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Beratung heißt bei der TQU Group mit den Kunden die Notwendigkeiten identifizieren, geeignete Wege definieren und die Umsetzung bis zum Abschluss vorbereiten.

Beratung heißt bei der TQU Group mit den Kunden die Notwendigkeiten identifizieren, geeignete Wege definieren und die Umsetzung bis zum Abschluss vorbereiten. TQU Group

Um im Wettbewerb dauerhaft bestehen zu können, drehen viele Fertigungsunternehmen an der Optimierungsschraube. Methoden wie Six-Sigma, Kaizen und Lean-Manufacturing kursieren in den Diskussionen. Dabei wird jedoch oft übersehen, wann welche Methodik tatsächlich zielführend ist. An diesem Punkt setzt die TQU Group (ursprünglich Steinbeis-Transferzentrum Qualität in Unternehmen) mit den fünf Leistungsbereichen ‚Beraten‘, ‚Weiterbilden‘, ‚Begleiten‘, ‚Informieren‘ und ‚Zertifizieren‘ an. Dabei arbeitet die TQU Group im Verbund mit der Steinbeis-Stiftung und und sieben weiteren Steinbeis-Unternehmen zusammen. Dazu zählen die TQU Beratung, die TQU Akademie, der TQU Verlag und das IfBE (Institut für Business Exzellenz der Steinbeis-Hochschule Berlin) mit Standorten in Deutschland und der Schweiz. Das zentrale Ziel der TQU Group ist, nachhaltig Erfolg und Vorsprung für die Kunden zu schaffen, um dadurch dem Wettbewerb immer eine Länge voraus zu sein. Es vermittelt praxisorientierte Qualifizierung und berufsbezogene Weiterbildung mit Hochschulzertifikaten.

Vom Wissenstransfer bis zur Umsetzungsbegleitung

30 Jahre TQU

Prof. Dr. Jürgen P. Bläsing hat die TQU Group im Jahr 1986 als Steinbeis-Transferzentrum Qualität und Umwelt (TQU) gegründet. Seit Anfang dieses Jahres stellt sich die Unternehmensgruppe mit einer neuen Ausrichtung den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen: Kern der Unternehmensstrategie ist der neue Markenclaim, der den Kern der Marke eindeutig definiert: TQU steht nun für Transfer mit Tradition – Qualität – Unternehmertum.

Wissenstransfer ist die Aufgabe des TQU-Geschäftsbereiches Akademie. Der Seminarveranstalter bietet  jährlich etwa 100 branchenübergreifende Themen an, die in gut 600 Seminaren aufbereitet werden. Die Weiterbildungen finden sowohl am Hauptstandort Ulm als auch am schweizerischen Standort in Winterthur statt. Von den Unternehmen aus der Elektronik-Fertigungsindustrie werden vor allem die Themen Auditierung, Six-Sigma und Lean-Manufacturing nachgefragt, berichtet Helmut Bayer, Geschäftsführer der TQU Group. Schließlich gelte es, Lösungen für die täglichen Herausforderungen zu finden – angefangen vom Produktmanagement, über die Entwicklung, den Einkauf, die Arbeitsvorbereitung, die Produktion, das Qualitätsmanagement bis hin zu Vertrieb und Service. Diese Kompetenzentwicklung gelte es zu strukturieren, weshalb Helmut Bayer zwischen den technischen und geschäftlichen Prozessen sowie der Weiterentwicklung der Unternehmensstruktur als solches unterscheidet. Bei Seminarinhalten und Beratungsansätzen gilt es, jede Ebene separat zu berücksichtigen und die Lösungen zu einem individuellen und damit einzigartigen Vorgehen zusammenzufügen: „Theorie und Praxis müssen Hand-in-Hand gehen, wobei wir eine Umsetzungsbeteiligung mit unserem Kunden anstreben.“

Die TQU Akademie vermittelt Wissen, das unmittelbar in der Praxis anwendbar ist. Umgesetzt wird dies in kleinen Lerngruppen mit intensiver Lehrarbeit.

