Im folgenden Beitrag geht Wago auf diese generellen Anforderungen ein und zeigt auf, welche Punkte bei der Umsetzung zu beachten sind.

Die Reihenklemmensysteme für die Tragschiene DIN 35 müssen heute mehr bieten als sichere elektrische Verbindungen. Um wettbewerbsfähig sein zu können, legt der Anlagenbauer Wert auf Eigenschaften wie einfache Handhabung, hohe Flexibilität, geringen Platzbedarf sowie ein gutes Beschriftungssystem und umfangreiches Zubehör, um alle erdenklichen Aufgaben lösen zu können. Wago stellt sich dieser Herausforderung mit dem Topjob-S-Reihenklemmensystem. Es enthält ein umfassendes Sortiment an Standard- und Funktionsklemmen für die Branchen Industrie, Gebäude und Verkehr. Die verwendete Federklemmtechnik bietet in Anwendungen des Schienenverkehrs, der Motorentechnik und der Schifffahrt bewährte Vibrationssicherheit. Durch die Anschlusstechnik Cage-Clamp-S ist die Handhabung einfach: Ein- und feindrähtige Leiter mit Aderendhülse lassen sich ohne Werkzeug direkt stecken. Andere Leiterarten, wie mehr- und feindrähtige Leiter, ohne Aderendhülse schließt man durch vorheriges Öffnen der Feder einfach und sicher an. Das gesteckte Betätigungswerkzeug öffnet und markiert gleichermaßen die Klemmstelle – so bleiben die Hände frei zum akkuraten Verdrahten. Zusätzlich spart ein umfangreiches Brückerprogramm sowie verschiedene Steckverbinder Zeit beim Installieren.

Mit dem Querschnittsbereich von 0,14 bis 25 mm² zeigt sich die Familie Topjob-S flexibel. Ergänzt um die ebenfalls rüttelsichere Familie Power-Cage-Clamp vergrößert sich der Querschnittsbereich sogar auf 95 mm². Aber nicht nur die Handhabung, auch der Platzbedarf kann schnell hohe Kosten verursachen. Daher sind in diesem Programm die Reihenklemmen der Serien 2000 und 2001 besonders schmal gehalten: 3,5 mm Klemmenbreite für einen Querschnittsbereich von 0,14 bis 1,5 mm² (Maximalstrom von 18 A) sowie 4,2 mm Klemmenbreite für den Querschnittsbereich von 0,25 bis 2,5 mm² (Maximalstrom von 24 A). Mit diesen vielfach eingesetzten Klemmen gängiger Leiterquerschnitte lassen sich in Summe mehrere Zentimeter auf der Tragschiene einsparen.

Vereinfachte Handhabung

Das passende Zubehör trägt ebenfalls zur Zeitersparnis bei. Müssen in einer Anwendung Potenziale vervielfacht werden, vereinfachen Brücker die Handhabung: Mit nur einmal Stecken kontaktieren die meisten Brücker gleich mehrere Pole. Das Brückerprogramm von Wago enthält Kamm-, Quer- Schachtel- und Vertikalbrücker sowie Reduzier- und Leitungsbrücker.

Der Klassiker unter den Brückern ist der Kammbrücker. Ihn gibt es in zwei Ausführungen: als mehrpoligen Brücker, der sich durch Herausbrechen einzelner Stifte individuell anpassen lässt und als zweipoligen Brücker mit festgelegten Stiften. Diese Brückerart ist für alle sieben Reihenklemmenserien (2000 bis 2016) erhältlich und reicht über maximal zehn Pole.

Die Topjob-S-Serie 2002 mit dem Nennquerschnitt 2,5 mm² enthält unter anderem Durchgangs-, Mehrstock- und Funktionsklemmen. Sie profitiert von drei weiteren Brückervarianten: Einem Querbrücker für Endlosbrückung sowie einem Schachtelbrücker, der so schmal ist, dass sich in einer Brückerspur zwei Potenziale nebeneinander vervielfachen lassen. Zudem beinhaltet das Programm einen Vertikalbrücker für Doppel- und Dreistockklemmen. Er brückt die Potenziale verschiedener Ebenen und erreicht dadurch eine hohe Potentialvervielfachung auf nur einer Reihenklemmenbreite (5,2 mm).

Steckbare Leitungsbrücker bieten individuelle Brückungsmöglichkeiten für diese Serie sowie die Serie 2001 mit Nennquerschnitt 1,5 mm², da sie unterschiedliche Abstände und Höhen überwinden können. Für den Übergang verschiedener Klemmenserien mit unterschiedlichen Bauhöhen stehen auch so genannte Reduzierbrücker zur Verfügung. Mit ihnen lassen sich Potenziale von Klemmen unterschiedlich großer Leitungsquerschnitte brücken, beispielsweise von 16 mm² (2016) auf 10 mm² (2010) und von 6 mm² (2006) auf 4 mm² (2004).

