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(Bild: Yamaichi)

Eckdaten

Die Push-Pull-Verriegelung ersetzt zunehmend den herkömmlichen Schraubverschluss. Sie bietet auch unter rauen Umgebungsbedingungen eine sichere, werkzeuglose, bedienerunabhängige Einhand-Verriegelung. Yamaichi hat nun neben dem optimierten RJ45-Gehäuse Y-Con mit dem Y-Circ M auch M12-Steckverbinder mit Push-Pull-Innenverriegelung im Programm. Der Steckverbinder duchläuft derzeit die internationale Standardisierung und soll sich als neuer Industriestandard etablieren.

Bei Push-Pull handelt es sich um eine Verriegelungsart, die sich für zahlreiche Anwendungen eignet. Push-Pull-Steckverbinder lassen sich einfach stecken und entriegeln und halten dabei die geforderten Schock- und Vibrationsfestigkeiten ein. Diese Art der Verriegelung ist aktuellen und zukünftigen Herausforderungen unterschiedlicher Industriebereiche gewachsen und kann auch unter rauen Umgebungsbedingungen eingesetzt werden. Diese Eigenschaften machen das 60 Jahre alte Prinzip auch heute noch so interessant.

Yamaichi bringt umfangreiche Erfahrung zu Push-Pull-Verriegelungen aus dem Bereich Y-Circ P mit. Der Rundsteckverbinder aus Metall kommt in Geräten der Mess- und Prüftechnik, in der Automatisierung sowie in Nutz- und Baufahrzeugen zum Einsatz.

Der Rundsteckverbinder lässt sich leicht kontaktieren und die robuste Push-Pull-Verriegelung kann einfach wieder gelöst werden. Selbst mit Handschuhen ist das System problemlos bedienbar. Zudem ist die glatte Oberfläche des Gehäuses leicht zu reinigen und kann blind gesteckt werden. In allen Versionen wird das patentierte Halbschalen-Design des Herstellers genutzt, das die Montage der Steckverbinder durch die geringe Anzahl unterschiedlicher Komponenten schneller, einfacher und zuverlässiger gestaltet. Zudem ist es möglich, den gleichen Isolierkörper im Gehäuse von Steckverbinder und Buchse zu verwenden, wodurch sich viele unterschiedliche Varianten herstellen lassen.

Die Serie ist sehr robust: die Vibrationsfestigkeit aller Y-Circ-P-Modelle liegt bei 20 g (Frequenzen von 10 bis 2000 Hz, 36 Zyklen), die Schockfestigkeit bei 50 g für eine Dauer von 6 ms.

Die B-Serie ist in der Schutzklasse IP50 ausgeführt und in verschiedenen Größen (9, 12, 15 und 18 mm) und unterschiedlichen Codierungen erhältlich. Außerdem sind Kabelversionen und Buchsen (Wall-Mount-Sockets) verfügbar.

Die T-Serie entspricht der Schutzklasse IP68. Darüber hinaus wird auch die S-Serie (Schutzklasse IP50) mit hermaphroditischen Isolierkörpern angeboten, die ein noch leichteres Codieren ermöglichen.

M12-Steckverbinder mit Push-Pull-Innenverriegelung

Mit dem Steckverbinder aus der Reihe Y-Circ M ist das Format M12 mit Push-Pull-Innenverriegelung neu im Portfolio. Der kabelseitige Steckverbinder rastet hier hinter dem Gewinde von innen mit drei Rasthaken in eine spezielle Buchse ein. Dies ermöglicht ein Design, das mit dem Bauraum einer Standard-M12-Ausführung mit Schraubgewinde auskommt.

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Die drei Push-Pull-Varianten Y-Circ P, der neue Y-Circ M und die Industrievariante Y-Con. Yamaichi

Die Buchse ist so gestaltet, dass neben der Push-Pull-Verriegelung auch die klassische Schraubverriegelung weiterhin möglich ist. Die M12-Buchse kann zudem komplett in das Endgerät, beispielsweise die Verteilerbox, integriert werden.

Auch hier stehen dem Anwender die Vorteile der Push-Pull-Verriegelung zur Verfügung: Miniaturisierung, Blindstecken, einfache Handhabung – entsprechend der standardisierten M12-Spezifikation.