Die TQU Akademie vermittelt Wissen, das unmittelbar in der Praxis anwendbar ist. Umgesetzt wird dies in kleinen Lerngruppen mit intensiver Lehrarbeit. TQU Group

Um diesen Satz besser zu verstehen, lohnt sich eine genauere Betrachtung der Akronyme des Unternehmensnamen: TQU steht für ‚Transferzentrum Qualität in Unternehmen‘. Hinter jedem der einzelnen Begriffe verbirgt sich eine eigene Philosophie. So steht etwa hinter ‚Transfer‘ nicht nur ‚Tradition‘ durch das über 30 Jahre lang aufgebaute Wissen rund um Qualitäts- und Produktionsstrategien, sondern der Begriff steht auch dafür, dass die Unternehmensgruppe die Trends frühzeitig erkannt und umgesetzt hat. Als beispielsweise im Jahr 1987 die Qualitätsmanagementnorm ISO 9000 eingeführt und international umgesetzt wurde, hat das TQU bereits ISO-9000-Managementsysteme in Unternehmen eingeführt. Als Wissensplattform ‚transferiert‘ das TQU also sein fundiertes Know-how rund um das Qualitäts- und Produktionsmanagement und den damit einhergehenden Prozessoptimierungsmaßnahmen. Der Begriff ‚Qualität‘ lässt sich laut Bayer nur schwer fassen: „Was versteht man unter Qualität?“, stellt er da die rhetorische Frage: „Qualität bedeutet nach unserer Definition, den Nutzen maximieren und die Verluste minimieren.“ Qualität sei das, was der Kunde erwarte. Das beziehe sich in erster Linie auf ein Produkt oder eine Dienstleistung oder eine Kombination aus beidem. „Doch genauso hoch ist die Qualität dahingehend anzusiedeln, die Produkte und Dienstleistungen mit dem nötigen Aufwand herzustellen, der auch notwendig ist“, erläutert er, um nahtlos zum letzten Akronym ‚U‘ für ‚Unternehmen und Unternehmertum‘ überzuleiten: „Hierbei fokussieren wir unser Alleinstellungsmerkmal, die Umsetzungsbeteiligung. Wir begleiten unseren Kunden bei der Umsetzung und bei der Anwendung einer auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasste Qualitäts- und Produktionsstrategie“, betont er.

Bei der Umsetzungsbegleitung können die Unternehmen das praktische Know How von erfahrenen TQU-Beratern zurück greifen, die Theorie und Praxis beherrschen.

Bei der Umsetzungsbegleitung können die Unternehmen das praktische Know How von erfahrenen TQU-Beratern zurück greifen, die Theorie und Praxis beherrschen. TQU Group

Die Experten vom TQU helfen demnach ihren Kunden dabei, optimierte Methoden in der Produktentwicklung und Fertigung aufzubauen. Sie helfen dabei, die Methoden einzuführen, entsprechende Entscheidungen zu treffen und unter Umständen auch Entscheidungen im Sinne des Kunden zu fällen. Es geht immer um die Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter und des Unternehmens. Unter Kompetenz versteht das TQU die Kombination aus theoretischen Fähigkeiten und praktischen Fertigkeiten. „Wir versuchen dabei, uns weitestgehend überflüssig zu machen“, sagt Helmut Bayer und verweist auf die hauseigene Erfolgsformel der drei ‚P‘s. Sie stehen für ‚Persönlich‘, „Pragmatisch‘ und ‚Profitabel‘ für den Kunden – und zwar bis hin in die fünfte Dimension. Besonders wichtig ist dabei als fünfte Dimension die Umsetzungsbegleitung. Neben den vier Dimensionen Beratung, Weiterbildung, Zertifizierung und Information wird der Kunde von erfahrenen Beratern, die Theorie und Praxis beherrschen, bis zur erfolgreichen Umsetzung begleitet. Diese Kombination aus Strategie & Lehre sowie Fachwissen & Praxis macht diese Umsetzungsbegleitung aus, unterstreicht Helmut Bayer. Er  will die Kunden nicht in irgendwelche Abhängigkeiten stürzen: „Der Kunde wird bis zu seinem Erfolg begleitet und nicht nach dem Vorschlag allein gelassen. Dabei sind alle Vorschläge zur Umsetzung beweisbar und enthalten keine leeren Versprechungen oder Behauptungen. Deren Profitabilität ist meist offensichtlich und muss nicht erst bewiesen werden.“ Dabei hält er es genauso wie der Vater des Qualitätsmanagements, William Edwards Deming. Deming sagte, dass man „das Prinzip der ständigen Verbesserung aller Leistungen zum Unternehmensziel machen“ müsse. Schließlich erwartet der Endkunde, dass sein Produkt nach dem Stand der Technik und Wissenschaft entwickelt und hergestellt wurde.

