Manufacturing (DFM)-Analysen, das auch die Prozessfähigkeiten des jeweiligen Herstellers berücksichtigt. Siemens ist das erste Unternehmen, das einen Marktplatz mit vollautomatischer Online-DFM-Analysetechnologie anbietet.

Basierend auf der Valor NPI-Software-Engine, die über 1000 DFM-Prüfungen durchführt, ermöglicht PCBflow den Leiterplatten-Design-Teams eine schnelle Identifizierung von Verstößen gegen die Herstellbarkeit. Diese Verstöße werden nach Schweregrad sortiert und priorisiert. Der Benutzer wird durch Bilder und Positionen auf seinen Designdaten geführt, damit er Verstöße leichter identifizieren und korrigieren kann. Mit diesem Angebot spricht Siemens explizit Anwender an, die bisher keine oder nur wenig Erfahrung mit DFM-Analysen haben.

PBCFlow in kürze

Siemens PCBFlow ist ein cloudbasiertes Online-Design-for-Manufacturing (DFM)-Tool. Es bringt Designer und Herstellern von Leiterplatten als eine Art Marktplatz zusammen. Laut Pressemeldung ist es die „erste sichere Lösung für die Zusammenarbeit zwischen PCB-Designern und -Herstellern in der Elektronikfertigung.“ Durch DFM-Analysen soll es Designs optimieren, die Front-End-Engineering-Zyklen verkürzen und die Kommunikation zwischen Designer und Hersteller vereinfachen.

„PCBflow ist das ultimative Produktdesign-Tool, weil es eine umfassende Zusammenarbeit zwischen Designer und Hersteller mit einem integrierten Feedback-Mechanismus unterstützt, der die kontinuierliche Verbesserung vorantreibt“, sagte Dan Hoz, General Manager, Valor Division, Siemens Digital Industries Software. „Da die Kundendesigns mit den Möglichkeiten der Fabrik übereinstimmen, können Respins reduziert, die Time-to-Market verkürzt, die Board-Qualität optimiert und die Rendite erhöht werden.“

„PCBflow spart Zeit und Kosten im Entwicklungsprozess, da Fertigungsfehler bereits in der Entwicklungsphase behoben werden“, sagt Evgeny Makhline, Chief Technology Officer bei Nistec, einem PCBflow-Kunden. „Mit PCBflow dauert das Erstellen und Prüfen eines DFM-Analyseberichts nur noch Minuten statt Stunden.“

Wie PBCFlow funktioniert

Im ersten Schritt laden Anwender ihr ODB++ Board-Design oder ihre IPC2581-Datei hoch. Dann werden die Fertigungsmöglichkeiten des Herstellers oder des Industriestandards gewählt. Hier entdeckt PCBflow mögliche Designfehler. Da die Hersteller das Design nicht mehr prüfen müssen, soll es möglich sein, Produkte schneller und in höherer Qualität auf den Markt zu bringen. Außerdem lassen sich DFM-Analysen durchführen, während sich das Produkt noch in der Designphase befindet. Am Ende dieses Prozesses ist das Produkt bereit für die Fertigung und Anwender sollen von „minimalen Platinenumläufen und Iterationen, schnellerer Markteinführung und geringeren Kosten“ profitiert haben.

PCBflow arbeitet mit der Mendix Low-Code-Anwendungsentwicklungsplattform. Die Plattform bietet die Möglichkeit, Multi-Experience-Apps zu erstellen und Daten von jedem Ort, auf jedem Gerät, auf jeder Cloud oder Plattform zu teilen. Zusätzlich bietet PCBflow den Designern Bilder, Tool-Tipps, Messungen und genaue Positionen von Lötbarkeitsproblemen und anderen Fehlern im PCB-Design. Ein Bericht ist online und im PDF-Format zum Herunterladen verfügbar, damit Sie ihn leicht weitergeben können.

DFM test mit dem DFM-Tool PCBflow

Mit Valor NPI gibt es bereits etwas ähnliches von Siemens EDA (früher Mentor Graphics): Das Softwaremodul enthält Fertigungskenntnisse, die sich während des Designprozesses einsetzen lassen, um kostspielige Verzögerungen zu vermeiden. Basierend auf einer Reihe automatisierter Überprüfungsmöglichkeiten wird das Leiterplattendesign anhand der Fähigkeiten des Herstellers und der Fertigungsprozesse validiert. Dies funktioniert bisher jedoch nur lokal und kostet entsprechende Gebühren. Neu an PCBFlow ist vor allem, dass es Designer und Hersteller auf dem cloudbasierten Marktplatz zusammenbringt. Eine Demo von PBCFlow können Sie hier bestellen.

Was bedeutet Design for Manufacturing?

Design for Manufacturing oder DFM beschreibt den Prozess, ein Produkt so zu entwerfen oder zu konstruieren, dass der Herstellungsprozess erleichtert wird, um die Herstellungskosten zu senken, die Markteinführungszeiten zu verkürzen und reibungslosere Fertigungslinien zu ermöglichen. DFM ermöglicht es beispielsweise, etwaige Probleme in der Konstruktionsphase zu beheben, da dies der kostengünstigste Zeitpunkt ist, sie anzugehen. Andere Faktoren können sich auf die Herstellbarkeit auswirken, wie die Art und Form des Rohmaterials, Maßtoleranzen und die sekundäre Verarbeitung wie die Endbearbeitung.

Lesen Sie hier, warum fertigungsoptimierte Leiterplattenentwicklung immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Dr. Martin Large

Redakteur all-electronics

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