Eigenen Angaben zufolge ist Yamaichi Electronics der einzige Hersteller, der diese Art eines M12-Formats mit Push-Pull-Innenverriegelung anbietet. Bestehende Konzepte verriegeln von außen und benötigen deutlich mehr Platz. Das System befindet sich derzeit in der internationalen Standardisierung und es wird erwartet, dass sich diese Lösung als neuer Industriestandard etablieren wird.

Die Rundsteckverbinder lassen sich für kundenspezifische Konfigurationen unterschiedlich kombinieren. Die Serie wird ständig erweitert werden. Durch das Baukastensystem können je nach Applikation Funktionen wie Rüttelschutz oder 360°-Schirmung integriert werden. Mit der X-Codierung sind auch High-Speed Datenübertragungsraten bis Cat.6A (10 GBit/s) realisierbar. Komplette Kabelkonfektionen in den Codierungen A, B, D und X sind ebenfalls möglich.

RJ45-Steckverbinder für industrielle Anwendungen

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Push-Pull-Steckverbinder: Die Schnellverriegelung ist eine wichtige Komponente für Industrie 4.0, da sie die Möglichkeit der werkzeuglosen Einhand-Entriegelung bietet. Yamaichi

Die Familie Y-Con umfasst RJ45-, USB-, Profinet- sowie Peripheriekomponenten in den Schutzklassen IP20 bis IP69K. Die Steckverbinder dieser Serie wurden für raue Industrieanwendungen in der Automatisierung, Industrial Ethernet und andere Feldbus-Systeme entwickelt. Sie bieten Schock- und Vibrationssicherheit sowie die volle Rückwärtskompatibilität der Komponenten. Die verschiedenen Kabelkonfektionen (Standard oder kundenspezifisch) ermöglichen Datenübertragungsraten bis Cat.6A. Auch Adapterkabel mit M12- oder Push-Pull-Steckverbinder aus Metall (Y-Circ P) sind erhältlich. Damit bietet der Hersteller sowohl RJ45- als auch M12- und Rundsteckverbinder aus einer Hand, auf Wunsch auch mit UL-Traceability-Label.

Zur Electronica wird eine IP-geschützte Variante des RJ45-Gehäuses Y-Con (Y-Con Cover-40) ebenfalls mit Push-Pull-Verriegelung vorgestellt. Das System ist rückwärtskompatibel zum aktuell verwendeten Verriegelungsmechanismus. So lassen sich die verbauten RJ45-Steckverbinder mit IP-Schutzgehäuse der Klassen IP67/68/69K des Herstellers zukünftig mit einem entsprechenden Push-Pull-Steckverbinder kontaktieren.

Eine Besonderheit des RJ45-Steckverbinders sind die zwei zusätzlichen Stromversorgungskontakte, die in den RJ45 integriert werden können. Diese sind so durch das Gehäuse mit der entsprechenden Schutzklasse geschützt und übertragen Ströme bis zu 3 A. Optional erhältlich sind Buchsen mit „Magnetic“-Bausteinen zur besseren Schirmung und/oder mit Anschlussmöglichkeit für Lichtleiter.

Steckverbinder-Produktion in Deutschland

Yamaichi Electronics produziert seit 2006 in Frankfurt/Oder. Aufgrund der überaus positiven Entwicklung wird die bisherige Fertigung erweitert. Der Neubau des Werkes in Frankfurt/Oder befindet sich in der finalen Planungsphase und dokumentiert eine Investition in die Zukunft des Unternehmens und in den Standort Deutschland. Die Fertigung in Deutschland bringt viele Kundenvorteile mit sich: Kurze Lieferwege, kaum Vorlaufzeiten und die schnelle Produktion vor Ort sind einige davon. Auf diese Weise kann der Hersteller kurzfristig auf individuelle Kundenanforderungen und -spezifikationen eingehen und diese maßgeschneidert umsetzen. Beispielsweise werden unterschiedliche Kabelkonfektionen angeboten, bei denen sich auch das Pin-Layout der Steckverbinder zum Beispiel von Y-Circ P kundenspezifisch anpassen lässt. So können individuelle Polbilder für den Kunden und seine Anforderungen entwickelt und auch in kleineren Stückzahlen in der Fertigung realisiert werden.

Thorsten Jasper

Produktmanager für Y-Con bei Yamaichi Electronics, München

Matthias Schuster

Produktmanager für Y-Circ P bei Yamaichi Electronics, München

Steffen Weirauch

Produktmanager für Y-Circ P bei Yamaichi Electronics, München

(ah)

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