Helmut Bayer von der TQU Group: „Mit unserem Alleinstellungsmerkmal der Umsetzungsbeteiligung begleiten wir unseren Kunden bei der Umsetzung und bei der Anwendung einer auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasste Qualitäts- und Produktionsstrategie.“

Helmut Bayer von der TQU Group: „Mit unserem Alleinstellungsmerkmal der Umsetzungsbeteiligung begleiten wir unseren Kunden bei der Umsetzung und bei der Anwendung einer auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasste Qualitäts- und Produktionsstrategie.“ TQU Group

Welche Strategie ist die richtige?

Welche Methodik da am besten greife, ob Six Sigma oder Lean Manufacturing, sei abhängig von den jeweiligen Anforderungen. „Oft meinen Kunden mit Six-Sigma oder Lean-Manufacturing die Allzweckwaffe für Erfolg und Effizienz zu haben“, erzählt Bayer und merkt weiter an: „Es geht jedoch nicht darum, ein Six-Sigma-Unternehmen zu werden, sondern darum, Produkte und Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen, die benötigt werden. Wenn Six-Sigma ein Werkzeug ist, das hilft, die Produkte und Dienstleistungen und die dazugehörigen Prozesse zu verbessern, dann ist dies richtig.“ Hingegen geht es bei Lean-Management darum, Produktionsverfahren und Prozesse innerhalb des Unternehmens zu haben, die es erlauben, den Kunden ein Produkt zum angemessenen Preis zur Verfügung zu stellen. Die Kunst bei Six-Sigma sei es daher, wann welches Verfahren zur Anwendung kommt. Bei Lean-Managemenent bestünde die Kunst darin, wie und wann welches Werkzeug angewendet wird und wie diese in Beziehung zueinander gebracht werden, erläutert er. „Jede Methode hat ihre eigene Spielwiese und die Schwierigkeit besteht darin, diese Methoden geschickt umzusetzen.“

Vorzeigbare Kompetenz: Umfangreiche Weiterbildungsmaßnahmen mit hochwertigen Hochschulzertifikaten zeigen die Kompetenz eines Unternehmens und seiner Mitarbeiter.

Vorzeigbare Kompetenz: Umfangreiche Weiterbildungsmaßnahmen mit hochwertigen Hochschulzertifikaten zeigen die Kompetenz eines Unternehmens und seiner Mitarbeiter. TQU Group

Welche Methode führt zur geforderten Qualität und zum geschäftlichen Erfolg? Hilft Best Practice immer weiter? Helmut Bayer: „Ich denke nein und frage provokativ: Glauben Sie immer noch an Best Practice oder geben Sie schon Ihr ‚Best Mögliches‘?“ Das richtige Vorgehen und die geeignete Methodenauswahl und -anwendung sind ein ausschlaggebender Faktor für den Erfolg. Wesentliche Faktoren sind etwa die Steuerung des gesamten Wertstroms, das Beseitigen von Fehlleistungen und das Vermeiden von Engpässen in der Produktion genauso wie die agile Produktentwicklung, die fundierte und systematische Fehlerdiagnose und -behebung in Produktentwicklung und Produktion. Ein weiterer Aspekt sind zudem die Planung und Umsetzung ganzer Produkt- und Fertigungslinien, die lückenlos ineinander greifen müssen. Helmut Bayer zieht dabei einen Vergleich: „Erfolgreiche Weltklasse-Sportler und Mannschaften heben sich von ihren Wettbewerbern durch individuelle respektive kollektive Spitzenleistungen ab. Sie streben nicht nach Best Practice, sondern setzen Benchmarks.“ Aufbauend auf einer fundierten Basis, bestehend aus individuellem Talent, fundiert entwickeltem Material, wissenschaftlich erprobten Trainingsmethoden und dem absoluten Willen zur Leistung, schaffen sie es, sich von ihren Mitbewerbern abzusetzen. Daher steht für ihn fest: „Es bedarf schon eine Menge Aufwand, Best-Practice-Lösungen zu identifizieren und zu verstehen. Die meiste Kreativität und Energie werden jedoch benötigt, um den eigenen Weg zu finden und umzusetzen.“