Wirtschaftliches Beschriften

Dem Topjob-S-Reihenklemmensystem steht zudem ein wirtschaftliches Beschriftungssystem zur Seite. Flüchtende Beschriftungsaufnahmen ermöglichen eine schnelle Beschriftung mit WMB-Inline-Schildern oder den Beschriftungsstreifen. Die WMB-Inline-Schilder sind in allen Beschriftungsebenen einsetzbar. Mit Beschriftungsstreifen lassen sich ganze Reihenklemmenschienen durchgehend und damit zeitsparend beschriften – auch die mit gemischten Querschnitten, denn die Topjob-S-Klemmen bis 6 mm²  sowie die 10- und 16-mm²-Klemmen fluchten auf einer Höhe.

Mit dem Smart-Designer-Tool aus dem kostenlosen Softwarepaket Pro-Serve und dem Thermotransferdrucker TP298 kann man Beschriftungen kostensparend und schnell erstellen. Ein dreizeiliges Bedrucken des Beschriftungsstreifens sorgt für eine schnelle Übersicht im Schaltschrank durch die Option der Gruppen- und Einzelbeschriftung auf einem Streifen. Bei kleinen Projekten und bei Installationsänderungen lässt sich der Beschriftungsstreifen vor Ort mit dem mobilen Dymo-Handgerät bedrucken. So gelingt auch eine einheitliche Beschriftung der Schienen, wenn eine Vorkonfektionierung der Beschriftung nicht möglich war.

Sonderanwendungen elegant lösen

In bestimmten Fällen sind Prüfaufgaben vorgesehen. Dazu bietet Topjob-S verschiedene Möglichkeiten: Steckverbinder, die man im Brückerschacht kontaktiert, lassen sich für Prüfschaltungen oder Potenzialabgriffe einsetzen. Aber auch Bauelementestecker lassen sich damit einfach selber konfektionieren. Bei regelmäßigen Überprüfungen oder zum Absichern hält das Programm diverse Trenn- und Sicherungsklemmen bereit. Zum Beispiel eine Trennklemme bis 800 V, wie Photovoltaikanlagen sie benötigen.

Vorkonfektionieren verkürzt Vor-Ort-Montage

Das steckbare Pendant zu den Topjob-S-Serien 2000 und 2002 ist das Steckverbindersystem-X-Com-S und X-Com-S-Mini mit den Serien 2022 und 2020. Die Klemmen der Serie 2020 sind, wie die Serie 2000, nur 3,5 mm schmal und konturengleich zu den Durchgangsklemmen aus Topjob-S. Aufgrund ihrer gleichen Brücker- und Beschriftungspositionen lassen sich die Klemmen miteinander kombinieren. Sie schaffen Synergien, denn dort, wo der Anwender vorkonfektioniert, kann er nahtlos ein Steckverbindersystem ergänzen. Vor Ort verdrahtet man dann nur noch wenige notwendige Leitungen und schließt die vorkonfektionierten Anlagenteile steckbar an. Auch lassen sich Prüfungen einfacher vor der Montage durchführen und Module im Service- oder Störungsfall schnell tauschen.

Flexibilität steigern und Zeit sparen

Mit den Reihenklemmen Topjob-S und X-Com-S erhält der Anwender perfekt aufeinander abgestimmte Systeme. Topjob-S bietet ein umfangreiches Programm von 0,14 bis 25 mm² Leiterquerschnitt sowie mit der Familie Power-Cage-Clamp darüber hinaus bis 95 mm². Kompakte Klemmen mit nur 3,5 mm Klemmenbreite sparen Platz auf der Tragschiene und bieten trotzdem das umfangreiche Brückerprogramm sowie die durchgängige Beschriftung. Durch die ähnliche Kontur der Klemmen lassen sich problemlos Systemübergänge schaffen. Ob ein steckbares System gewünscht wird, dass das Vorkonfektionieren zulässt, oder eine hohe Anschlussdichte: der Anlagenbauer bleibt flexibel und offen für individuelle Kundenwünsche.

„In die Entwicklung des Reihenklemmensystems Topjob-S sind nicht nur unsere jahrzehntelangen Erfahrungen in der Federklemmtechnik eingeflossen, sondern auch die Erkenntnisse aus vielfachen Kundengesprächen. Herausgekommen ist ein umfassendes Reihenklemmensystem, das dem Anwender durch den Cage-Clamp-S-Anschluss, ein vielfältiges Brückerprogramm sowie weiteres Zubehör die Planung und Handhabung erleichtern“, sagt Burkhard Niemann, der als Produktmanager für Interconnection bei Wago in Minden zuständig ist.

Dipl.-Ing. Renate Klebe-Klingemann

ist als Technische Redakteurin in Hannover tätig.

(rao)

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WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG

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32423 Minden
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