ROB-Paderborn 01_SMT-Linie

(Bild: ROB Cemtrex)

Geschäftsführer Frank Bittighofer: „Binnen der nächsten drei Jahre wollen wir uns unter die TOP-10-EMS-Dienstleister in Europa platzieren und zugleich unseren Kunden einen globalen Footprint zur Verfügung stellen.“

Geschäftsführer Frank Bittighofer: „Binnen der nächsten drei Jahre wollen wir uns unter die TOP-10-EMS-Dienstleister in Europa platzieren und zugleich unseren Kunden einen globalen Footprint zur Verfügung stellen.“ ROB Cemtrex

Siemens, Fujitsu, Flextronics und nun Periscope – die Geschichte des Elektronikfertigungsstandorts Paderborn bleibt wechselvoll. Denn auch bei Periscope hat es trotz großer Euphorie am Ende nicht geklappt. Der ins Schlingern geratene EMS wurde zum 1. Juni 2016 durch den US-amerikanischen Technologiekonzern Cemtrex gerettet. Der Kauf des insolventen EMS erfolgte im Rahmen eines Asset-Deals. Im Zuge der Integration in die ROB-Unternehmensstruktur will Geschäftsführer Frank Bittighofer den Standort in Paderborn weg von den bisherigen Konzernstrukturen in eine mittelständische Organisation überführen, um dadurch auch die Fertigungskapazitäten der Nachfrage besser anpassen zu können. Sein ehrgeiziges Ziel ist es, die Unternehmensgruppe ROB Cemtrex in die Top 10 der EMS-Branche zu hieven, versichert er: „Binnen der nächsten drei Jahre wollen wir uns unter die TOP-10-EMS-Dienstleister in Europa platzieren und zugleich unseren Kunden einen globalen Footprint zur Verfügung stellen.“

Bittighofer sieht sich gut gerüstet: Sowohl der Standort in Paderborn als auch der Standort in Neulingen sind seit vielen Jahren nach ISO-TS16949 und auch ISO9001 und ISO14001zertifiziert. Überdies hat Paderborn unter Periscope die turnusmäßige Rezertifizierung der drei Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme ohne Probleme erfolgreich absolviert. „Mit der Ausrichtung auf Automotive möchten wir deshalb ein Zeichen zu unserer Qualifizierung und unseren Fähigkeiten setzen, die alle geforderten Ansprüche erfüllen“, bekräftigt er. Alles sei auf Automotive-Bedingungen ausgerichtet: Angefangen bei einem durchgängigen ESD-Schutz mit ESD-Checkgates, umfassender Traceability, Spitzenprozesstechnologien für anspruchsvolle Produkte mit hohen Variationen, über die Bestückung von Flachbaugruppen bis hin zur Geräte- und Systemfertigung mit hoher Fertigungstiefe. Die kommt nicht von ungefähr: Zu Zeiten Flextronics hatte sich der Branchenriese dazu entschlossen, mit Paderborn als SBS-Standort (Special Business Solutions) mittelständische Kunden vor allem in der Industrieelektronik adressieren zu wollen. „Aufgrund dieser Qualifikation konnten wir in den letzten Monaten Neukunden aus dem Automotive-Sektor gewinnen, was direkt nach einem Firmenübergang schon eine Besonderheit ist“, betont er und fügt hinzu: „Mit Paderborn haben wir eine hochtechnologische Elektronikfertigung mit qualifizierten, höchst engagierten Mitarbeitern gewonnen.“ Und dennoch ging es nicht ohne eklatante Einschnitte: Von den ursprünglich rund 330 Paderborner Mitarbeitern konnten nur 140 Mitarbeiter in die neue Gesellschaft übernommen werden.

Im Zuge von Industrie 4.0 will man in eine „gruppenübergreifende Qualitätsmanagement-Software investieren“, die auch Vernetzungen der Standorte verbessern sollen. Auf diese Weise soll es gelingen, die „bestehenden Kunden zufriedenzustellen“. In Zusammenarbeit mit Neulingen und Sibiu (Rumänien) will Bittighofer den Standort Paderborn in den Themen Elektronikentwicklung und Kabelkonfektionierung wesentlich stärken.

electronica 2016: Halle B4, Stand 541

(mrc)

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