Produktqualität als Differenzierungsmerkmal

Demzufolge ermöglicht eine geschickte Kombination aus Wille, Wissen und Best Practice herausragende Leistungen, die zum Unternehmenserfolg führen. Ausgewählte Theorien, erprobte Methoden und Werkzeuge und deren praktische Anwendung sollen im Einklang mit den verfolgten Zielen stehen. Six-Sigma und Lean-Management bilden einen systemischen Ansatz, um Werte ohne Verschwendung und stabile Prozesse für Kunden zu ermöglichen. Sie vermögen es, die Performance, das Management und die Kultur eines Unternehmens zu verändern, und sie bedeuten für alle Beteiligten vor allem eines: ein hohes Maß an Disziplin. „Man man muss sie kapieren und nicht kopieren“, beschreibt Bayer die Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung der Methoden. Nur so sei es möglich, die Verschwendung zu eliminieren und die Streuung der Prozesse zu verringern und zu stabilisieren.

Langjährige Projektleiter und Fachleute des TQU offerieren praxisorientierte Tipps, Werkzeuge und Hilfsmittel zu aktuellen Themen des Managements.

Langjährige Projektleiter und Fachleute des TQU offerieren praxisorientierte Tipps, Werkzeuge und Hilfsmittel zu aktuellen Themen des Managements. TQU Group

Um im Wettbewerb bestehen zu können, sind Differenzierungsmerkmale unabdingbar. Beispielsweise kann die Produktqualität als Differenzierungsmerkmal geeignet sein. Wenn dem so ist, dann sollte hierzu der erforderliche Konsens hergestellt werden. Und dann wird das notwendige Know-how aufgebaut, dann werden die Methoden identifiziert, die dazu erforderlich sind, dem Kunden eine begeisternde Qualität bereitzustellen. So unterschiedlich die Produktspezifikationen sind, so unterschiedlich können die Lösungswege dazu sein, auch wenn die Stellhebel meist die gleichen sind. Hier heißt es dann, die notwendigen Anforderungen in die Organisation, die Prozesse und das Know-how – basierend auf einem gemeinsamen Verständnis – einzubetten und konsequent zu verfolgen.

Stringentes Qualitätsmanagement

Die TQU Group setzt sich aus den Leistungsbereichen „Beraten, Weiterbilden, Begleiten, Informieren und Zertifizieren“ zusammen. Dabei handelt es sich um ein strategisches und operatives Netzwerk von Partnern innerhalb der Steinbeis-Stiftung – mit der TQU Beratung, der TQU Akademie, dem TQU Verlag und dem IfBE (Institut für Business Exzellenz der Steinbeis-Hochschule Berlin) mit Standorten in Deutschland und der Schweiz. Das Ziel aller Beteiligten in der TQU Group ist es, nachhaltig Erfolg und Vorsprung für die Kunden zu schaffen und dem Wettbewerb immer eine Länge voraus zu sein. Die Lösungen kommen nicht „von der Stange“, sie sind individuell und pragmatisch für die Problemstellung des Kunden optimal ausgearbeitet, verspricht TQU.

Ist dagegen die Produktqualität kein Differenzierungsmerkmal, gilt es, Vorgehensweisen und Methoden zu wählen, die die für das Unternehmen wichtigen Differenzierungsmerkmale unterstützen. Dieser Ansatz bringt es mit sich, die Prozesse zu befreien und bewusst auf Methoden und Prüfstellen zu verzichten. Dies kann sich auch von Produktgruppe zu Produktgruppe unterscheiden, je nachdem welches Qualitätsniveau gewünscht ist. „Letztendlich ist aus unserer Wahrnehmung immer  ein selektiver und differenzierter Ansatz erforderlich“, erläutert Bayer. „Der Weg zum Erfolg kann nur ein individuell ausgearbeiteter Weg sein. Eine einheitliche Lösung für alle Facetten ist unmöglich. Hier sind Spezialisten für maßgeschneiderte, individuelle Lösungen gefragt“, resümiert er.

Marisa Robles Consée

Chefredakteurin Productronic

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